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„Lieben, leben, feiern“ – Köbes Underground und andere Highlights im Zentrum Liebe

Vorträge, Ausstellungen, Gottesdienste und Workshopangebote prägten das Zentrum Liebe, ein Kirchentagsprojekt der rheinischen Landeskirche – und in Köln erstmals Bestandteil eines Evangelischen Kirchentags. In dem Begegnungszentrum rund um die Kartäuserkirche ging es um Liebe in vielfältiger Form: Liebe zum Kind, Liebespaare, Liebe in der Familie, Liebe und Alter, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften. Den Vorsitz der Projektleitung hatte der Kölner Superintendent Rolf Domning. Das „Zentrum Liebe“ wurde während des Kirchentages zu einem Erfolg, der alle Erwartungen übertroffen hat. Und damit ist man auch gleich bei der einzigen Panne. Die Organisatoren hatten nämlich vergessen, die klassischen Kirchentags-Schilder „Veranstaltung überfüllt“ zu ordern. Das wurde aber schon am ersten Tag nachgeholt.


„Na ja“, erklärt Domning, Pfarrer an der Kartäuserkirche und Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Köln-Mitte: „Wir dachten, die Kirche liegt ein bisschen weit vom Schuss. Aber schon am ersten Tag waren hier weit über 800 Leute, und am Samstagvormittag war hier alles brechend voll.“

Bei dem Vortrag „Kann denn Liebe Sünde sein. Kirche und Sexualität“ im Haus der Evangelischen Kirche wurden Lautsprecher nach draußen gestellt, um denen, die auf dem Parkplatz oder der Wiese saßen, weil sie nicht mehr eingelassen werden konnten, das Mithören zu ermöglichen. Viele Frauen und Männer seien morgens zum „Zentrum Liebe“ gekommen und dann bis zum Programmschluss am Abend geblieben. Essen hat die Küche des Clara-Elisten-Stifts geliertert.

Ein „Zentrum Liebe“ hat es auf Kirchentagen bisher noch nicht gegeben. Wenn es nach Domning und dem Lindenthaler Pfarrer Armin Beuscher geht, soll mit dem Zentrum in Köln, einem Projekt der rheinischen Landskirche, aber eine Kirchentagstradition begründet werden. „Das sind Themen, die die Menschen auch auf Kirchentagen bewegen“, so Domning. Er ließ kurz das Programm Revue passieren. Diskutiert wurden etwa die Themen „Liebespaare. Die Kunst als Paar zu leben“, „Kinder warum nicht?!“ und „Lust und Liebe im Garten Gottes“. „Es gab einen ausgezeichnet moderierten Erinnerungsgottesdienst für Paare, übrigens auch gleichgeschlechtliche, mit dem Titel ,Der schönste Tag im Leben'“, berichtet Domning. Viele Paare hätten diesen Gottesdienst besucht, die schon länger als 25 Jahre verheiratet waren.

Bevor ein Konzert mit Köbes Underground den Samstagabend im „Zentrum Liebe“ ausklingen ließ, stand in der Kartäuserkirche noch ein besonderer Gottesdienst auf dem Programm. „Im Weinberg der Liebe. Ein erotischer Gottesdienst“ unter der Leitung von Armin Beuscher. Auch dabei war die Kirche überfüllt, viele mussten draußen bleiben. „Es war wirklich schön“, erinnert sich Beuscher. „Wir haben Rosenblätter auf die Besucher herabregnen lassen und eine ausgezeichnete Tanz-Performance erlebt, um nur zwei Elemente zu nennen.“ Den Ansturm auf den erotischen Gottesdienst versteht er nicht als Aufforderung, so etwas auch in der Gemeinde anzubieten. Dort würden sich die Menschen zu gut kennen. „Für diese Art Gottesdienst ist eine Veranstaltung wie der Kirchentag genau der richtige Rahmen.“

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Rahmann