Mit seiner transportablen Skulptur RESTLICHT präsentiert der Münchner Bildhauer Werner Mally von Sonntag, 3. Mai, bis Sonntag, 14. Juni, auf dem Albertus-Magnus-Platz in Köln seine Idee für eine innovative Form des Gedenkens an den Holocaust.
Bei der Skulptur handelt es sich um einen Baldachin mit einem Stahldach auf vier Pfeilern, viermal vier Meter groß. Das Dach enthält konische Bohrungen, durch die das Sonnenlicht hindurch fällt. Auf dem Boden oder auf dem Betrachtenden werden die Jahreszahlen 1938 bis 1945 sichtbar. Diese Perforierungen stehen für die Tätowierungen von KZ-Häftlingen in der Zeit des Nationalsozialismus, die ihrer Persönlichkeit beraubt und durch Nummern entmenschlicht wurden.
Eröffnung mit Musik und Grußworten
Die Eröffnungsveranstaltung findet am Sonntag, 3. Mai, um 13 Uhr auf dem Albertus-Magnus-Platz vor der Universität zu Köln statt. Zur Vernissage spielen Jost-H. Hecker (Cellist) und Blerim Hoxha (Geiger) Musik aus einer Komposition von Gideon Klein, die dieser 1941 in Theresienstadt im dortigen Lager komponiert hat. Der Künstler Werner Mally wird anwesend sein und es gibt Grußworte von Vertretern der Stadt Köln, des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, der Melanchthon-Akademie und der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Lindenthal.
Künstlergespräch in der Uni
Als Begleitprogramm zur Ausstellung gibt es weitere Veranstaltungen in Köln. So findet am Montag, 4. Mai, 14 Uhr im Hörsaalgebäude der Universität (Raum 105, Hörsaal C) ein Künstlergespräch mit Professor Habbo Knoch und Werner Mally im Rahmen einer Vorlesung zum Thema „Geschichtspolitik und Erinnerungskultur nach 1945“ statt. Am Dienstag, 9. Juni, 19.30 Uhr hält Knoch im Lindenthaler Gemeindezentrum Matthäuskirche (Ecke Dürener Straße 83/Herbert Lewin Straße 4) einen Vortrag zum Thema „Wohin, Erinnerung? Der Holocaust und die Deutschen im 21. Jahrhundert“.
Finissage in der Matthäuskirche
Zur Finissage am Sonntag, 14. Juni, findet um 11.15 Uhr ein Gottesdienst mit dem Titel „Verstümmelte Buchstaben – verwundete Worte“ unter der liturgischen Leitung von Pfarrer Dr. Martin Bock und Pfarrer Armin Beuscher statt, ebenfalls im Gemeindesaal der Matthäuskirche. Nach dem Gottesdienst soll es einen gemeinsamen Weg zur Skulptur auf dem Albertus-Magnus-Platz geben.
Foto(s): Werner Mally