Mit einer breiten Mehrheit haben die Delegierten der Kreissynode Köln-Nord Superintendent Markus Zimmermann am Mittwochabend in seinem Amt bestätigt. Mit lang anhaltendem Beifall reagierten die Synodalen im Jochen-Klepper-Haus in Köln-Weiden, als er die Wahl annahm. Ebenfalls bestätigt im Amt wurde Skriba Gebhard Müller. Darüber hinaus standen drei weitere Wahlen für den Kreissynodalvorstand an. Gewählt wurden Sebastian Wolfram aus der Gemeinde Weiden/Lövenich als 1. stellvertretender Ältester, Margrit Siebörger-Kossow aus der Gemeinde Pulheim als 2. stellvertretende Älteste und Karola Mischak-Struckmann aus Weiden/Lövenich als 3. Älteste. Nicht mehr zur Wahl in den Vorstand standen Annette Nießen aus Trinitatis-Gemeinde an der Erft, Dr. Petra Christiansen-Geiss aus der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in Junkersdorf, Fritz Illg aus der Gemeinde Ehrenfeld und Erwin Wittenberg aus der Hoffnungsgemeinde Köln-Nord. Bei der Landessynode wird der Ev. Kirchenkreis Köln-Nord vertreten durch Pfarrer Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, Gabriele Orbach aus der Gemeinde Pesch und Jörg Krautmacher aus der Gemeinde Ehrenfeld. Vertreten wird Dr. Bock durch Pfarrer Nico Buschmann aus der Gemeinde Ehrenfeld. und Ulrike Graupner aus Braunsfeld. Stellvertreter von Orbach und Krautmacher sind Dr. Thomas Funke aus Junkersdorf, Margit Seimel aus Ehrenfeld und Sammy Wintersohl aus der Gemeinde Pulheim. Gabriele Orbach wird weiterhin den Finanzausschuss des Kirchenkreises leiten. Ihre Stellvertreterin bleibt Pfarrerin Maike Pungs aus Pulheim.
Superintendent Zimmermann warf in seiner Vorstellung für das Amt des Superintendenten einen Blick in die Vergangenheit. „Schon während meines Studiums habe ich gelernt: Ecclesia semper reformanda“, sagte er. Und während des Vikariats habe in den Lektionen in Verwaltungsfragen der „Baufall“ eine Rolle gespielt. Die Kirche, die immer zu reformieren ist, und ein Neubau haben in Zimmermanns Leben zentrale Rollen gespielt. Nach zehn Jahren als Pfarrer in Pesch, wo er sich mit seiner Frau eine Pfarrstelle geteilt hat, gingen beide nach Mauenheim/Weidenpesch. Dort setzten sie „die kühne Idee“ um, eine Hauskirche zu bauen. Markus Zimmermann gehört seit dem Jahr 2000 dem Kreissynodalvorstand an, zunächst acht Jahre als Synodalassessor und 16 Jahre als Superintendent. „Ich möchte den Übergang abrunden“, erklärte er, denn am 1. Januar 2026 werden die Kirchenkreise Köln-Nord, -Süd und -Mitte fusionieren, wenn die Synoden zustimmen.
Dann wird der neue linksrheinische Kirchenkreis von einem Bevollmächtigtenausschuss geleitet, in den Markus Zimmermann seine Erfahrungen einbringen möchte. Die Fusionsverhandlungen seien auf einem guten Weg, sagte der Superintendent. Über wegweisende Vorlagen werden die Kreissynoden im Herbst beraten. „Mir wird immer bewusster, wie gewinnbringend die Fusion sein wird. Wir werden sehr viele Synergien nutzen können. Wichtig ist mir, dass wir als Kirchenkreis Köln-Nord unser Profil einbringen.“ Dazu zählte er die Fünf-Prozent-Mittel. Als einziger Kirchenkreis in Köln habe man im Norden immer fünf Prozent des Haushaltes für übergemeindliche Aufgaben bereitgestellt. Zimmermann will die Gemeinden weiterhin ermutigen, Dinge auszuprobieren. Dazu sei in Zukunft auch der Campus Kartause da, der als Bildungseinrichtung stadtweite Bedeutung haben werde. „Die Kirche wird es immer geben – weil wir Zuversicht und Hoffnung haben und weil wir von Gott begleitet sind.“
Synodalassessorin Monika Crohn, Pfarrerin in Weiden, hatte in ihrer Andacht zu Beginn der Synode ebenfalls mit dem Blick auf die Zukunft Mut zugesprochen. Sie legte die Monatslosung aus. „Bleibt stehen und schaut zu, wie der Herr euch heute retten wird.“ Das sei keinesfalls ein Aufruf zu Passivität. Man solle stehen bleiben und schauen. „Nimm wahr, was ist, und anerkenne, was ist. Schau mit den Augen und dem Herzen.“ Und man solle auch die hören, die Widerstand leisten, und dann eine Mehrheitsentscheidung treffen. Gott habe Mose schließlich geantwortet: „Was schreist du zu mir. Sieh auf dein Volk und brich auf.“
Den Ev. Kirchenkreis Köln-Nord gibt es seit 1964 nach Teilung des alten Kirchenkreises Köln in vier Kirchenkreise. Gemeinsam mit den ihm angeschlossenen Kirchengemeinden gehört er zur Evangelischen Kirche im Rheinland. Die nächste Synode findet am 9. November 2024 statt.
Foto(s): Stefan Rahmann / APK