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Kölner Blauköpp „danzten us der Reih“

„Herzlich willkommen in der Lutherstadt Köln!“, begrüßte der Prinz des diesjährigen Kölner Dreigestirns Michael II. die zahlreichen jecken Protestanten aus Kirchengemeinden, Ämtern und Einrichtungen des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region (EKV), die sich im Foyer des Hauses der Evangelischen Kirche zur traditionellen After-Work-Party mit Empfang des Trifoliums eingefunden hatten. Genau eine Woche vor Rosenmontag schunkelten und sangen die buntkostümierten Blauköpp gemeinsam – bestens eingestimmt durch Pfarrer Hans Mörtter und musikalisch begleitet vom Kirchenmusiker Thomas Frerichs am Klavier – und bewiesen wieder einmal, dass auch bei den Protestanten gerne gefeiert und gelacht wird. Davon zeigten sich auch Prinz Michael II., Bauer Christoph und Jungfrau Emma beeindruckt. „Et fühlt sich wunderbar an“, so der Prinz. „Ejal wo man hin kütt, de Lück freuen sich immer, uns zu sehen. Dat mäht uns einfach stolz, zu sagen: ‚Wir sind Euer Kölner Dreigestirn!’.“

Friedlich das schönste Fest der Welt feiern
Das diesjährige Karnevalsmotto „Mer Kölsche danze us der Reih!“, fand er, passe wunderbar zu den Kölnern, denn: „Mer Kölsche han uns Eijenart, mer han uns eijene Kultur und die halte mer hoch!“, sagte der Prinz und wünschte sich, dass die Kölner auch in diesem Jahr wieder „friedlich das schönste Fest der Welt zusammen feiern werden“. Beim Trifoliums-Medley, in dem Prinz, Bauer und Jungfrau jeweils – natürlich mit Unterstützung aller Gäste –ihren eigenen Part sangen, setzten die Jecken das Motto auch gleich um und tanzten fröhlich in und aus der Reihe.
Stadtsuperintendent Rolf Domning begrüßt das Kölner Dreigestirn
Karnevalsmotto ist den Blauköpp auf den Leib geschrieben

„Ein unglaublich sympathisches Dreigestirn haben wir heute bei uns!“, stellte der Gastgeber, Stadtsuperintendent Rolf Domning, fest. Man habe sich ja bereits beim ökumenischen Gottesdienst im Kölner Dom kennengelernt, erzählte er und betonte, dass den Blauköpp das Karnevalsmotto auf den Leib geschrieben sei, denn diese seien geschichtlich ja auch aus der Reihe getanzt. Vor allem sei ihr Einfluss in Köln immer schon groß gewesen, meinte er und erinnerte an die Preußen, die für die Fertigstellung des Doms verantwortlich waren und den Kölnern zudem Disziplin beibrachten. „Und ein bisschen Disziplin tut dem Karneval ja auch ganz gut!“, fügte er lachend hinzu. Und noch ein weiteres Beispiel für den evangelischen Einfluss auf die kölsche Kultur wusste Domning zu erzählen: Es gebe eine protestantische Brauerei im rechtsrheinischen Köln, die als erste das Patent auf Kölsch angemeldet habe. Keine Frage also – „Kölsch ist evangelisch!“, verkündete er stolz und unter großem Beifall. Und damit räumte er gegen die alten Vorurteile, dass Blauköpp nicht feiern können, keinen Alkohol trinken und zum Lachen in den Keller gehen, endgültig auf.
Zum Abschluss wurden wie immer Geschenke ausgetauscht. So überreichte Prinz Michael II. dem Stadtsuperintendenten ein Bild des diesjährigen Dreigestirns. Im Gegenzug gab es – übergeben von der Verwaltungsleiterin des EKV, Beate Wegmann-Steffens – die berühmte schwarz-weiße Beffchentorte.
Die berühmte Kölner Beffchen-Torte
Idee entstand vor 17 Jahren an der Copacabana

Der Besuch des Kölner Dreigestirns ist bereits seit 2002 bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Kirchenverband nicht mehr wegzudenken. Die Idee sei übrigens an der Copacabana in Brasilien entstanden, erzählte der frühere Stadtsuperintendent Karl Schick, der auch unter den Gästen war. Damals noch Superintendent des Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch habe er während einer Begegnung mit dem brasilianischen Kirchenkreis „Rio Grande do Sul“ zusammen mit dem Leiter der Partnerschaft, der bei der Karnevalsgesellschaft „Müllemer Junge“ mitwirkte, den ersten Besuch der Tollitäten geplant, erinnerte er sich.
Un dann danze de Blauköpp us der Reih ...
Nach dem Besuch des Kölner Dreigestirns tanzen und feierten die viele Mitarbeitenden des Evangelischen Kirchenverbandes noch kräftig weiter, wie es sich für eine After-Work-Party gehört.

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns / APK