Die Impfaktion an der Gnadenkirche „Engel am Dom“ in Bergisch Gladbach war ein voller Erfolg: knapp 300 Impfwillige kamen – der Erlös geht an das Projekt „Hilfe für Dordabis“ in Namibia. „Lieber früher als später impfen lassen“, sind Eva und Heinz-Peter Katlewski aus Bergisch Gladbach überzeugt. Und so rollten auch sie gerne die Ärmel hoch, um sich im Gemeindesaal der Gnadenkirche „Engel am Dom“ boostern zu lassen. Eva Katlewski machte dabei ihre Meinung sehr deutlich: „Wir sind absolut überzeugt davon, dass wir die jetzige Situation nur in den Griff bekommen, wenn sich so viele Menschen wie möglich impfen lassen.“ Dass die Aktion mit der Unterstützung für Menschen in Afrika verbunden ist, findet ihr Mann umso bemerkenswerter. „Wir haben nun einmal eine globale Verantwortung und dürfen nicht immer nur unsere unmittelbare Umgebung im Blick haben“, betont Heinz-Peter Katlewski.
Wir sehr wir in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie – regional, aber ebenso global – aufeinander achten müssen, weiß auch Pfarrer Thomas Werner nur zu gut. Den Pfarrer der Bergisch Gladbacher Gnadenkirche „Engel am Dom“ erreichte vor einigen Wochen ein Hilferuf seines Bruders Andreas, der sich im südlichen Afrika, genauer in Namibia, im Township Dordabis einbringt. So berichtet Pfarrer Werner: „Dort leben 1.500 Menschen in einer für uns nicht vorstellbaren Armut. Durch Schulbildung und Hilfe zur Selbsthilfe könnten die Menschen einen Weg aus dieser katastrophalen Situation, die die Pandemie noch einmal verschärft hat, herausfinden.“
Da es innerhalb der Gemeinde ohnehin schon Überlegungen gab, eine Impfaktion anzubieten, stand schließlich die Idee im Raum, den Erlös des Impftages dem Projekt „Hilfe für Dordabis“ zur Verfügung zu stellen. Mit Dr. Ulrich Menge-Ahrweiler, seiner Frau, der Medizinerin Vera Ahrweiler, Professor Bernhard Liedtke und Dr. Jürgen Dietz fand sich ein Team, das einen Sonntag lang ehrenamtlich im Gemeindesaal an drei Impfstationen impfte. Apothekerin Saskia Höller und ein Kollege lieferten viertelstündlich Nachschub an Impfstoff für die fast 300 Impfwilligen, die sich bei Gemeindehelferin Dagmar Pelz zum Teil noch am Impftag spontan telefonisch anmeldeten. Dank eines Teams von Ehrenamtlichen klappte das Impfen ohne Verzögerungen und Wartezeiten, dafür mit vielen herzlichen Begrüßungen, Lachen und guten Wünschen für die Weihnachtszeit und das neue Jahr. Dagmar Pelz hat in den vergangenen Wochen nicht ohne Sorge beobachtet, wie sehr das Thema Covid 19 jede alltägliche Kommunikation beeinflusste und prägte. „Darum bin ich froh über jeden, der heute herkommt. Die meisten lassen sich boostern, aber es gibt auch Menschen, die hier ihre erste Impfung erhalten.“
Für Dr. Ulrich Menge-Ahrweiler, zusammen mit seiner Frau Vera Ahrweiler seit 1998 Mitglied der Gnadenkirchen-Gemeinde, stand es außer Frage, die Aktion mitzutragen und das Geld, das der Bund pro Impfung zahlt, zu hundert Prozent zu spenden. „Wir haben die Erfahrung und wir haben den Impfstoff. Was wäre da sinnvoller, als eine solche Aktion mitzutragen, zumal dann, wenn man weiß, wie gut es uns noch im Vergleich zu Afrika geht.“ Die Impfquote in Afrika liege derzeit bei 2,5 Prozent, in Deutschland seien immerhin gut zwei Drittel der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger geimpft, so der Mediziner. Es werde viel davon gesprochen, dass die Kirche ganz praktisch wieder zu den Menschen kommen müsse: „Was könnte da besser sein, als ein Impfangebot in einer Krisenzeit, um zu zeigen, dass die Kirche ins Leben der Menschen gehört!“ Im Gespräch mit seinen Mitstreitern sei ein Satz gefallen, der alles auf den Punkt brachte: „Das ist eine gute Idee und wir machen das.“
Und auch weitere evangelische Kirchengemeinden laden zum Impfen ein. Die Evangelische Kirchengemeinde Lindlar veranstaltet in Kooperation mit der Praxis Dr. Halim ein freies Impfevent für Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen am 28.12.2021 in der Zeit von 12:00 bis 20:00 Uhr in ihr Jubilate-Forum, Auf dem Korb 21 in 51789 Lindlar. Geimpft werden können alle ab 12 Jahren, ganz einfach ohne Termin. Booster-Impfungen für Erwachsene werden gemäß der aktuellen STIKO- Empfehlungen nach 3 Monaten angeboten. Es stehen die Impfstoffe von BioNTech, Moderna und Johnson&Johnson zur Verfügung. Um einen zügigen Ablauf für alle zu ermöglichen, sollten Interessierte, wenn vorhanden, Impfausweis, Personalausweis, Krankenkassenkarte und ausgefüllte Aufklärungs- und Anamnesebögen mitbringen. Vor Ort sind die geltenden Hygieneregeln zu beachten. Für Hinweise zu den Formularen, Fragen und weitere Informationen können Interessierte eine E-Mail an: impfen.evkg.lindlar@gmail.com senden.
Am Sonntag, 02. Januar 2022, in der Zeit von 10 bis 16 Uhr bietet die Stadt Köln in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk Köln und Region eine mobile Impfaktion in Köln-Pesch an. Die Impfungen werden im Evangelischen Gemeindezentrum, Montessoristr. 15, 50767 Köln, durchgeführt. Die Impfaktion ist im Rahmen einer Kooperation der Stadt Köln mit dem Lindweiler Treff, der vom Diakonischen Werk Köln und Region gGmbH betrieben wird, entstanden. Weitere Informationen über die Impftermine gibt es auf der Homepage der Stadt Köln: www.stadt-koeln.de/Corona-Virus und auf der Homepage der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Pesch: www.dem-himmel-so-nah.de.
Foto(s): Matthias Pohl