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„Leben – was ist das?“ so der Titel eines neuen Aufsatzbands, den Präses Schneider zusammen mit dem Direktor der Evangelischen Akademie im Rheinland herausgibt

Ist das Leben ein göttliches Geschenk? Ein biologischer Prozess? Oder ein synthetisches Konstrukt? Diesen Fragen geht das Buch nach, an dem 17 Autoren mitgeschrieben haben. Sie kommen aus Biologie, Physik, Mathematik, Informatik und Ingenieurwissenschaften, herausgegeben vom Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, und Frank Vogelsang, dem Direktor der Evangelischen Akademie im Rheinland. „Biblischer Schöpfungsglaube verträgt und benötigt naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Theorien, die auf der Höhe der Zeit sind“, sagt Präses Schneider.

Das Buch spiegelt zugleich den zweijährigen Diskussionsprozesses im fächerübergreifenden Gesprächskreis „Naturwissenschaften und Theologie“ des Präses der rheinischen Landeskirche. Aktuelles Thema des Gesprächskreises ist die synthetische Biologie, der Akademie zufolge ein Wirtschaftszweig mit guten Gewinnaussichten. Bei einigen der Anwendungen verwischten die Grenzen zwischen Lebendigem und Technisch-Konstruiertem.

Die Beiträge des Buches, heißt es in der Verlagsmitteilung, widmen sich aus dem Lebensbegriff und gehen seiner Bedeutungsvielfalt und Rätselhaftigkeit nach. Wie nähern sich die unterschiedlichen Disziplinen heute dem Leben? Welches Verhältnis hat das Leben zu fundamentalen Werten? Darauf antwortet der 216 Seiten starke Band.

Nicht pauschal (ver-)urteilen
Das Gespräch wird fortgeführt: „Das Geheimnis des Lebens“ hieß die Tagung vom 13. bis 15. November der Evangelischen Akademie im Rheinland zusammen mit dem Gesprächskreis Naturwissenschaften und Theologie. Dabei betonte Präses Schneider die Wichtigkeit des Dialogs zwischen Theologie und Naturwissenschaften, die beide einen Beitrag zur Weltdeutung leisten. Dem Phänomen des Lebens könne man sich nur dadurch nähern, dass verschiedene Disziplinen zusammen arbeiten. Bei der synthetischen Biologie dürfe man nicht pauschal urteilen, vielmehr müsse man genau hinsehen.

Dazu gehöre aber auch, die Beweggründe der Forschung zu beleuchten und so auch nach den ökonomischen Interessen zu fragen. Forschung finde nicht in einem abgeschlossenen Raum statt, auch hier gebe es Verwertungsinteressen. Christinnen und Christen müssten einer Verwertbarkeit des Lebens entschieden entgegen treten. „Die Würde des Menschen ist zweckfrei“, so der Präses.

Das Buch
Leben – Was ist das? Interdisziplinäre Annäherungen. Herausgegeben von Nikolaus Schneider und Frank Vogelsang, Neukirchener Verlagsgesellschaft, 24,90 Euro, Neukirchen-Vluyn 2009, bestellt werden kann es zum Beispiel hier.
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Text: EKiR
Foto(s): EKiR