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Markus Besserer: "Ich fühle mich angekommen."

Markus Besserer: „Der Mensch steht im Mittelpunkt“

Markus Besserer ist seit gut 100 Arbeitstagen der neue Geschäftsführer des Verwaltungsverbandes Köln-Süd/Mitte und hat sich bereits in sein Aufgabengebiet eingearbeitet. Bernhard Seiger, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd, sagte während der offiziellen Amtseinführung Ende Mai: „Markus Besserer trägt Verantwortung dafür, dass unser Betrieb seinem Auftrag gerecht wird, dem Dienst an den Gemeinden. Dafür bringen er viele Erfahrungen und Kompetenzen aus unterschiedlichen Tätigkeiten mit, er ist als alter CVJMer dem Christlichen Glauben verbunden. Mit dem Hintergrund von vielen Jahren im CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands) in Frechen ist er der Jugendarbeit und der Diakonie verbunden.“ Er führte aus: „Markus Besserer ist immer auch als Brückenbauer gefragt, Bedürfnisse der Gemeinden zu sehen und die Möglichkeiten und Grenzen der Menschen, die am Andreaskirchplatz – und zum großen Teil noch im Mobile-Office zu Hause – arbeiten. Und da ist es toll, dass er so ein kommunikativer Mensch ist, das macht es so viel einfacher, direkt miteinander zu reden und Lösungen zu suchen.“

 

Interview mit Markus Besserer über Pläne, Herausforderungen und die Zusammenarbeit im Team:

Wie sieht Ihre Zwischenbilanz bisher aus?

Ich bin tief drin, sehr tief drin in der Thematik. Ich fühle mich angekommen. Wir konnten erste Schritte einleiten und verändern. Es gibt ja in der Kirche auch gewisse Herausforderungen, beispielsweise ist es in der Kirche da nicht so einfach, wo unterschiedliche Player involviert sind – zu identifizieren, wer wann wo wie informiert werden muss, zum Beispiel bei Bauprojekten. Da kann es recht unübersichtlich sein. Hier haben wir bereits Strukturen hereinbringen können und beginnen die Prozesse und Ablaufpläne zu verbessern.

Wie gehen Sie hier beispielsweise vor?

Wir erstellen beispielsweise Flussdiagramme über die verschiedenen Prozesse und fragen bei allen Beteiligten immer wieder nach, ob wir alles richtig verstanden haben oder etwas verändern müssen. Es hilft ungemein, wenn man Strukturen niederschreibt, um sie zu verstehen. Und dann kann eine Art Fitness-Programm für die Institutionen beginnen. Denn durch die Vielzahl von mitredenden Mitspielern kann beispielsweise mehr Zeit vergehen, als eigentlich nötig wäre. Da wünschen wir uns zum Teil mehr Agilität und Verschlankung. Unsere Ressourcen sind ja endlich – und von daher möchten wir die Prozesse effizienter und effektiver gestalten.

Was planen Sie außerdem?

Bei allen Prozessen sehe ich den Menschen im Mittelpunkt stehen. Ich arbeite gerne als Netzwerker und als Vermittler, immer mit dem Blick nach „draußen“, zur Gesellschaft. Wir haben beispielsweise im August eine Veranstaltung in Brühl geplant, mit all unseren „Kunden“, das heißt allen, mit denen wir beruflich zusammenarbeiten – beispielsweise Lieferanten, Verbands- und Öffentlichkeitsvertretern oder Banken. Ein Keynote-Speaker wird über das Thema Reformierung reden und Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, wird ein geistliches Schlusswort sprechen. Bei der Veranstaltung wünsche ich mir Vernetzung untereinander, und wie wir positiv in die Gesellschaft hinein wirken können. Sie wissen ja, ich arbeite gerne auch kreativ, nicht nur rein mit Zahlen.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit Ihrem neuen Team bisher aus?

Im Verwaltungsamt gibt es sehr viele fleißige Mitarbeiter. Die Zusammenarbeit ist sehr gut! Ich kann über die Mitarbeiterschaft nur Positives sagen. In den unterschiedlichen Gremien gibt es auch viel Diskussion und Disputation, wir ringen und streiten um die Sache – aber in einer sehr positiven Kommunikationskultur, ohne dabei zu verletzen. Das ist eine Besonderheit. Kirche orientiert sich von ihrer Wesensart an der parlamentarischen Demokratie. Dies ist ein präjudizierendes Element des evangelischen Lebens und das ist gut so. Der Nachteil dabei ist, dass partizipative Prozesse viel Zeit und Energie bedürfen. Inwiefern man hier „Change Management“-Prozesse in Gang setzen kann, wird die Zukunft zeigen. Die finanziellen Rahmenparameter werden vermutlich alles dramatisch beschleunigen. Es ist mir sehr wichtig, von der kommunal politischen Arbeit und von best-practice-Beispielen gelungener Reformen zu lernen. Und ich wünsche mir, dass unser Umgang miteinander dabei immer menschlich fair bleibt und unter dem Segen des Herrn steht.

Text: APK
Foto(s): APK