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„Kirche und Gesellschaft in Köln“: AntoniterCityKirche und DOMFORUM veranstalten eine Gesprächsreihe anlässlich des Kirchentags

Im Vorfeld des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT) in Köln veranstalten die AntoniterCityKirche und das DOMFORUM eine Gesprächsreihe zum Thema „Kirche und Gesellschaft in Köln“. Die Reihe bezieht sich auf die Foren, die auf dem Kirchentag unter anderem zu den Themen Ökumene, Kunst, Familien/Geschlechter und Lebensformen, Medizin, Alternde Gesellschaft, Wirtschaft, Miteinander der Religionen, Sport und Russland angeboten werden.


„Endlich ein gemeinsames Projekt“
Karl Heinz Paulus, Leiter des DOMFORUMs, freute sich in einem Pressegespräch, etwas „wirklich Neues“ zu präsentieren. „Wir treffen uns zwar schon lange“, sprach er die „hervorragenden Gespräche“ zwischen Vertretern der AntoniterCityKirche und des DOMFORUMs an. „Aber nun können wir endlich ein gemeinsames Projekt realisieren.“ Die Veranstaltungsreihe lenke den Blick auf die lokale Situation. Sie wolle die Kölner thematisch auf den Kirchentag einstimmen. Mit Gesprächen zwischen kirchlichen und weltlichen Vertreterinnen und Vertretern über wichtige Themen in „Kirche und Gesellschaft in Köln“.

„Gut evangelisch sein heißt, gut ökumenisch sein“,
stellte Bertold Höcker, Citypfarrer an der Antoniterkirche, fest. Die Reihe sei ein konkretes Angebot innerhalb der gelebten Ökumene in dieser Stadt. Ziel sei es, die Bevölkerung Kölns inhaltlich auf den Kirchentag vorzubereiten. „Wir wollen die inhaltlichen Foren des Kirchentages auf Köln herunterbrechen. Das kann nur ökumenisch stattfinden“, betonte der Pfarrer. „Wir fragen nach, wo brennt es in Köln ganz konkret, wo besteht Handlungsbedarf, auch für unsere Kirchen. Wir wollen versuchen, Wunden aufzudecken.“ Dabei seien die Besuchenden gebeten, mitzusprechen. „Unserer Reihe ist eine Brücke zu den Foren des Kirchentages. Sie bildet quasi inhaltlich den Vorhof, der auf den großen Hof führt. Unsere kleineren Zusammenhänge führen dort zu größeren.“

Kontroverse Diskussionen und Antworten auf Fragen rund um die Organisation des DEKT
Harald Schlüter, stellvertretender Leiter des DOMFORUMs, der gemeinsam mit Annette Scholl von der AntoniterCityKirche die Hauptarbeit bei der Konzeption der Reihe geleistet hat, wies auf die zwei unterschiedliche Veranstaltungsorte hin. „Die Reihe soll auch leben von den beiden Orten Antoniterkirche und DOMFORUM.“ Die Termine der am 12. Februar beginnenden und im Mai endenden Reihe sind jeweils der erste und dritte Montag im Monat, 17 Uhr. „Die Termine werden jeweils durch Impulsreferate der geladenen Gäste eröffnet, denen ein moderierter Austausch der Positionen folgt. Schließlich erweitert sich die Moderation auf ein Gespräch zwischen Podium und Besuchenden“, erläuterte Schlüter den Ablauf. Die Moderatoren würden immer auch eigene Standpunkte und aktuelle Bezüge einbringen, verspricht Höcker kontroverse Diskussionen. Des weiteren soll ein Kirchentagsvertreter das entsprechende Forum auf dem Kirchentag vorstellen. Darüber hinaus werde laut Paulus der/die AnsprechparterIn auch Fragen organisatorischer Art im Hinblick auf die Großveranstaltung im Juni beantworten.

„AntoniterCityKirche und DOMFORUM werden das Gesicht des Kirchentages mit prägen“
„Wir sind froh, die beiden als Partner zu gewinnen“, sagte Ulrich T. Christenn von der Pressestelle des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentages. „AntoniterCityKirche und DOMFORUM werden das Gesicht des Kirchentages mit prägen.“ Auf dem Kirchentag würden die Foren eine wichtige Veranstaltungsform bilden. „Die Foren finden in der Messe statt, jeweils ein Tag ein Thema.“ Zu den sehr unterschiedlichen, direkt gesellschaftlich bezogenen Themen würden Experten, Betroffene und hoffentlich die Besucher Stellung beziehen. Dazu gebe es Musik und Kabarett.

Das Programm
Auftakt der Veranstaltungsreihe ist am 12. Februar
in der Antoniterkirche. An diesem ersten Montag werden um 17 Uhr Christoph Biskupek, katholischer Pfarrer an St. Aposteln, und der evangelische Ökumenepfarrer Dr. Martin Bock zum Thema „Ökumene in Köln“ Stellung beziehen. Dabei gehe es auch um die Frage nach einer besseren Zusammenarbeit auf höher Ebene. Während dort immer noch Schwierigkeiten bestünden, sei die Basisarbeit zwischen den christlichen Kirchen in Köln hervorragend, meinte Höcker.
Kunst und Kultur“ lautet am 26. Februar das Thema. Im DOMFORUM sprechen Monsignore Josef Sauerborn, Künstlerseelsorger im Erzbistum Köln, und Kulturdezernent Georg Quander über die hiesigen Kirchen als Ausstellungs- und kulturelle Veranstaltungsorte. „Diese Orte und die Vielzahl an Angeboten sind gar nicht so bekannt“, begründete Schlüter.
Beim Thema „Familienleben“ (5. März) geht es in der Antoniterkirche zentral um das Thema Kinder. Helga Blümel, Geschäftsführerin des Amtes für Diakonie in Köln, und Wolfgang Büscher, Leiter des städtischen Amtes für Kinder- und Jugendfragen, beleuchten laut Höcker, „wie wir Kinder aufnehmen, was getan werden muss, um die finanziellen Lasten für Familien gerecht zu verteilen, was notwendig ist, um die Kinder in Köln in dem Gefühl aufwachsen zu lassen, dass sie erwünscht sind“.
Zum Thema „Altsein“ sind am 19. März (DOMFORUM) Peter Krücker vom Caritasverband für die Stadt Köln, Ursula Lehr, Deutsches Zentrum für Altersforschung, und Elisabeth Stricker vom Psychiologischen Institut der Uni Köln eingeladen. „Sie gehen den Fragen nach, wie die Stadtentwicklung auf die Alterung der Gesellschaft reagieren, wie der kirchliche Beitrag in diesem Prozess aussehen muss“, so Schlüter.
Krank sein“ heißt es am 2. April in der Antoniterkirche. Heinrich Rasokat, Leiter der dermatologischen Abteilung im Klinikum der Uni Köln und „der führende Aids-Arzt von Köln“, sowie Jan Leidel, Leitender Medizinaldirektor des städtischen Gesundheitsamtes, werden etwa über die Probleme sprechen, „was es für unsere Stadt heißt, dass immer weniger Menschen krankenversichert sind. Und dass Köln eine der höchsten städtischen Raten an HIV-Infizierten in Deutschland aufweist“ so Höcker.
Sterben„, diesem Thema nehmen sich am 16. April im DOMFORUM Prälat Karl-Heinz Vogt, Katholisches Büro NRW Düsseldorf, und der Kinderkrebs-Facharzt Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin, der Kölner Unikliniken, an.
Am 7. Mai steht in der Antoniterkirche das Thema „Wirtschaft“ auf dem Programm. Waldemar Abel vom Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer in Deutschland, laut Höcker einer der führenden Bankiers im Großraum Köln, und IHK-Hauptgeschäftsführer Herbert Ferger sprechen über Arbeitslosigkeit. Darüber, was in Köln konkret zu ihrer Senkung getan werden muss. Es soll auch diskutiert werden, ob die Formel „wer flexibel ist, findet immer Arbeit“, noch Gültigkeit besitzt.
Zum Abschluss der Reihe am 21. Mai sprechen Ellen Ueberschär, Generalsekretärin des Evangelischen Kirchentages, und Bekir Alboga, Beauftragter für Interreligiösen Dialog der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V., im DOMFORUM über das „Miteinander der Religionen„. „Sie haben sich bereits in der Zeitschrift Chrismon ausgetauscht. Nun sollen sie den Dialog fortsetzen, auch im Hinblick auf Köln, etwa über den geplanten Bau einer Moschee im Stadtteil Ehrenfeld“, so Paulus.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich