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Kirchenkreis Köln-Nord pflanzt Baum im Luthergarten in Wittenberg

Noch etwas guten Mutterboden und ein wenig Wasser, dann stand der Baum, eine Brabanter Silberlinde, im Luthergarten am Neuen Rathaus in Wittenberg, Platz Nr. 336. "Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen." Frei nach diesem Zitat, das Martin Luther zugeschrieben wird, pflanzte eine Delegation von 29 Personen aus dem Kirchenkreis Köln-Nord am Montag ihren Baum in der Lutherstadt. Im Rahmen dieses Projektes werden an verschiedenen Orten im Stadtgebiet Wittenbergs insgesamt 500 Bäume gepflanzt.

Unter der Sonne Sachsens begleitete Superintendent Markus Zimmermann das Ganze mit einer Andacht zu dem Bibelwort aus 1. Petrus 3,15: "Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist". Gerade die Hoffnungszeichen, die diese Aktion setzt, liegen dem Theologen auch für den heimtalichen Kirchenkreis Köln-Nord besonders am Herzen. "Vergnügt, erlöst, befreit sind wir voller Zuversicht und Hoffnung unterwegs: Wir setzen uns ein für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung."

Zahlreiche Gemeinden aus dem Kölner Norden engagieren sich zum Beispiel in der Flüchtlingsarbeit und setzen darüberhinaus durch vielfältige Arbeit weitere nachhaltige Hoffnungszeichen. Hier nannte Markus Zimmermann insbesondere die Tatsache, dass Gemeinden immer stärker miteiander kooperieren beziehungsweise fusionieren. Viele stellen sich auch räumlich neu und anders auf. Sie modernisieren, erweitern oder konzentrieren sich auf weniger Gebäude. Die meisten Gemeinden verbinden dies mit neuen zukunftsweisenden Konzepten, wie zum Beispiel in Pulheim, wo aus dem alten Küsterhaus ein modernes Jugendhaus werden soll. In Mauenheim-Weidenpesch entstehen neben der neuen Kirche und den Gemeinderäumen sogar eine dreigruppige Kita und Wohnungen. Es soll ein Quartier für Menschen aller Altersgruppen mit dem einladenden Kirchraum im Zentrum werden.

Der frisch gepflanzte Kölner Baum steht auf sehr geschichtsträchtigem Boden: Dieser Teil des Luthergartens war bis in die 90er Jahre militärisches Gelände, inklusive einer großen Kaserne. Die Organisatoren des Luthergartens haben es bewusst ausgewählt, um dort mit dem Anlegen des Gartens ein Friedensgelände einzurichten und so einen Kontrast zur vorherigen Nutzung zu setzen. Die alte Kaserne beherbergt mittlerweile die Stadtverwaltung. Auch in dieser Symbolik findet sich der Kirchenkreis Köln-Nord mit seinen Kernanliegen gut wieder, denn die Hoffnung auf Frieden und das soziale Engagement dafür ist hier immer wieder ein zentrales Thema.
Eine Delegation von 29 Personen aus dem Kirchenkreis Köln-Nord pflanzte den Baum in Wittenberg.
Nicht weit vom Baum des Kirchenkreises steht der Baum, den die Kirchengemeinde Neue Stadt gemeinsam mit ihrer katholischen Nachbargemeinde im vergangenen Jahr gepflanzt hat. "Die beiden Bäume werden sicher eine gute Nachbarschaft pflegen und sich nicht gegenseitig das Wasser abgraben noch das Licht wegnehmen", wünscht sich Superintendent Markus Zimmermann. Für ihn stellen sie vielmehr gemeinsam ein wichtiges Kölner Hoffnungszeichen in Wittenberg dar. Es symbolisiert die Gegenwart und Zukunft des Miteinanders der Kirchen, denn die Zukunft liegt in einer selbstverständlichen lebendigen ökumenischen Gemeinschaft. Diese liegt dem Kirchenkreis Köln-Nord ebenfalls schon lange am Herzen, und 500 Jahre nach der Reformation ist sie ein bleibender Auftrag für die Kirche Jesu Christi, um ihrer Glaubwürdigkeit weiter zu erhalten und zu fördern.

Doch bei dem einen Baum in Wittenberg wird es nicht bleiben. Die Kirchen, die eine solche Patenschaft für einen der 500 Bäume übernommen haben, verpflichten sich gleichzeitig einen Baum im Bereich ihrer Heimatkirche zu pflanzen. So hat sich der Kirchenkreis Köln-Nord vorgenommen, jeder seiner Gemeinden auf Wunsch einen Baum zu spendieren.

Text: APK
Foto(s): privat