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Johannes Vorländer wurde in Köln-Mülheim als Pfarrer eingeführt

Ein Oberberger mit einem „großen“ Herz für Köln: Johannes Vorländer, Jahrgang 1977, ist im Mai 2012 von Superintendentin Andrea Vogel in die zweite Pfarrstelle der Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim am Rhein eingeführt worden. Damit ist er der jüngste Pfarrer im Evangelischen Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch. Geboren in Gummersbach, wuchs Vorländer auf in Nümbrecht-Grötzenberg, im Südkreis des Oberbergischen. Auf das Abitur am Hollenberg-Gymnasium in Waldbröl 1997 folgte der Zivildienst. Diesen absolvierte er in der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Stammheim, wo sein Onkel Gerold Vorländer als Pfarrer amtierte – und nach der Fusion 2004 zur Evangelischen Brückenschlag-Gemeinde Köln-Flittard/Stammheim weiterhin amtiert.

Frühes Engagement in Stammheim
Im Rahmen des Ersatzdienstes betätigte Neffe Johannes Vorländer sich als Hausmeister und im Garten, nahm Aufgaben rund ums Gemeindeleben wahr. So beteiligte er sich unter anderem in der Gemeinde-Band „Go(o)d Connection“ an den monatlichen, offenen Abendgottesdiensten im Dietrich-Bonhoeffer-Haus und erfuhr eine Einbindung in verschiedene Zielgruppen-Gottesdienste. Auch engagierte sich der „Zivi“ in der 1996 in Stammheim eröffneten ökumenischen Begegnungsstätte „Lichtblick-Café + mehr“, einem missionarisch-diakonischem Projekt in Trägerschaft der Evangelischen Kirchengemeinde.

Glaubenserfahrungen im Zivildienst
Das Gymnasium hatte der aus einem christlich geprägten Elternhaus stammende Vorländer mit dem Abizeugnis in der Hand noch ohne konkrete Zukunftsplanung verlassen. Erst im Verlauf der zivildienstlichen Gemeindearbeit reifte seine Entscheidung für ein Theologiestudium heran. Emutigt dazu sah er sich insbesondere durch die erweiterten Lebens- und Glaubenserfahrungen sowie den Wunsch, mit Menschen arbeiten zu wollen. Hinzugekommen sei seine Leidenschaft für die Musik und sein Talent in der Organisation.

Studium der Diakoniewissenschaften
Bereits einen Tag nach Beendigung seines Zivildienstes startete Vorländer in die Vorbereitung für sein Studium. In der vorlesungsfreien Zeit belegte er an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal einen achtwöchigen Intensivsprachkurs Hebräisch, um dann im Herbst 1998 das Grundstudium aufzunehmen. 2001 wechselte er nach Heidelberg, wo er ergänzend ein Studium der Diakoniewissenschaften abschloss. Sein Vikariat absolvierte er ab 2006 in der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Bergaltendorf. Dort fand an Pfingsten 2009 auch seine Ordination statt.

Arbeit in der Notfallseelsorge
Nach seinem Wechsel in den Evangelischen Kirchenkreis „An der Agger“ wurde er als Pfarrer zur Anstellung mit zwei Aufgaben betraut: Zum einen fungierte er zur Entlastung des Synodalassessors der Evangelischen Kirchengemeinde Holpe-Morsbach, zum anderen als Krankenhausseelsorger. Seit Juli 2011 koordinierte er auf Kirchenkreisebene als Pfarrer mit besonderem Auftrag die Ökumenische Notfallseelsorge Oberberg.

Ehrenamtler sollen eigene Fähigkeiten entdecken
In die zweite Pfarrstelle der Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim am Rhein wurde Vorländer auch zur Entlastung der Superintendentin Andrea Vogel gewählt. Auf den „Neuen“ wartet gemäß der Ausschreibung eine vielgestaltige Gemeindearbeit unter besonderer Berücksichtigung der jüngeren Generation. So unterrichtet er ab dem neuen Schuljahr Religion am Rhein-Gymnasium. Regelmäßig wird er in der Friedenskirche und im Andreae-Haus Gottesdienst halten. Seinen Schwerpunkt sieht Vorländer im Bereich der Seelsorge. Und selbstverständlich seien ihm auch die Senioren nahe: „Wichtig ist mir die diakonische Arbeit.“

„Priestertum aller Gläubigen“
Innerhalb der Gemeinde lege er großen Wert auf gemeinschaftsstärkende Begegnungen. „Gerne ermutige ich Gemeindeglieder, sich ehrenamtlich zu beteiligen, in der Gemeindearbeit eigene Fähigkeiten zu entdecken und einzubringen.“ Dadurch könne der Begriff „Priestertum aller Gläubigen“ mit Leben erfüllt werden. Ein kreatives Mitwirken am weiteren Gemeindeaufbau, eine lebendige Kirche seien ihm ein besonderes Anliegen, sagt der lebensbejahende „Mannschaftsspieler“. Der emsige Konzertbesucher, der Pop, Rock und Gospel favorisiert, macht auch selbst Musik. Er betreibt Dart und diverse Ballsportarten und hängt seit früher Jugend dem 1. Fußball-Club Köln an.

Text:
Foto(s): Broich