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Kindernothilfe will Kinderzentrum in Kaschmirs Erdbebenregion errichten

Die Kindernothilfe will im pakistanischen Teil Kaschmirs ein Kinderzentrum für obdachlose und verwaiste Kinder aufbauen, meldet der epd. Fast zwei Wochen nach dem schweren Erdbeben habe sich die Lage noch immer nicht entspannt, teilte die Hilfsorganisation mit. Vor allem die Lage in der fast vollständig zerstörten Stadt Balakot sei besonders schlimm. Die genaue Zahl der überlebenden und verwaisten Kinder sei noch nicht bekannt. Insgesamt bezifferte die Organisation die Zahl der obdachlosen Menschen in der Region auf etwa 2,5 Millionen, die Hälfte von ihnen Kinder.

Vor allem Zelte fehlen
Noch immer gebe es kurz vor Wintereinbruch keine etablierten Zeltstädte in der Region, beklagte die Kindernothilfe. Die Organisation hat eigenen Angaben nach zunächst 200 Familien mit Lebensnotwendigem versorgt und will Ende Oktober weitere 125 Zelte verteilen. Eine Partnerorganisation habe 700 Betten im Distrikthospital in Manzhera in Zelten aufgebaut. Über die Situation der Menschen in den Bergregionen gibt es immer noch keinen genauen Überblick, Erdrutsche machten die Fahrt unmöglich. Noch immer sei ein Vordringen nur auf dem Luftweg möglich.

Problem Wundversorgung bei Kindern
Ein weiteres großes Problem sei die  Wundversorgung von Kindern bei den schlechten hygienischen Bedingungen, im staubigen Hof des Distrikthospitals in Manzhera habe man provisorisch Betten in kleinen Zelten aufgebaut, „Tag für Tag kommen dieselben Kinder zu uns, weil sich ihre Wunden durch die unhygienischen Lebensbedingungen immer wieder entzünden“, erzählte ein Mitarbeiter.

Kurz-Profil: Die Kindernothilfe
Die Kindernothilfe wurde 1959 von Christinnen und Christen in Duisburg mit dem Ziel gegründet, Not leidenden indischen Kindern zu helfen. Im Laufe der Jahre ist sie zu einem der größten christlichen Kinderhilfswerke in Europa gewachsen. Heute unterstützt sie mehr als 218.000 Kinder und Jugendliche in 1 087 Projekten in 27 Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas. Die Kindernothilfe fördert Mädchen und Jungen ganzheitlich. Das heißt, dass die Projekte und Programme im Ausland neben Schule und beruflicher Bildung immer auch die Gesundheit und Ernährung der Kinder sowie deren Familien berücksichtigen. Die Auslandsaktivitäten laufen über Programme dort ansässiger Partner. In der Regel sind das christliche Kirchen und Organisationen. Die Förderung der Jungen und Mädchen geschieht aber immer unabhängig von der Religions- oder Kirchenzugehörigkeit.
Die Kindernothilfe ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein und dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. angeschlossen. Sie wird finanziell zu über 90 Prozent durch ihre rund 100.000 Spender getragen. Sie versteht ihre Arbeit ökumenisch als Teil des Lebens und Zeugnisses der weltweiten Kirche Jesu.

Text: Kindernothilfe/epd/AL
Foto(s): humedica International