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Mit Zuneigung für den Nächsten: 7 Wochen ohne, die Fastenzeit 2002

Jetzt ist alles vorbei, die jecken Kostüme hängen wieder im Schrank, der Alltag hat uns wieder. Und für viele heißt es auch dieses Jahr: „7 Wochen ohne“. Von Aschermittwoch bis Ostermontag ruft die Evangelische Kirche in Deutschland unter diesem Motto zum Verzicht auf. Verzicht heißt dabei nicht unbedingt, weniger zu essen – „bewusst leben“ ist die Devise. Und das kann auch einfach heißen, auf „schlechte“ Angewohnheiten zu verzichten.

Um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dazu Anregungen zu geben, hat „7 Wochen ohne“ jedes Jahr ein Motto. Dieses Jahr geht es um ZuNeigung: „Mit Zuneigung für den Nächsten“. Einige Stichworte: „Solidarität, Gerechtigkeit – seit den Terror-Anschlägen in den USA am 11. September haben diese Themen eine ganz neue Aktualität bekommen. Die Politik bemüht sich um globale Lösungen, doch jede/r Einzelne kann im persönlichen Umfeld etwas dafür tun, dass wir uns näher kommen. Der erste Schritt kann sein, einander die Hände zu reichen. So wie das diesjährige Motiv der Fastenaktion, so wie sich zwei Politiker medienwirksam die Hände schütteln, so geht es symbolisch auch im Kleinen. Sieben Wochen ZuNeigung zu zeigen, das heißt nicht unbedingt Sympathie und riesige Freundschaft, sondern auch Respekt vor den Gedanken, Meinungen und Bräuchen des Nächsten, Hilfe und Unterstützung für all jene, denen es nicht gut geht“, schreibt das gep. Die Organisatoren laden ein, beispielsweise sieben Wochen auf Misstrauen und Gleichgültigkeit zu verzichten.

Die evangelische Kirche Deutschlands stellt wie jedes Jahr Materialien zur Verfügung: ein Fastentagebuch, Plakate, den beliebten Fastenkalender, eine Klappkarte, das Fastenlesebuch, eine Diaserie, Aufkleber und vieles mehr. Wer fasten will, erhält hier beispielsweise einen Fastenkalender zur Begleitung und im Laufe der sieben Wochen drei „Durchhaltebriefe“, die motivieren sollen. Wer es versäumt hat, den Fastenkalender zu bestellen, kann per E-Mail täglich das Kalenderblatt ordern – auch dies ist eine Form, sich begleitet zu wissen. Denn auch darum geht es: um Gemeinsamkeit. Für viele wäre die Fastenzeit allein sicher nur schwer zu überstehen. Einfacher geht das gemeinsam, darum: Immer mal wieder auf die Website sehen, denn sich ZU ZU NEIGEN, das geht nun einmal nicht allein. Auf der Seite „Austausch“ etwa haben sich schon lange vor Beginn der Fastenzeit Menschen Gedanken gemacht – die Einträge im Netz umfassten bereits Anfang Februar sieben Seiten. Hier haben sich die Teilnehmenden schon zu Jahresanfang oder sogar noch früher umeinander gekümmert, sich dem/der anderen zugeneigt, Mut gemacht, Fragen beantwortet – und sich gemeinsam auf den Beginn der Fastenzeit gefreut.

Gemeinsam geht es auch in der Gemeinde Köln-Lindenthal. Hier wird die Fastenzeit mit einer Veranstaltungsreihe begleitet: „Hoffnungsgeschichten im Mittwochsgespräch“, sieben Mal jeden Mittwoch um 20 Uhr im Chorraum der Paul-Gerhardt-Kirche, Ecke Lindenthalgürtel/Gleueler Straße. Weitere Informationen bei Pfarrer Armin Beuscher, Telefon 0221/940 80 41.

Text: Al-Mana
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