Dr. Isolde Dumke als Vermittlerin von Wissen und evangelischer Theologie gewürdigt

Übergabe der letzten Bände des Gesamtbestandes von 70.000 Büchern an die Universitätsbibliothek Köln geleistet: Stadtsuperintendent Ernst Fey dankt für das große Engagement – auch von Mitarbeiterin Iris Altmann.

Nach 26 Dienstjahren verabschiedete am Dienstag, 13. Dezember 2005, Stadtsuperintendent Ernst Fey die Leiterin der Evangelischen Bibliothek Köln, Dr. Isolde Dumke, in den um vier Jahre vorgezogenen und im Zuge einer Strukturanpassung gestalteten Ruhestand. Im Juli 2004 war bereits die Schenkung des Gesamtbestandes von 70.000 Bänden der fast 150 Jahre alten Kölner Fachbibliothek an die Universitätsbibliothek Köln erfolgt. Mit Übergabe der letzten Bücher und Schließung der Bibliothek verlässt, zusammen mit ihrer Chefin, auch Mitarbeiterin Iris Altmann den Evangelischen Stadtkirchenverband Köln (mehr darüber hier).

Stadtsuperintendent Fey würdigte in dem kleinen Festakt im historischen Refektorium der Kartause vor Geschäftsleitung, Kollegen und Mitarbeitenden die beiden „Bibliotheksfrauen“ und dankte ihnen für ihr Engagement; die Dritte im Team, Diplom-Bibliothekarin Jutta Lingohr, hatte bereits vor Monaten in ein neues befristetes Anstellungsverhältnis zur Evangelischen Kirche im Rheinland wechseln können, und zwar zur Vorbereitung des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Köln 2007. Leider sei es – trotz allen erdenklichen Bemühens – nicht gelungen, so Fey, nach der unabwendbaren Schließung der Bibliothek eine Anschlussbeschäftigung auch für Iris Altmann zu finden, und so müssten in der Stunde der Verabschiedung neben Dank, und Wertschätzung auch Empfindungen wie Schmerz und Traurigkeit aufrichtig miteinander ausgehalten werden.

Stadtsuperintendent Fey hob in seiner Laudatio die „Ernsthaftigkeit und Loyalität“ hervor, mit der Dr. Dumke die „ausweglose“ Entscheidung des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln für eine Schließung der Evangelischen Bibliothek „konstruktiv umsetzte, als es denn bitter wurde – und nicht für eine Aufgabe, sondern für eine Übergabe und damit für ein Weiterleben der Bestände“ sorgte, die der Öffentlichkeit damit auch in Zukunft verfügbar blieben.

Dr. Isolde Dumke, 1944 geboren in Berlin, hatte nach dem Abitur lateinische und französische Philologie sowie Bibliothekswissenschaften studiert und war, nach Promotion in Berlin mit dem Prädikat „magna cum laude“, über die Württembergische Landesbibliothek 1979 nach Köln gekommen, wo sie die Leitung der evangelischen Bibliothek übernahm. „Ihre fachliche Arbeit war stets getragen von einem Interesse am evangelischen Leben und durch persönliche Frömmigkeit“, schloss Ernst Fey seinen Dank an die künftige Pensionistin.

Verwaltungsleiter Wolfgang Overhoff hob das von ihm geschätzte „und bei Kirche nicht immer selbstverständliche hohe Maß an Sachlichkeit“ hervor, für das er Dr. Isolde Dumke ausdrücklich dankte – und der Mozart-Liebhaberin mit dem Philosophen Bertrand Russel für die kommende Lebensphase „tätiges Nichtstun als höchste Stufe der persönlichen Kultur“ wünschte.

Als Vorsitzender der Mitarbeitervertretung (MAV) des Hauses würdigte Archivar und Historiker Christian Parow-Souchon seine Kollegin als „Vermittlerin evangelischer Theologie“. Auf Auslandsebene habe Dr. Dumke den Evangelischen Stadtkirchenverband vertreten als Mitglied im Internationalen Rat europäischer Bibliotheken – „Ihr Rat war gefragt, und stets war es Ihnen eine Freude, Wissen bereitzustellen“, so Parow-Souchon.

Dr. Isolde Dumke ihrerseits revanchierte sich in ihrer Replik mit einem irischen Segensspruch und Dankesworten der Verbundenheit gegenüber dem Evangelischen Stadtkirchenverband Köln, in die sie „alle Anwesendenden“ einschloss: „Nach 26 Jahren und zuletzt der Verpackung einer ganzen Bibliothek in 726 Kartons ist jetzt Freude da – in einem Advent habe ich in Köln angefangen, nun gehe ich in einem Advent, voll Dankbarkeit, Mitarbeiterin gewesen zu sein.“

Einige Bildimpressionen zum kleinen Festakt im historischen Refektorium der Kartause (danke an die Fotografin Karin Deutsch!):

Die teilnehmenden Mitarbeiterinnnen und Mitarbeitern würdigten Frau Dr. Isolde Dumke mit Applaus.

Verabschiedung mit einem herzlichen Dankeschön von Stadsuperintendent Ernst Fey.

Verabschiedung durch Christian Parow-Souchon im Namen der Mitarbeitervertretung.

Auch der Geschäftsführer Wolfgang Overhoff verabschiedete sich von Frau Dr. Isolde Dumke.

Ein kleines Präsent zur Verabschiedung wurde durch Frau Behle überreicht.

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