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#kanutourderhoffnung: Kirche als Ort der Vermittlung im Strukturwandel

Im Rahmen der #kanutourderhoffnung paddelte Präses Dr. Thorsten Latzel am zweiten Tag auf der Erft und besuchte zwei Gemeinden im Kirchenkreis. Auf einen Morgensegen zu Beginn des Tages am Montag von Pfarrerin Ronja Voldrich in Bergheim folgten Besuche in den Kirchengemeinden in Bergheim und Bedburg. Pfarrer Martin Trautner erläuterte dem Präses und seinen Begleiterinnen und Begleitern den Wandel im Revier. Pfarrer Gebhard Müller berichtete von der Gesprächsreihe „Kirche diskutiert anders“, die von den beiden Kirchenkreisen Köln-Nord und Köln-Süd in den vergangenen Jahren gemeinsam veranstaltet worden war.

„Kirche diskutiert anders – Das brauchen wir in unserer Gesellschaft, dass wir Menschen zusammenbringen, die sowohl wissen, was es heißt, im Bergbau zu arbeiten und wie viele Arbeitsplätze daran hängen, aber die zugleich auch für die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Veränderungsprozesses stehen und wissen, der Kohleabbau hat keine Zukunft und wir müssen in anderem Einklang mit Gottes Schöpfung leben.“ Das sagte Präses Dr. Thorsten Latzel am Montag auf seiner #kanutourderhoffnung, nachdem er sich im Evangelischen Kirchenkreis Köln-Nord über die Herausforderungen der Gemeinden in der Braunkohleregion erkundigt hatte.

Die Grundidee der Gesprächsreihe griff der Präses auf. „Wir werden das nur zusammen schaffen können. Deswegen brauchen wir Orte, wo beide Seiten miteinander und nicht übereinander reden“, sagte er nach dem Besuch im Kirchenkreis Köln-Nord. Es dürfe keine Gewalt geben, egal von welcher Seite. Genaues Hinhören sei gefragt, bei den Menschen, die schon seit Generationen vom Bergbau leben, wie bei den Menschen, die von der Sorge umgetrieben werden, wie es mit der Schöpfung weitergehen kann. „Dafür braucht es einen Geist der Hoffnung und der Verwandlung.“

In Bedburg gedachte der Präses zusammen mit seinen Begleiterinnen und Begleitern auch einem jungen Mann, der vor wenigen Tagen bei einem Unglück in der Erft ertrunken war. Nach einem Gebet ging es auf dem Wasser weiter nach Wevelinghoven im Kirchenkreis Gladbach-Neuss. Insgesamt führen die sieben Etappen der Kanutour vom nordrhein-westfälischen Kevelaer bis ins Saarland. Gepaddelt wird entlang einer Strecke von rund 200 Kilometern.

Text: ekir/APK
Foto(s): APK