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Johannespassion und Oper – künstlerische Schwerpunkte in der Trinitatiskirche

Die Trinitatiskirche hat sich seit dem Einbau der großen Klais-Orgel im Jahr 2010 zu einem renommierten Ort vielfältiger Kulturpflege in Köln entwickelt. Mit dem Kulturprogramm 2015 beginnt nun das sechste Jahr mit einem spannenden Mix aus unterschiedlichen Veranstaltungen – neben Konzerten, Vorträgen, Bühnen- und Opernvorstellungen gibt es immer auch besonders gestaltete Gottesdienste.

Ein abwechslungsreicher Januar
Den Auftakt im ersten Quartal 2015 macht Miriam Jansen am Sonntag, 18. Januar, mit der Lesung "Theodor Fontane und Christine Brückner: Effie Briest". Die unverstandene Frau aus Fontanes wohl berühmtestem Werk erzählt in einem Monolog ihre Geschichte, ein Bühnenprogramm kombiniert hierbei die Texte von Theodor Fontane und Christine Brückner.

Die Kölner Vokalsolisten und der Kammerchor der Universität zu Köln setzen am Mittwoch, 21. Januar, ihre im Jahr 2013 ins Leben gerufene Reihe "GegenSätze" fort, in der musikalische Werke unterschiedlicher Epochen im Spannungsfeld gegensätzlicher thematischer Pole kombiniert werden.

"Neues von Haydn?" fragen Hannah Morrioson und das Ensemble Nuovo Aspetto, indem sie am Sonntag, 25. Januar, Kammermusik von Joseph Haydn in besonderen Versionen interpretieren. Die bewährte Konzertreihe an dem Herzstück der Trinitatiskirche, der Klais-Orgel, wird am Donnerstag, 29. Januar, von Iris Rieg wieder eröffnet. Der Januar schließt mit einem Benefizkonzert mit dem Konzertchor der Folkwang Universität der Künste zugunsten des Vereins Lebensdurst-Ich e.V. Der gemeinnützige Verein setzt sich für junge Erwachsene ein, die lebensbedrohlich erkrankt sind.

Ein "Bach"-haltiger Februar
In Vorbereitung auf die "Johannespassion | Judasprozess. J.S. Bach szenisch", die im März in der Trinitatiskirche zu sehen sein wird, findet am Samstag, 7. Februar, der Workshop der Melanchthon-Akademie "…dass ein Mensch werde umgebracht für das Volk…" (Joh 18,14) in der Trinitatiskirche statt.

Am folgenden Abend wird der Kölner Kammerchor und das Collegium Cartusianum die Kantaten "Vita Christi" von Johann Sebsatian Bach vorstellen.

Die Orgelvespern am Samstagabend werden auch im Jahr 2015 einmal im Quartal stattfinden. Den Anfang machen am 21. Februar Pfarrer Dr. Thomas Hübner und Kreiskantor Johannes Quack, unter anderem mit einer Hommage an Johann Sebastian Bach.

Informationen über den Pilgerweg nach Jerusalem gibt es in einem Vortrag am Sonntag, 22. Februar. Und bei dem monatlichen Orgelkonzert am Donnerstag spielt Konrad Paul am 26. Februar ebenfalls Werke von Bach.

Ein bühnenstarker März
Einen starken künstlerischen Akzent im ersten Quartal setzen drei szenische Aufführungen der Johannespassion von Johann Sebastian Bach. Das Projekt in gemeinsamer Trägerschaft des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region und des Katholikenausschusses in der Stadt Köln wird neben der musikalischen Interpretation des Kölner Bach-Vereins durch die Inszenierung im Raum zahlreiche neue Blicke auf das Werk ermöglichen.

Die Frage, ob Bachs Johannespassion den latenten Antijudaismus des Johannesevangeliums spürbar macht oder gar bekräftigt, ist seit längerem Thema im christlich-jüdischen Dialog. Das Projekt "Johannespassion | Judasprozess. J.S. Bach szenisch", anlässlich der „Woche der Brüderlichkeit“ geht dieser Frage mit der inszenierten Johannespassion mit Texten von Walter Jens nach.

Ein weiterer Höhepunkt in den ersten drei Monaten des neuen Jahres ist die Wiederaufnahme der Oper "The Turn of the Screw". Die Kammeroper, mit einem Prolog und zwei Akten von Benjamin Britten nach einer Erzählung von Henry James, ist bereits zweimal mit großem Erfolg in der Trinitatiskirche aufgeführt worden. Das Ensemble der Oper Köln wird Ende März und Anfang April für vier Vorstellungen zu Gast im "protestantischen Dom" sein.

Ein spannendes Jahr
Weitere Informationen – wie Anfangszeiten, Eintrittspreise und ausführliche inhaltliche Erläuterungen – finden sich unter www.trinitatis-koeln.de. Hier sind natürlich auch alle weiteren Veranstaltungen in der Trinitatiskirche im Jahr 2015 nachzulesen.

Text: Sandra Kaufmann
Foto(s): Helmut Claus