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„Manege frei“ auf der Stresemann-Wiese in Finkenberg

Mit Hilfe eines breiten Bündnisses fand bereits zum dritten Mal ein einwöchiges Feriencamp für Kinder und Jugendliche in Finkenberg statt. Organisiert wurde das Camp von der Evangelischen Kirchengemeinde Porz, der katholischen Kirchengemeinde St. Maximilian Kolbe, dem Bürgeramt Porz, dem Jugendtreff Rheinflanke gGmbH, der OT Arche Nova, der Gemeinschaftsgrundschule Friedrich-List, der Sozialraumkoordination und der Bezirksjugendpflege.

Viel ehrenamtliche Hilfe – 2015 vielleicht noch einige mehr
„Als ich im letzten Jahr begann, Pfarrer Siegfried Bowien zu vertreten, musste ich in Sachen Feriencamp direkt in’s kalte Wasser springen. Doch schon 2013 gab es eine sehr gute Zusammenarbeit, dies hat sich auch in diesem Jahr wiederholt“, berichtete Pfarrerin Ina von Häfen. Sie hatte mit der Gemeinde Porz offiziell die Trägerschaft der Ferienwoche organisiert, und dabei vor allem die Abwicklung der finanziellen Aspekte in die Hand genommen. „Alle Kooperationspartner kümmern sich zusammen um diese Woche, wir haben auch viel ehrenamtliche Hilfe erfahren. Da der Zuspruch so gut war, könnte ich mir vorstellen, dass wir in 2015 sogar noch mehr Helfer brauchen“, so von Häfen. Die Gemeinschaftsgrundschule Friedrich-List hatte die eigene Ferienfreizeit mit dem Camp zusammengelegt, so dass sowohl die Grundschüler als auch die Pädagogen der Schule für zusätzliche Verstärkung sorgten. „Die Atmosphäre war wirklich super, es waren viele verschiedene Nationen, die hier zusammen kamen, doch die Woche verlief sehr harmonisch“, stellte auch Ursula Kohnen vom interkulturellen Dienst fest.

Interkulturelles Betreuungsteam zusammengestellt
Das Motto der Ferienwoche hieß „Manege frei“, und am Ende gab es eine Abschlussvorführung im großen Zirkuszelt. Hierzu kamen die Eltern der Ferienkids, aber auch viele Anwohnerinnen und Anwohner. Der Kölner Spielezircus sorgte während der Woche für die passende Unterstützung. Eine Besonderheit zeichnete das Sommercamp aus: Die Organisatoren hatten sich im Vorfeld gemeinsam bemüht, möglichst vielen Kindern einen Zugang zum Camp zu verschaffen. „Wir haben hier eine große Zahl Kinder, die kein Deutsch sprechen. Wir haben auch Kinder, die Analphabeten sind, so dass sie sich nicht anmelden können, weil sie ihren Namen nicht schreiben können“, beobachtete Georg Höcketstaller, Projektleiter vom Rheinflanke-Jugendtreff. Man habe versucht, ein interkulturelles Betreuungsteam zusammenzustellen. „Unsere Helfer und unsere Pänz hier sprechen türkisch, kurdisch, rumänisch, ungarisch, ach ja, und kölsch“, sagte der erfahrene Betreuer. „Und auch Kinder, die den Beitrag nicht bezahlen können, haben wir unterstützt, damit alle teilnehmen können“, ergänzte Ina von Häfen. „Mit Workshops, Fußball, Basteln, Seifenblasen und mehr ist die Woche mehr als schnell vergangenen“, stellte Sozialraumkoordinator Marco Morschel zufrieden fest.

Man trifft sich im Schulgottesdienst wieder
Pfarrer Siegfried Bowien gehörte zu denen, die vor vier Jahren das Feriencamp mit ins Leben gerufen hatten. 2012 fiel die Aktion aus, doch 2014 fand die Woche nun zum dritten Mal statt. Im kommenden Jahr könnte die Organisation noch etwas kniffeliger werden, denn die Schule in Finkenberg, die für Wasser und Toiletten gesorgt hatte, steht vor der Schließung. „Doch die Wiese hier ist ideal, und trägt sicher auch zu der guten Atmosphäre des Camps bei. Auch das Zirkuszelt lässt sich hier perfekt aufbauen, daher hoffe ich, dass wir eine Lösung finden“, so Ina von Häfen. „Das ein oder andere Kind lernen wir hier kennen, später trifft man sich dann zum Beispiel in den Schulgottesdiensten einmal wieder und hat direkt eine ganz andere Basis. Von den gut 200 Kinder, die hier zusammenkamen, haben viele einen ganz unterschiedlichen kulturellen und auch religiösen Background, dennoch läuft diese Woche stets sehr unverkrampft und freundschaftlich“, lautete das Fazit von Ina von Höfen zu dem erfolgreichen Camp.

Text: Judith Tausendfreund
Foto(s): Judith Tausendfreund