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Künftig in ökumenischen Gottesdiensten: Ort der Erinnerung für anonym und ohne Hinterbliebene bestattete Verstorbene

An jedem dritten Dienstag eines Monats findet ab September 2006 jährlich wechselnd in den beiden „Kirche(n) am Neumarkt“ Antoniterkirche und St. Aposteln ein ökumenischer Gedenkgottesdienst für Menschen statt, die ohne Trauerfeier beerdigt worden sind. Der erste Gottesdienst am Dienstag, 19. September, 18 Uhr, und alle folgenden bis Oktober 2007 finden in der Antoniterkirche, Schildergasse 57, statt. Im November 2007 wechselt dann der Gottesdienst für ein Jahr nach St. Aposteln. Der Gottesdienst folgt gleicher Struktur in beiden „Kirche(n) am Neumarkt“ und wird jeweils geleitet von einem evangelischen oder katholischen Geistlichen, unabhängig von der Konfession des Gotteshauses. Beim ersten Gottesdienst allerdings werden Geistliche beider Konfessionen vertreten sein.


Zunehmend Bestattungen ohne Trauerfeier
Allein das Ordnungsamt der Stadt Köln muss monatlich ca. 60 Menschen ausschließlich anonym bestatten lassen, weil es keine anderen Auftraggebenden gibt. Darüber hinaus finden zunehmend Bestattungen ohne Trauerfeier und ohne sichtbares Grab statt. Ein Ort des Gedenkens dieser Verstorbenen fehlt bisher. Um dies zu ändern, hat sich ein Initiativkreis gebildet.  Zu dem Kreis gehören: Brian Müschenborn, für den Bestatterverband Köln; Ursula Feld, für das Ordnungsamt der Stadt Köln; Dr. Bertold Höcker, Citykirchenpfarrer der Antoniterkirche für den Evangelischen Kirchenverband Köln und Region; Christoph Biskupek, Pfarrer von St. Aposteln für das Katholische Stadtdekanat Köln; Dr. Joachim Windolph, Professor an der Katholischen Fachhochschule Köln; Pfarrerin Elisabeth Lehmann für die Krankenhausseelsorge des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region; Schwester Alexa Weißmüller OSF für die Obdachlosenseelsorge der Katholischen Kirche; Bruder Hermann-Josef Schlepütz OFM für die Obdachlosenseelsorge der Katholischen Kirche und Karl-Heinz Iffland, Pfarrer und Diplom-Psychologe für die Evangelische Obdachlosenseelsorge Köln.


Gedenkbuch soll die Erinnerung wach halten
Ein Gedenkbuch in der Antoniterkirche wird die Erinnerung an die Verstorbenen wach halten und in der betreffenden Kirche dauerhaft einen öffentlichen Ort des Gedenkens schaffen. Während des Gottesdienstes werden aus ihm die Namen verlesen; anschließend wird es in feierlicher Prozession zum Gedenkort getragen. Darüber hinaus hat sich die Leitung des Verlags M. DuMont Schauberg  bereiterklärt, monatlich eine Traueranzeige mit Erwähnung aller Namen für den Gedenkgottesdienst kostenlos abzudrucken.

            

Text: Menne/knap
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