Schon früh am Morgen trudelten am vergangenen Samstag die zwölf Mannschaften mit Betreuern, Fans und einigen Eltern in die Soccer-Arena in Hürth ein. Rund 150 Menschen füllten so die Halle mit den vier Kunstrasenplätzen. Um 9.30 Uhr ging es dann los: Die Organisatoren teilten die Mannschaften in zwei Gruppen. Gespielt wurde, jeweils acht Minuten lang, im Turniermodus mit fünf Feldspielern und einem Torwart. Um 14 Uhr sollte die Siegermannschaft feststehen.
Wachsendes Interesse
Der Kirchenkreis Köln-Süd richtet als einziger Kirchenkreis des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region einen eigenen Konfi-Cup aus. Im Jahr 2006 rief Superintendent Dr. Bernhard Seiger den ersten Konfi-Cup ins Leben, damals nahmen fünf von siebzehn Kirchengemeinden daran teil. Das Interesse am Konfi-Cup ist jedoch in den letzten Jahren stetig gewachsen. Waren es im letzten Jahr noch neun, sind es dieses Mal bereits zwölf Kirchengemeinden, die an dem Wettbewerb teilgenommen haben: Brüggen, Brühl, Frechen, Hürth-Efferen, Hürth-Hermülheim, Köln-Bayenthal, Köln-Raderthal, Köln-Zollstock, Kerpen, Rodenkirchen, Sürth-Weiß und Wesseling. „In allen Gemeinden wird der Wert der Jugendarbeit erkannt, und Sport ist dafür ein wichtiges Medium“, ist der Superintendent überzeugt. Er war mit den Konfirmanden seiner Gemeinde aus Köln-Bayenthal zum Turnier angereist und weiß: „Es geht hier nicht darum, dass man gewinnt und Erster wird, sondern um den Spaß an der Sache“.
Fair Play und Schnittstelle
Die Spiele beim Konfi-Cup-Turnier verlaufen nach den Regeln des Fair Play, das bedeutet unter anderem, dass sich die Gegner nicht beschimpfen oder beleidigen, nicht schubsen oder drängeln, dass sie sich gegenseitig respektieren und die Entscheidungen des Schiedsrichters akzeptieren. Anfeuern und Fangesänge sind erwünscht – doch auch dabei gelten die Fair Play-Regeln. Gespielt wurde mit einfachen Hallenturnschuhen, Noppen und Stollen waren nicht erlaubt. Ausdrücklich erwünscht sind dagegen gemischte Mannschaften aus Jungen und Mädchen. Ein Muss sei dies jedoch nicht, da es viele Gemeinden gebe, die nur wenige Konfirmanden haben, so Dr. Bernhard Seiger. Immerhin die Hälfte der teilnehmenden Kirchengemeinden schickte gemischte Teams zum Turnier. Auf dem Feld kämpften Mädchen und Jungen dann auch gleichermaßen engagiert. Aufgeregt, aber voller Respekt voreinander, so könnte man die Stimmung an diesem Tag beschreiben.
Wachsende Zustimmung
Pfarrer Christoph Rau aus Wesseling organisiert zusammen mit weiteren Helfern den Konfi-Cup im Kirchenkreis und freut sich über die wachsende Zustimmung zu dieser Veranstaltung. So beobachtet er, dass die Jugendarbeit im Kirchenkreis in den letzten Jahren insgesamt eine stärkere Beachtung gefunden hat. Der Konfi-Cup sei „eine Schnittstelle“ zur Jugendarbeit, zu anderen Konfirmandengruppen und zum Jugendreferenten des Kirchenkreises. Rau: „Der Konfi-Cup ist gut eingebettet in das Konzept der Jugendarbeit im Kirchenkreis Köln-Süd.“
Pizza und Gelkissen
Nachdem die Vorrunde geschafft war, strömten die jungen Spielerinnen und Spieler aus der kühlen Halle in das wärmere Restaurant. Es gab Pizza, Chicken Nuggets, Pommes frites und Suppe. Konnten die jungen Kicker damit noch weiter Fußball spielen und auch gewinnen? Klar, meinte Philipp aus Efferen „wir hoffen einfach, dass die anderen noch mehr gegessen haben.“ So unbesorgt wie diese Aussage, verlief der gesamte Vormittag: Es gab keine nennenswerten Verletzungen und das Gelkissen kam nur einmal zum Einsatz. Darüber zeigte sich auch Fabian Böhme, Jugendreferent des Kirchenkreises, erleichtert. Er war unter anderem für das Einhalten des Zeitplans und für das Anzeigen der Ergebnisse zuständig.
Böhme glaubt, dass die Jugendlichen beim Konfi-Cup „Gemeinschaft ganz praktisch und hautnah erleben“. Dabei könne auch er selbst einen ganz anderen Kontakt zu den Jugendlichen knüpfen als während der „normalen Konfi-Arbeit“. Die jungen Spielerinnen und Spieler wurden von ihm gleich in den Jugendtreff eingeladen: „Die Konfis stehen im Mittelpunkt, sie sind im Zentrum des Geschehens, sie werden wahrgenommen, sie sind Teil der Gemeinde.“
Platz und Sieg
Alle Mannschaften beim Konfi-Cup hatten mit vollem Einsatz gekämpft und ihr Bestes gegeben und jede bekam als Anerkennung eine Urkunde. Die drei Erstplatzierten erhielten außerdem einen goldenen, fair gehandelten Fußball. Den nahmen die jugendlichen Teilnehmenden aus der Gemeinde Brüggen als Drittplatzierte und Jugendliche aus Rodenkirchen als Zweitplatzierte mit nach Hause.
Hürth-Efferen bekam den Cup
Der Konfi-Cup 2013 ging in diesem Jahr an die Matthäus-Kirchengemeinde nach Hürth-Efferen. Nachdem die Konfirmanden in der Vorrunde 4:1 gegen Sürth gewonnen hatten, wiederholten sie dieses Ergebnis im Endspiel gegen Rodenkirchen und gewannen den Pokal mit diesem eindeutigen Sieg.
Training auch an Karneval
„Wir sind alle total stolz“, freute sich Pia Blome-Drees, die zusammen mit ihrem Sohn Simon die Konfi-Kicker trainiert. Für diesen Sieg hatten sie sogar am Karnevalsdienstag trainiert. Kein Problem für die 14-jährige Lisa, eines der drei Mädchen im Efferener Team. Sie spielt leidenschaftlich gern und „manchmal ist Fußball spielen besser als Konfirmanden-Unterricht.“ Das wird Lisa schon in drei Wochen wieder erleben können: Am 16. März vertritt sie mit ihrer Mannschaft den Kirchenkreis Köln-Süd beim landesweiten Konfi-Cup der Evangelischen Kirchen im Rheinland in Mönchengladbach.
Highlight Konfi-Cup
Der Konfi-Cup war bei vielen ehemaligen Konfirmandinnen und Konfirmanden eines der Highlights in diesem Jahr: „Man findet es toll, dass man bei ‚Kirchens‘ auch Fußball spielen kann“, resümierte Superintendent Dr. Bernhard Seiger. Die Erfahrungen im Konfirmanden-Unterricht seien für jeden einzelnen „schön, aber auch anstrengend, mühsam und leicht“, eben eine Mischung aus allem. Seiger: „Wenn aber so ein Turnier dazu gehört, dann bleibt vor allem das positive Gefühl bestehen.“ Und wer weiß, vielleicht gibt es bald auch ein „Nach-Konfirmations-Turnier“!
Foto(s): Jutta Hölscher