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v.l. Ana Serrano und Eva Hoffmann von Zedlitz

Lebensmittelpakete und Hygienekits für Honduras – Spendenaufruf des Kirchenkreises Köln-Mitte

Der Evangelische Kirchenkreis Köln-Mitte ruft aktiv zum Spenden für ihren Projektpartner Comisión de Acción Social Menonita (CASM) in Honduras auf. Die weltweite Corona-Pandemie hat die ohnehin schon schwierige Situation in Honduras besorgniserregend verschlechtert.

Partnerschaft

Mit einem Beschluss der Kreissynode 2015 begann die Partnerschaft zwischen dem Kirchenkreis und der CASM. Der Kirchenkreis, der bereits eine Partnerschaft mit Hongkong pflegte, hatte den Wunsch, eine weitere Partnerschaft mit einem neuen Schwerpunkt zu übernehmen. Schwerpunkt der Partnerschaftarbeit zu Hongkong sind die Menschenrechte, zu Honduras sind sie hingegen sozial-diakonischer Art.

Auf Honduras aufmerksam geworden ist der Kirchenkreis durch Pfarrerin Dr. Anna Quaas, die die Lebensumstände vor Ort persönlich kennenlernte und dem Leitungsorgan die Lage überzeugend schilderte.

„Aber jetzt wissen wir, dass tausende von Kilometern entfernt, Menschen an uns denken.”

Ein wesentliches Thema ist der Klimawandel in Honduras. Zur Weltklimakonferenz besuchte der Direktor der CASM den Kirchenkreis, um auf den Klimawandel in Honduras aufmerksam zu machen und um diesbezüglich Kontakt zu knüpfen. 2018 konnten aus Mitteln der Georg-Fritze-Gedächtnisgabe ein Preis an eine Frauenorganisation verliehen werden. In dem Zuge waren diese Preisträgerinnen ebenfalls zu Gast im Kirchenkreis. „Wir haben die Frauen eingeladen und haben uns zwei Wochen vor Ort kennengelernt” gibt Eva Hoffmann von Zedlitz wieder, die im Kirchenkreis zusammen mit Dr. Anna Quaas diese Partnerschaft federführend begleitet.

„Ich habe da noch mal gemerkt, wie wichtig der persönliche Kontakt ist.” Eine Äußerung einer Preistägerin zum Abschied blieb Hoffmann von Zedlitz besonders im Gedächtnis: „Manchmal, da glauben wir, dass wir ganz alleine auf der Welt sind. Aber jetzt wissen wir, dass tausende von Kilometern entfernt, Menschen an uns denken.” Es braucht den persönlichen Kontakt, weiß Hoffmann von Zedlitz. Besonders schade ist daher, dass coronabedingt der Besuch in Honduras, der für Ende August geplant war, ausfallen musste.

Corona in Honduras

Corona hat die Arbeit der CASM  zunächst vollständig zum Erliegen gebracht. „Wir mussten alles, was wir bisher getan haben, plötzlich beenden.” heißt es in einem Brief der CASM an den Kirchenkreis. „Wir konnten nicht mehr weiter arbeiten. Es war uns verboten in die Slums zu gehen.” Unter der Arbeit in den Slums versteht die CASM, insbesondere junge Menschen aus eben diesem zu befreien, indem sie ihnen hilft, eine Ausbildung zu erlernen. „All das war nicht mehr möglich.”

Die CASM hat jedoch nicht aufgegeben, sondern beobachtet und entsprechend reagiert. Dabei hat sie alles Bisherige verworfen und zum Beispiel Online-Angebote platziert. An erster Stelle stand hierbei der Selbstschutz. Helferinnen und Helfern sollten lernen, sich selber richtig zu verhalten. An zweiter Stelle folgte die Aufklärung der Bevölkerung über die mit Corona verbundenen Gefahren, die Stärkung kirchlicher Angebote durch Informationen zu sicheren Gottesdiensten, psychologische Unterstützung für verzweifelte Menschen und letztendlich tatkräftige Hilfe durch Spenden von Masken, Seifen und Desinfektionsmittel für Menschen, die sich diese nicht leisten können.

Ana Serrano

Ana Serrano und ihr Mann stammen aus Honduras und leben seit drei Jahren in Deutschland. Die gelernte Ingenieurin ist Mitglied im Arbeitskreis der CASM. Von ihrer Familie in Honduras weiß sie aus erster Hand, wie es um die Situation vor Ort bestellt ist. Insbesondere die mangelhafte medizinische Versorgung und die Korruptionsvorwürfe gegen den Staat bereiten ihr aktuell die größten Sorgen.

In den wenigen und überfüllten Krankenhäusern stecken sich Ärztinnen, Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger gegenseitig an. Geld, das dem Staat von Dritten zur Verfügung gestellt wird, gelange nicht an diejenigen, die es in der Bevölkerung am dringensten benötigten. Persönlich geht es Anas Familie dabei noch gut. Sie dankt Gott dafür, dass ihre Schwester Ärztin ist und sie sich auch um ihre Familie in Honduras kümmern kann. Sie wünscht sich deutsche Verhältnisse im Umgang mit der Medizin und insbesondere in Bezug auf ein „Konzept zum Umgang mit Corona“.

Tätig glauben mit Lebensmittelpaketen und Hygienekits

Lebensmittelpakete und Hygienekits werden am dringendsten benötigt

Der Kirchenkreis möchte aktiv helfen und hat sich bei der CASM erkundigt, was gerade am dringendsten benötigt wird. Konkret kann am besten durch Spenden für Lebensmittel und sogenannten „Hygienekits“ geholfen werden. Diese existentiellen Dinge fehlen sehr und können Schicksale ändern.

Ein Hygienepaket für eine Familie pro Monat kostet 15 € und ein Lebensmittelpaket kostet 100 € pro Monat.

Eingehende Spenden leitet der Kirchenkreis daher an die CASM weiter, die wiederum der Armut und dem Virus mit Paketen entgegentritt. Präses Manfred Rekowski bezeichnet dieses Vorgehen als „Tätig glauben“, gibt Eva Hoffmann von Zedlitz wieder. „Und genau das möchten wir jetzt umsetzen”.

Die Partnerschaft mit dem Evangelischen Kirchenkreis ist für Honduras insofern etwas Außergewöhnliches, da das Land nicht im sogenannten „Fokus“ steht. Die Diakoniekatastrophenhilfe hat für den Status solcher Länder einen Namen. Sie werden unter der Rubrik „Vergessene Konflikte“ geführt. Das bedeutet, dass es weder ein strategisches noch ein wirtschaftliches Interesse an Honduras gibt. Länder der „Vergessenen Konflikte“ entziehen sich daher nicht selten der Aufmerksamkeit der Weltbevölkerung.

Wie gut, dass es da die Kirchenkreise gibt, die tausende Kilometer entfernt, an andere denken.

Auch Sie können dieses Engagement unterstützen:


Kontonummer des Kirchenkreises

KD-Bank Duisburg
IBAN DE47 35060190 1015099212
BIC GENODED1DKD

Stichwort: Coronahilfe Honduras


Weitere Impressionen

Einheimische und Krankenhauspersonal nehmen dankbar Lebensmittelpakete und Hygienekits entgegen.


Wenn Sie mehr erfahren möchten, finden Sie hier weitere Informationen.

Evangelischer Kirchenkreis Köln-Mitte: Honduras Partnerschaftsausschuss

Brot für die Welt: Lateinamerika allgemein

Miseror: Bedrohung der Menschenrechte

Kindernothilfe: Lage

Adveniat: Korruption

Misereor: Dominik Pieper

kfw: ökonomische Situation

Text: Ebels
Foto(s): Ebels/Eva Hoffmann von Zedlitz