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„Kölner Fest für Alte Musik“ in der Trinitatiskirche

Im Rahmen des umfangreichen Kulturprogramms der evangelischen Trinitatiskirche machte am Sonntag, 3. März, das „Kölner Fest für Alte Musik“ – in Kooperation mit dem WDR – Station im „protestantischen Dom“ mit einem Konzert auf internationalem Niveau. Das solistische Vokalensemble „Cantus Cölln“, das sich seit seiner Gründung im Jahr 1987 schnell zu einer der angesehensten Formationen auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis entwickelt hat, musizierte in der vollbesetzten Kirche. Unter dem Dirigat seines Gründers und Leiters Conrad Junghänel bot das Ensemble ein bemerkenswertes liturgisches Programm mit konzertanter Attitüde. In Form einer Vesper und einer Messe erklangen Kompositionen von Heinrich Ignaz Franz Biber und Johann Caspar Kerll. Die Musik der beiden Zeitgenossen aus der Epoche des Hochbarock trat dabei nicht nur in einen sensiblen Dialog miteinander, vielmehr ergänzten und überhöhten sich die Kompositionen zu einem homogenen und großen Ganzen.

Unterstützung durch das Bläserensemble „Concerto Palatino“
Im ersten Programmteil wurden verschiedene großbesetzte Vesperpsalmen des Salzburger Dom- und Hofkapellmeisters Biber im Wechsel mit sparsam instrumentierten geistlichen Konzerten des süddeutschen und später Wiener Komponisten Kerll aufgeführt. Im zweiten Teil nach der Pause erklang die sechsteilige „Missa in fletu solationum obsidionis Viennensis“ die Kerll aus Anlass der Belagerung Wiens durch die Türken um das Jahr 1683 schrieb. Das Ensemble „Cantus Cölln“, dessen Vokalsolisten üblicherweise durch eine Continuo-Gruppe und solistische besetzte Streicher begleitet werden, hatte sich für das Konzert in der Trinitatiskirche kompetente Verstärkung im Form des Bläserensembles „Concerto Palatino“ hinzugeholt. Die ebenfalls 1987 gegründete Spezialformation mit Zink und Barockposaunen zählt heute zur internationalen Spitze im Bereich der Alten Musik und historischen Aufführungspraxis.

Kunst auf höchstem Niveau
Dass alle 19 beteiligten Musikerinnen und Musiker bei allen solistischen Qualitäten unter der kompetenten Klangregie von Konrad Junghänel zu einer feinsinnigen Intonation, zu klarer Deklamation und zu einem solch zauberhaften Gesamtklang fanden, war das wirklich Bemerkenswerte dieses Abends. Sänger, Streicher und Bläser fanden eine ausgewogene Klangbalance zueinander. Konrad Junghänel wählte den ganzen Abend über wohl abgewogene und authentische Tempi und die edle Akustik der Trinitatiskirche tat das ihre dazu, dass Kunst auf höchstem Niveau entstehen konnte, die das Publikum in ihren Bann zog.

Mehr „alte“ Musik in der Trinitatiskirche
Das Programm der evangelischen Trinitatiskirche wird in diesem Jahr noch mehrere Aufführungen mit alter Musik bieten. Das nächste Mal werden Hana Blazikova, Sopran, und das Ensemble „CordArte“ am 21. April 2013 Werke des 17. Jahrhunderts aufführen. Auch dieses Konzert wird wieder gemeinsam mit dem WDR veranstaltet und von diesem aufgezeichnet.

Text: Amt für Presse und Kommunikation
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler