You are currently viewing Mirabile mysterium – Musik über ein wunderbares Geheimnis in der Trinitatiskirche am 15.12.

Mirabile mysterium – Musik über ein wunderbares Geheimnis in der Trinitatiskirche am 15.12.

Weihnachten ist neben Ostern das höchste christliche Fest im Kirchenjahr. So verwundert es nicht, dass auch die Komponisten hierzu besondere Musik geschaffen haben. Die an Handlungen und Charakteren so reiche Weihnachtsgeschichte hat über die Jahrhunderte hinweg zu unzähligen Kompositionen inspiriert. Einige besondere musikalische Schätze sind am dritten Adventssonntag, 15. Dezember, ab 17 Uhr in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, zu hören. Auf dem Programm steht am dritten Advent a-capella-Musik des 14. bis 17. Jahrhunderts. Eine so alte Musik aus der Zeit der späten Gotik des Mittelalters bis zum frühen Barock braucht besondere Spezialisten, die sich mit der Musik, die oftmals nur in Umrissen überliefert ist, gut auskennen.

Spezial-Ensemble für alte Musik

Das Huelgas Ensemble unter Leitung von Paul van Nevel gehört weltweit zu diesen wenigen Spezial-Ensembles, die sich an solch eine Aufgabe wagen können. Die Mitglieder sind international in Sachen „Alte Musik“ unterwegs und machen nun erstmals Station in der Trinitatiskirche, dem protestantischen Dom von Köln.

Zu den ältesten Weihnachtstexten gehören die sybellinischen Prophezeiungen der Ankunft des Heilands. Kein Geringerer als Orlando di Lasso hat mit den „Prophetiae Sibyllarum“ einen ganzen Zyklus vertont, die woraus drei Motetten über die Vorhersage der Geburt des Heilands auf dem Programm stehen. „O radix yesse“, eine Doppelmotette, die ca. 1380 am zypriotischen Hof komponiert wurde und „Mirabile mysterium“ von Jacobus Gallus (1550 – 1591) beschreiben das Mysterium der Geburt Christi. In zwei anonymen Motetten des 14. Jahrhunderts ist die Thematik des Kindermordes von Herodes vertont und die Motette „Ab Oriente“ von Jan Pieterszoon Sweelinck (1561 – 1621) beschreibt die Ankunft und die Gaben der drei Könige. Daneben stehen verschiedene Vertonungen weihnachtlicher Texte von Josquin Desprez (ca. 1455 – 1521), Michael Praetorius (1571 – 1621), Pierre de Manchicourt (ca. 1510 – 1564) und anonyme spanische Villancicos vom Anfang des 17. Jahrhunderts.

Vorweihnachtliches Konzert

Das Forum Alte Musik, das eng mit dem Zentrum für Alte Musik „ZAMUS“ zusammenarbeitet, veranstaltet dieses vorweihnachtliche Konzert. Bereits seit mehr als 15 Jahren veranstaltet das von Maria Spering geleitete „Forum Alte Musik“ interessante Konzerte mit Alter Musik in der Trinitatiskirche. Von Anfang mit dabei ist WDR 3, der als Klassiksender sämtliche Trinitatiskonzerte des Forums mitschneidet, produziert und ausstrahlt. Weit über 35 Konzertprogramme sind in den letzten eineinhalb Jahrzehnten aus dieser Kooperation entstanden. Damit unterstreichen ZAMUS, Forum Alte Musik und Trinitatiskirche den herausragenden Ruf Kölns als besonderes Kompetenzzentrum für historische Aufführungspraxis, der international wahrgenommen wird.

Das Konzert am 15. Dezember dauert rund 1,5 Stunden und der Eintritt kostet 20, ermäßigt 15 Euro. Karten können über www.koelnticket.de, bei den KölnTicket-Vorverkaufsstellen und unter der Telefonnummer 0221/552 558 oder die Mailadresse m.spering@musik-und-konzept.de erworben oder bestellt werden; die Abendkasse in der Trinitatiskirche öffnet um 16 Uhr.

www.trinitatiskirche-koeln.de

Text: Wolf-Rüdiger Spieler
Foto(s): Forum Alte Musik