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Kabarett und Talk zum Thema „Inklusion“ mit Rainer Schmidt

„Inklusion ist vor allem eine Herzensangelegenheit“, sagt Pfarrer Rainer Schmidt, der sich selbst als einen „außergewöhnlich begrenzten Menschen“ beschreibt.

Schmidt ist Pfarrer, Referent, Autor, Sportler (Paralympic-Sieger im Tischtennis) und Kabarettist. Zurzeit arbeitet er als Dozent am Pädagogisch-Theologischen Institut (PTI) in Bonn und ist dort zuständig für integrative Gemeindearbeit – am Samstag, 23. August, von 22.45 bis 23.45 Uhr, ist er als Gast bei Jürgen Becker in der Sendung "Baustelle Deutschland" im WDR-Fernsehen zu sehen. Becker präsentiert Kabarett und Talk zum Thema „Inklusion“. Gesendet wird aus dem Franz Sales-Haus in Essen, einer großen Einrichtung der Behindertenhilfe.

Neben Schmidt, dem durch das Femur-Fibula-Ulna-Syndrom mehrere Gliedmaßen fehlen, wirken außerdem Schlagersänger Guildo Horn, die Schauspielerin Susanne Pätzold, die mehrfach preisgekrönte Monoski-Bobfahrerin Anna Schaffelhuber und Florian „Flo“ Sitzmann, Autor von „Deutschland ein Rollstuhlmärchen“, mit.

Wer sich die Webseite von Rainer Schmidt ansieht, merkt schnell, dass der 49-Jährige im wahrsten Sinne des Wortes selbstbewusst ist. Ohne Umwege spricht er über seine Behinderung und setzt sie humorvoll ein. Zum Thema Begrüßung ohne Hände schreibt er: „Küsschen links, Küsschen rechts. Diese Variante eignet sich kaum für Trauerbesuche, dafür aber umso mehr für Partys. Erst schüchtern eintreten, dann umsehen, anschleichen, den richtigen Moment abwarten, und wenn sich die Frau mit dem Engelshaar umdreht: 'Hallo, ich bin Rainer' (Küsschen links, Küsschen rechts). Ja, man muss den Menschen helfen, ihre Berührungsängste abzubauen.“

Berührungsängste abbauen, das betreibt Schmidt intensiv. Er gehört zum Autorenteam der landeskirchlichen Handreichung „Da kann ja jede(r) kommen – Inklusion und kirchliche Praxis". Wer sich mit dieser Thematik auseinandersetzen will, findet das Heft hier.

Und wer am Samstagabend früher zu Bett gehen will und dennoch neugierig auf Kabarett zum Thema „Inklusion“ geworden ist, kann Schmidt auch in Frechen erleben: Mit seinem Programm „Däumchendrehen“ („Wie gibt man jemandem die Hand, wenn der keine hat?“) ist er am Donnerstag, 18. September, 19 Uhr, in der Gold-Kraemer-Stiftung, Kirche Alt Sankt Ulrich, zu erleben. Eintrittskarten zum Preis von 12 Euro, ermäßigt 8 Euro, gibt es unter www.alt-sankt-ulrich.de

Im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region ist Schmidt übrigens kein Unbekannter. Sein Vikariat hat er in Köln-Stammheim bei Pfarrer Gerold Vorländer gemacht, seinen Dienst als Pfarrer zur Anstellung hat er in Schildgen bei Pfarrer Christoph Nötzel versehen.

Text: Angelika Knapic
Foto(s): Rainer Schmidt