You are currently viewing Landessynode beschließt Haushalt für 2020 – 600.000 Euro fließen in das Projekt Erprobungsräume
Gemeinsam mit den anderen Kirchenkreisen stimmten auch die Vertreterinnen und Vertreter der Kölner Kirchenkreise über den Haushalt der Landeskirche ab.

Landessynode beschließt Haushalt für 2020 – 600.000 Euro fließen in das Projekt Erprobungsräume

Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland hat auf ihrer Tagung am Samstag in Bonn-Bad Godesberg den landeskirchlichen Haushalt für das Jahr 2020 in einer Höhe von 130 Millionen Euro beschlossen. In 2019 betrug dieser noch 127,3 Millionen Euro. Der neue Haushalt weist einen Überschuss von mehr als 930.000 Euro aus. Der landeskirchliche Haushalt wird zum überwiegenden Teil über eine Umlage von 10,1 Prozent des Nettokirchensteueraufkommens der 687 Kirchengemeinden finanziert. Der Haushalt 2020 setzt auch neue Schwerpunkte. So fließen 600.000 Euro in das Projekt Erprobungsräume. 730.000 Euro werden für ein Jugendcamp im nächsten Jahr in Mülheim/Ruhr und für die Jugendarbeit bereitgestellt.

Die Evangelische Kirche im Rheinland geht für das Jahr 2020 von einem Kirchensteuerverteilbetrag von 750 Millionen Euro aus. Anders als in den Vorjahren hat sie dabei erstmals keinen Risikopuffer eingebaut. Der Puffer war eingebaut worden, um Kirchengemeinden vor einer Haushaltslücke infolge eines niedrigeren als des prognostizierten Kirchensteueraufkommens zu schützen. Dieser Fall war aber in früheren Jahren nie eingetreten.

Außerdem hat die Landessynode mit einer Änderung des Finanzausgleichsgesetzes die rechtlichen Grundlagen für eine Anpassung der Kirchensteuerverteilung in der Evangelischen Kirche im Rheinland beschlossen. Ab dem Haushaltsjahr 2020 wird der allen Kirchengemeinden zustehende durchschnittliche Kirchensteuerbetrag pro Kirchenmitglied zwischen bis 2023 stufenweise um jährlich 0,5 Prozentpunkte angehoben. Damit steigt das den Kirchengemeinden garantierte Pro-Kopf-Aufkommen von derzeit 95 auf 97 Prozent. Auf dieser Basis wird ab dem Jahr 2020 der übersynodale Finanzausgleich zwischen den Kirchenkreisen berechnet.

Auf Grundlage des beschlossenen Kirchensteuerverteilbetrags von 750 Millionen Euro ergibt die Aufstockung der empfangsberechtigten Kirchenkreise von 95 auf 95,5 Prozent des Pro-Kopf-Betrags für 2020 am Netto-Kirchensteueraufkommen insgesamt 77,4 Millionen Euro. Die vier Kölner Kirchenkreise gehören zu den so genannten „gebenden Kirchenkreisen“ und erhalten daher weniger Geld. Die Landessynode hatte sich im Januar auf die Anhebung des Garantiebetrags auf 97 Prozent bis 2023 verständigt. Zugleich hatte sie den Auftrag erteilt, bis zur Landessynode 2023 Vorschläge für eine Reform der Kirchensteuerverteilung vorzulegen.

Die Gesamtaufwendungen zur Erfüllung der Aufgaben der Landeskirche sind für 2020 mit 629 Millionen Euro veranschlagt. Für gesamtkirchliche Ausgaben, einschließlich Pfarrerbesoldung und internem Finanzausgleich, sind Ausgaben in Höhe von knapp 496 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt. Größter Teil des Haushalts sind Personalkosten mit Schwerpunkt Pfarrerinnen und Pfarrer. Sie machen mit 67,60 Prozent gut zwei Drittel des Gesamtaufwands aus.

Auch die neue Buchhaltungssoftware Wilken P5 war Thema in Bad Godesberg. Die Software soll am 2. Januar 2020 in allen Kirchenkreisen der rheinischen Kirche eingeführt werden. Das bestätigte Vizepräsident Dr. Johann Weusmann bei der Tagung der Landessynode. Nach Schwierigkeiten bei den ersten Einführungen sei die Software entsprechend nachgebessert worden. Für die Einführung der Buchungssoftware hatte die Landessynode 2018 einen Betrag in Höhe von  7,86 Millionen Euro bewilligt. Nach derzeitigem Stand wird dieses Budget jedoch um etwa 3,4 Millionen Euro überschritten werden, so Weusmann.

Die Evangelische Kirche im Rheinland hatte zu dieser eintägigen Synode nach Bad Godesberg eingeladen. Den Hauptpunkt der Tagesordnung machte die Haushaltsberatung aus. Ob das Modell einer zweiten Landessynode im Jahr ein Modell der Zukunft ist, werden sicherlich Beratungen in den nächsten Monaten zeigen müssen. An verschiedenen Stellen waren unter den Synodalen auch kritische Stimmen zu diesem Thema zu hören.

Text: ekir.de/APK
Foto(s): APK