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Jugendreferent Fabian Böhme wurde in Kerpen verabschiedet

In der Johanneskirche in Kerpen wurde der Jugendreferent des Kirchenkreises Köln-Süd, Fabian Böhme, verabschiedet. Fast auf den Tag genau fünf Jahre lang hat er sich für die kreiskirchliche Jugendarbeit eingesetzt. Anlass für viele seiner Weggefährten, ihn feierlich zu verabschieden.

Seine Aufgabe bestand in erster Linie darin, haupt- und ehrenamtliche Jugendleiter in den Gemeinden zusammenzubringen und sich mit den Kolleginnen und Kollegen aus den drei weiteren Kirchenkreisen in Köln und Umgebung zu vernetzen. Zahlreiche Projekte hat er mit ihnen ins Leben gerufen, oft unterstützt vom Evangelischen Jugendpfarramt: unter anderem die jährliche ChurchNight für Jugendliche. Daneben studierte er berufsbegleitend Theologie in Marburg. Im September dieses Jahres tritt er sein Vikariat in der Landeskirche von Kurhessen-Waldeck an.

Sandkörner als Symbol für die schönen Erinnerungen
Böhme war in Kerpen mit zehn Wochenstunden für die gemeindliche Jugendarbeit zuständig. Zum Abschied überreichten ihm die Ehrenamtlichen eine Glas mit Sand – jedes Sandkorn sollte eine Erinnerung an die vielen schönen gemeinsamen Erlebnisse darstellen, zum Beispiel beim Segeln auf dem Ijsselmeer. Ein zweites Glas, als Symbol für die schlechten Erlebnisse, war viel kleiner – und natürlich leer.

Zum Abschied: ein Loblied aus Ruanda
Eine dreiköpfige Combo, bestehend aus den Jugendleitern Kai Oppenberg aus Hürth, Volker Schmidt aus Sürth-Weiß und der Jugendleiterin Manuela Hainke aus Rodenkirchen unterstützte den Organisten der Gemeinde bei der Gestaltung des musikalischen Rahmenprogramms. Pfarrer Rüdiger Penczek aus Wesseling hielt die Predigt zum Thema „Loben ist ein Programm gegen Vergesslichkeit“ und widmete Böhme im Gottesdienst ein Loblied aus Ruanda, das er einst selbst überreicht bekommen hatte. Später griff er zur Gitarre, um mit einem Lied an die zähen Verhandlungen für die Einrichtung eines Jugendreferates im Kirchenkreis Köln-Süd zu erinnern: Fast 20 Jahre hat es gedauert, bis sich die Synode des Kirchenkreises im Jahr 2010 dazu entschloss, diese Stelle einzurichten.

Eine Neubesetzung steht nicht mehr zur Debatte
Nach fünf Jahren steht die Vollzeitstelle, die Böhme innehatte, nicht mehr zur Debatte. Da habe der scheidende Stelleninhaber einen großen Anteil dran, sagt Penczek. Wichtig war der Synode, „dass diese Stelle im Kirchenkreis ihr Fundament an der Basis hat“. Daher die Anstellung mit zehn Stunden in Kerpen. Penczek beurteilt das wie folgt: „Das war prima. Und das soll auch weiter so sein.“ Der Pfarrer hat mit Böhme im kreissynodalen Jugendausschuss zusammengearbeitet. „So war es selbstverständlich, dass ich heute bei der Verabschiedung mit dabei bin. Ich habe gerne die Predigt gehalten“, so Penczek.

Viel Lob auch vom Superintendenten
Entpflichtet wurde Fabian Böhme vom Superintendenten des Kirchenkreises Köln-Süd, Dr. Bernhard Seiger. Der erinnerte an die vielen guten Projekte, die der Diakon auf den Weg gebracht hat, und für die er verantwortlich war, darunter auch der Konfi-Cup. Ganz wichtig seien die Schulungen für die Juleica gewesen, „das gab es bisher in dieser guten Organisationsform im Kirchenkreis nicht, und dafür werden eben ältere und jüngere Ehrenamtler gebraucht, die sich ausbilden lassen. Das hat er gut auf den Weg gebracht“, lobte der Superintendent. Juleica ist die Kurzform für die JugendleiterCard, ein bundesweit einheitlicher Ausweis für Ehrenamtliche in der Jugendarbeit.

Neubeginn in Kurhessen
Deutlich wurde: Böhme überzeugte mit seiner ruhigen und besonnenen Art. Er konnte junge Menschen für Gott begeistern und bot ihnen Räume, in denen sie sich ausprobieren durften. So geht Böhme nun mit einem weinenden und einem lachenden Auge: „Auf der einen Seite freue ich mich auf die neue Aufgabe, auf das Reinschnuppern ins Pfarramt, auf neuen Dinge, die ich lerne; auf der anderen Seite werde ich sicherlich die Arbeit hier in Kerpen und im Kirchenkreis sehr vermissen. Schade, dass ich gehe.“ Auch seine Weggefährten bedauern seinen Weggang und wünschen ihm viel Glück für die neuen beruflichen Herausforderungen.

Nachfolge in Sicht
Cora Mathern ist die Nachfolgerin von Fabian Böhme in der gemeindlichen Jugendarbeit in Kerpen. Sie ist schon lange dabei, obwohl sie erst 23 Jahre alt ist. Mit 15 Jahren bekam sie ihre erste Juleica und engagierte sich auch auf landeskirchlicher Ebene. Inzwischen studiert sie Religion und Deutsch auf Lehramt und freut sich sehr, hauptamtlich in der Jugendarbeit aktiv werden zu können. Ab Januar 2017 wird es zusätzlich eine neue Jugendreferentin oder einen neuen Jugendreferenten im Kirchenkreis Köln-Süd geben; die Bewerbungsfrist ist gerade abgelaufen.

Text: Jutta Hölscher
Foto(s): Jutta Hölscher