Das Bündnis „Köln stellt sich quer“ verurteilt die Angriffe auf die Synagogen in Bonn und Münster aufs Schärfste. Vor den beiden Synagogen hatten am Dienstag nach Presseberichten mehrere Personen lautstark demonstriert und auch israelische Fahnen angezündet und in Bonn der Eingangsbereich der Synagoge demoliert.
Die Gewalt im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist auch für unsere Stadtgesellschaft ein Grund zu großer Sorge. Wir hoffen sehr, dass die diplomatischen Bemühungen der Staatengemeinschaft in den kommenden Stunden und Tagen Möglichkeiten der Deeskalation erwirken. Zugleich trauern wir mit allen Menschen, die in dieser Situation verletzt wurden oder Angehörige verloren haben.
Niemals werden wir aber dulden, dass Menschen in unserer Nachbarschaft diesen politischen Konflikt in Nahost zum Anlass von Hass und Menschenfeindlichkeit nutzen und ein jüdisches Gotteshaus angreifen oder beschädigen. Auch das Verbrennen von Fahnen ist ein beschämender Akt von Antisemitismus, den wir auf das Schärfste verurteilen. Die Zivilgesellschaft ist gefordert, aufmerksam, aktiv und engagiert für Gleichheit, Gerechtigkeit und Respekt und gegen Antisemitismus, Rassismus und die vielfältigen Diskriminierungen im Alltag einzutreten. „Köln stellt sich quer“ ist ein Bündnis gegen Rassismus. In dem Bündnis arbeiten regelmäßig zahlreiche Organisationen und Religionsgemeinschaften, darunter auch die Evangelische Kirche in Köln und Region, mit.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln (ACK) brachte in einem Brief an die jüdischen Gemeinden in Köln ihre Bestürzung über die Taten in Bonn und an anderen Orten in Nordrhein-Westfalen zum Ausdruck. „Wir möchten Ihnen und der ganzen jüdischen Gemeinschaft in Köln, in Bonn und in Deutschland unsere Anteilnahme angesichts dieses durch nichts zu rechtfertigenden Tun ausdrücken“, schrieb der Vorstand der ACK. „Wir sehen es als wichtiges Zeichen der Partnerschaft von Christen und Juden an, Ihnen auch in dieser schweren Zeit zur Seite zu stehen, unseren Gott um Frieden und Versöhnung zu bitten und nicht nachzulassen, für eine Gesellschaft einzutreten, in denen wir in Respekt und Nachbarschaft zusammen leben können.“
Foto(s): epd bild/Neetz