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Konfirmation bedeutet nicht nur Geschenke – die Internetseite Konfiweb.de beleuchtet viele Aspekte der Konfirmation

In vielen Gemeinden hat nach den Sommerferien auch der Konfirmandenunterricht (wieder) begonnen. Darum hier ein Internet-Tipp: Auf den Seiten des „konfiweb„, einem Angebot der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern,  erfahren KonfirmandInnen alles, was wichtig ist rund um die Konfirmation: Etwa: „Was muss ich im Konfirmandenkurs (auswendig) lernen?“ Oder: „Gibt es Konfirmationsprüfungen?“ Und: „Warum müssen Konfirmandinnen und Konfirmanden in den meisten Gemeinden den Sonntagsgottesdienst besuchen ?“

Dass weder Konfirmation noch „Konfi-Unterricht“  auf die leichte Schulter genommen werden sollten, wird schon an diesen Fragen deutlich, schließlich müssen bis zur Konfirmation in den meisten Gemeinden zahlreiche Texte gelernt werden: das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis, die Zehn Gebote, den Psalm 23, die Einsetzungsworte zum Abendmahl und Taufbefehl, in manchen Gemeinden auch noch andere Psalmen und Lieder. Dass man wirklich regelmäßig sonntags (in der Regel mindestens zweimal pro Monat) in die Kirche gehen sollte, gehört ebenfalls einfach dazu.

Doch nicht nur die Jugendlichen nehmen Pflichten auf sich, durchaus auch die Erwachsenen – wenn das auch gern vergessen wird. Konfiweb macht darauf aufmerksam. Da ist zum einen die Rolle der Patinnen und Paten: Sie werden zur Konfirmation eingeladen, weil sie bei dessen Taufe versprochen haben, sich mitverantwortlich zu zeigen für den Glauben ihres „Patenkindes“. Mit der Konfirmation übernimmt dann dieses ehemalige „Kind“ selbst die Verantwortung für seinen Glauben.
Weitaus wichtiger aber ist natürlich der Prozess des Erwachsenenwerdens, für den die Zeit des Konfirmandenunterrichts ja unbedingt auch steht. Und da geht es wesentlich um das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern. Den Eltern gibt konfiweb darum mit auf den Weg: „Gerade während der Zeit bis zur Konfirmation – begleitet von der Pubertät – ändern sich häufig die Lebenswelten der Jugendlichen: die Peer-Group (Gruppe der Gleichaltrigen) hat mehr Bedeutung, die Fragen nach Sinn und Zielen brauchen viel Zeit, die Orientierung und das Suchen nach Werten und Normen nehmen einen hohen Stellenwert ein. Auf diese Fragen will die Kirche in ihrer Arbeit mit Konfirmanden Antworten bieten. Ob die Jugendlichen die Möglichkeit haben, die Kirche als Wegweiser in Lebens- und Glaubensfragen zu erleben, hängt auch davon ab, ob Eltern bereit sind, sich der Auseinandersetzung mit ihren Kindern zu stellen.“


Doch es geht wirklich nicht nur um Fragen, Pflichten und Verantwortung. Es geht auch um Freundschaft, um gemeinsame Freizeit („Die Konfi-Freizeit ist eine der wichtigsten Veranstaltungen während der Konfirmandenzeit. Oft findet erst auf der Freizeit die Gruppe zusammen und Freundschaften werden geschlossen.“). Oder um ganz neu erworbene Rechte: „Was ändert sich mit der Konfirmation? Mit der Konfirmation darfst du den Kirchenvorstand deiner Gemeinde wählen. Wenn Du heiratest oder Pate oder Patin werden möchtest, wirst Du nach deiner Konfirmation gefragt.“

Interessant ist auch eine Umfrage von konfiweb, aus der klar hervor geht, dass gerade eben erst Konfirmierte sich durchaus ernsthaft mit ihrer Religion auseinandersetzten, etwa: „Die Konfirmation bedeutet für mich einen näheren Bezug zu Gott“ oder: „Konfirmation bedeutet für mich nicht nur Geschenke, sondern vor allem dem 100% Segen der Evangelischen Kirche. Nach 1,5 Jahren bin ich stolz, es endlich geschafft zu haben.“
 
Weiterführende Informationen
Die Konfirmation wird weder in der Bibel noch in den lutherischen Bekenntnisschriften der Reformation erwähnt. Wie hat sich dieses Fest also entwickelt? Ein kleiner historischer Abriss bei konfiweb hier.

Eine sehr interessante Studie zur „Konfirmation im Wandel der Zeit“ hat das Religionspädagogische Institut Loccum hier ins Internet gestellt.

Eine Liste häufig gestellter Fragen (etwa: „Kann mein Kind zum Konfirmandenunterricht gehen, ohne getauft zu sein?“) hat die Evangelische Kirche Deutschlands hier beantwortet.

Die evangelische Kirche im Rheinland stellte schon 2001 fest: Auch bei uns „halten evangelische Jugendliche an der Konfirmation fest.“ Der Blick in die Statistik zeige, dass sich nach wie vor zahlreiche junge Leute konfirmieren ließen.

Die Nordelbische Evangelische-Lutherische Kirche hat einen eigenen Konfirmanden-Ratgeber entwickelt, zu finden hier.

Wer Kinder zum Konfirmationsunterricht anmelden möchte, sollte sich immer zuerst an seine Ortspfarrerin oder den Ortspfarrer wenden. Wenn Sie nicht wissen, wer das ist, und wie Sie ihn oder sie erreichen, werden Sie hier fündig.

Text: Al-Mana
Foto(s): konfiweb