You are currently viewing Luther-Brote aus dem Smoker

Luther-Brote aus dem Smoker

Mit einer Brotback-Aktion und einem besonderen Gottesdienst haben Mitarbeitende des Diakonischen Werkes Köln und Region gemeinsam mit Superintendent Markus Zimmermann den Reformationssommer eingeläutet:

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes in der Kartäuserkirche stand die Lebensgeschichte Martin Luthers, die mit bunten Bildern erzählt wurde. Gesungen wurden vor allem Lieder, die der Reformator vor rund 500 Jahren getextet oder auch komponiert hatte, von „Ein feste Burg“ bis „Verleih uns Frieden gnädiglich“ und auch das eher aus Weihnachtsgottesdiensten bekannte „Vom Himmel hoch, da komm ich her“.

Luther-Brote aus dem Smoker
Nach dem Verkündigungsteil versammelte sich die Gottesdienstgemeinde auf dem Platz vor der Kartäuserkirche rund um einen Smoker, in dem kleine Luther-Brote gebacken wurden.
Das süße Hefegebäck mit Sultaninen und Orangeat wird zum Reformationstag heute noch in vielen Regionen Deutschlands gebacken, vor allem dort, wo der 31. Oktober als gesetzlicher Feiertag begangen wird.

Ofen aus recyceltem Material
Den Smoker, den das Diakonische Werk Köln und Region zum Reformationsjubliäm in Auftrag gegeben hatte, bauten Jugendliche eines Berufsbildungszentrums in Düsseldorf aus Recyclingmaterial zusammen. Trotz seines Ausmaßes von zwei Metern Breite und einer Höhe von 2,50 Metern inklusive Schornstein ist der Ofen dank Rädern transportabel.
Im Laufe des Sommers wird er durch verschiedene diakonische Einrichtungen wie Kitas und Begegnungszentren in Köln und Umgebung ziehen. Dort werden dann Diakonie- Mitarbeitende gemeinsam mit Klienten und Nachbarn, Senioren und Eltern, Kindern und Jugendlichen Teig kneten und Brote backen. Nach dem Backen bekommt jeder zwei Brote: eines zum Essen und eines zum Weiterverschenken.

Brot zum Essen und Weitergeben
„Das Brot als Symbol für das christliche Abendmahl reduziert den Blick auf das Wesentliche,“ erläuterte Geschäftsführerin Helga Blümel die Idee zur Brotback-Aktion für das Diakonische Werk im Reformationsjubiläumsjahr. „Aus Ähren wächst neues Korn, das uns nährt, das Wasser für den Teig löscht unseren Durst, das Brot gibt Kraft, die uns stärkt, und wir können es gemeinsam essen, teilen und genießen.“ Besonders wichtig sei auch, dass jeder nach dem Backen zwei Brote bekomme. „Dann sind alle zugleich Nehmende und Gebende,“ so Blümel, „alle teilen miteinander und sitzen auf Augenhöhe am gleichen Tisch.“ Diese Augenhöhe sei auch Martin Luther wichtig gewesen: „Alle sollen den Glauben verstehen können.“ Darum habe er die Bibel in die deutsche Sprache übersetzt. „Denn erst verstehen und überprüfen macht Augenhöhe möglich.“

Reformatorische Gedanken mitnehmen in diakonische Einrichtungen
Der Gottesdienst zum Start der Brotback-Aktion sollte Erzieherinnen und Erzieher, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter auch dazu anregen, Elemente wie das Bilder-Erzähltheater über Luthers Leben und den Ursprung der evangelischen Kirche vor Ort in den diakonischen Einrichtungen umzusetzen. Im Juli kommt der Smoker bei einer Brotbackaktion – mit reformatorischem Hintergrund – in den Diakonie-Kitas in Köln-Meschenich, Köln-Kalk und Köln-Vingst sowie in der Arbeitslosen- und Begegnungsstätte „Lindweiler Treff“ zum Einsatz.

Text: Martina Schönhals
Foto(s): Martina Schönhals/ Simone Wagener