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Kircheneintrittsstelle: Am 2. Februar 2003 ist der 100. Mensch (wieder) in die Kirche eingetreten!

Als „offenes Angebot“ bezeichnete Stadtsuperintendent Ernst Fey die Kircheneintrittsstelle, die am 28. November 2003 mitten in der Kölner Fußgängerzone eröffnet wurde: Ein niedrigschwelliges Angebot für alle Menschen, die kommen. Ein Angebot ohne Hürden und Komplikationen. Ein Angebot, das Menschen dazu bringen kann, nachzudenken: Über Werte, die wichtig sind – oder im Laufe ihres Lebens (wieder) wichtig werden – über Gemeinschaft und Glauben, über Taufe und Kirche, über Engagement und Lebens-Sinn. Ein eindeutiges Angebot, ein stets offenes Ohr und Antworten auf alle Fragen. Im ersten Monat des Bestehens der Eintrittstelle sind bereits rund 40 Menschen (wieder) in die evangelische Kirche eingetreten, am 2. Februar waren es schon 100 Menschen!

Anfragen gab es noch wesentlich mehr – sogar auch solche von Menschen, die dort in die katholische Kirche eintreten wollten. Das geht natürlilch nicht. Grundsätzlich aber macht eine christliche Taufe die Zugehörigkeit zu jeder christlichen Kirche möglich: Aufgenommen werden alle, die in einer der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) angehörenden Konfession getauft wurden – die christliche Taufe bleibt ein Leben lang gültig. Nichtgetaufte müssen sie vor dem Eintritt in einer evangelischen Gemeinde nachholen.

Kurz vor Weihnachten hat sogar Manfred Kock, Pfarrer, Präses und EKD-Vorsitzender im Ruhestand, Eintrittswillige beraten. Er hat die Idee eines niedrigschwelligen Angebots immer schon befürwortet, als Stadtsuperintendent des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln und im Jahr 2001, als die Landessynode – unter seiner Leitung als Präses – auf den Antrag der vier Kölner Kirchenkreise und aus Lennep dem Wunsch nach solchen Eintrittsstellen in unserer Landeskirche zustimmte (Der Beschluss ist hier nachzulesen).

Kock sagt heute: „Nur was bekannt ist, wird auch angenommen,“ für ihn eine logische Konsequenz aus veränderten Rahmen- und Lebensbedingungen ehemaliger Kirchenglieder: „Wer ausgetreten ist, hat meistens keinen Kontakt zur alten Gemeinde gehabt, oder hat ihn rasch verloren „, sagt er. Und: „Wem aber trotz Kirchenaustritt die Arbeit der Kirche immer noch am Herzen liegt, der will nach einem längeren Entscheidungsprozess möglichst unkompliziert wieder in die Kirche aufgenommen werden.“


Der Ort
Bewusst wurde ein öffentlicher Raum gewählt, auf der belebten Schildergasse mitten in der City. Die Eintrittstelle ist ein neues Angebot im Rahmen der Arbeit der Evangelischen Informationsstelle Köln – sie stellt den Kontakt her zu den PfarrerInnen, die beim gewünschten (Wieder-)Eintritt beraten und bei der Erledigung aller Formalitäten helfen: Mathias Bonhoeffer und Katrin Friedel bieten dort sonst „Seelsorge und Beratung“ in allen Fragen an – sie bilden mit dem jetzigen Leiter der Eintrittsstelle, Eckart Schubert, Pfarrer und Superintendent im Ruhestand, das Kern-Team der Kölner Eintrittsstelle. Die enge Anknüpfung an die Evangelische Informationssstelle Köln macht auch darum Sinn, weil dort immer schon alle Informationen aus allen 62 Gemeinden des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln vorgehalten wurden, vom Gemeindebrief über Veranstaltungshinweise bis zur Adresse und Telefonnummer von Pfarrerinnen und Pfarrern.


Wie können Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, die Rückkehr vollziehen?
„Interessentinnen und Interessenten können telefonisch einen Termin vereinbaren oder einfach vorbeikommen“, beschreibt Bonhoeffer das Vorgehen. Mitzubringen sind ein Personalausweis und, wenn vorhanden, die Taufbescheinigung. Der unterschriebene Aufnahmeantrag wird an die Wohnsitzgemeinde geschickt, und damit ist der Wiedereintritt vollzogen. Möglich ist aber auch der Eintritt in eine andere Gemeinde. Dort muss dann das Presbyterium zustimmen. „Wir erleben zur Zeit, dass sich viele Menschen in Lebenskrisen auf die Kirche zurückbesinnen und bei uns Antworten auf Sinnfragen suchen“, erklärte Fey, „diesen Menschen wollen wir auf dem Weg zurück ein Stück entgegen gehen.“


Die Eintrittsstelle ist geöffnet:
Montag bis Donnerstag 11 bis 18 Uhr,
Freitag 11 bis 14.30 Uhr,
Samstag 12 bis 16 Uhr.

Evangelische Informationsstelle Köln
Schildergasse 57, 50667 Köln
Telefon 0221/660 57-12
Mail: infostelle@kirche-koeln.de


Wenn Sie mehr über Eintrittsstellen im Evangelischen Rheinland, ihre Erfahrungen und Arbeits-Ergebnisse wissen möchten: Hier haben wir sie alle plus zahlreicher Tipps und den „12 guten Gründen, in der Kirche zu sein“ des Evangelischen Kirchenkreises Aachen zusammengestellt.

Text: Al-Mana
Foto(s): Kircheneintrittsstelle Köln