Wenn Buchstabennudeln in der Tagessuppe schwimmen und 50 Cent pro Dessert einem sozialen Projekt gespendet werden, dann sollten sich die Gäste des Café Stanton im CityPavillon an der Antoniterkirche mal genauer umsehen. Denn mit diesen kleinen Aktionen macht das Café auf die neue Schaufenster-Reihe der Evangelischen Informationsstelle Köln aufmerksam. Für einen begrenzten Zeitraum kann jeweils eine Einrichtung des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region die Informationsstelle als Präsentationsfläche nutzen.
Melanchthon-Akademie fotografierte Gäste für digitales Melanchthon-Portrait
Die erste, die dieses Angebot wahrgenommen hat, war die Melanchthon-Akademie: Im Monat Mai trat sie mit verschiedenen Aktionen für mehr Bildung ein. Mit Buchstabennudelsuppe auf Postkarten und Transparenten warb sie für eine Bildungsoffensive im Sinne Philipp Melanchthons. Der Reformator, Weggefährte von Martin Luther, und Universalgelehrte starb vor genau 450 Jahren.
„Bildung für alle“ forderte er schon zu seiner Zeit. Was das heute für uns bedeuten kann, darüber informierten Mitarbeitende der Melanchthon-Akademie in der Infostelle.
In Ausstellungen und Vorträgen, einem Symposium und einer Sprechperformance direkt vor der Antoniterkirche erinnert die evangelische Akademie das ganze Jahr über an ihren Namensgeber. Melanchthons Prämisse „Bildung für alle“ war auch Titel einer interaktiven Aktion, an der sich auch Besucherinnen und Besucher der Infostelle beteiligten. Wer mitmachen wollte, wurde fotografiert. Aus hunderten digitalen Fotos soll das berühmte Melanchthon-Porträt von Lucas Cranach dem Älteren nachgebildet werden, so dass am Ende ein Melanchthon-Plakat mit aktuellem Bezug entsteht.
Diakonisches Werk informierte über Schuldnerberatung
Aktuell war auch der Bezug der Dessert-Spende, auf den die Karte des Cafés Stanton während der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika hingewiesen hat: 50 Cent pro Bestellung gingen an das Projekt „Mwangaza“, das Frauen aus Afrika zu sozialen und gesundheitliche Fragen berät. „Mwangaza“ ist ein Angebot des Diakonischen Werkes Köln und Region, angebunden an den Fachdienst „Migration“. Im Juni stellte das Diakonische Werk seine Angebote in der Infostelle vor. Von der neuen Beauftragten für Gemeindediakonie bis zur Schuldnerberaterin, die eine Schnupperstunde anbot, standen Diakonie-Mitarbeitende für Fragen und Anliegen zur Verfügung.
„Das Angebot der Infostelle ist für uns eine prima Gelegenheit, unsere Angebote einmal mitten in der Stadt zu präsentieren“, so Martina Schönhals, Öffentlichkeitsbeauftragte des Diakonischen Werkes. Gemeinsam mit ihrem achtjährigen Sohn hatte sie auf zwei Regalebenen der Glasvitrine diakonische Arbeit mit Playmobilfiguren in Szene gesetzt – von der Flüchtlingsberatung bis zur Wohnungslosenhilfe.
Gesamte Bandbreite des Kirchenverbandes darstellen
„Als Informationsstelle wollen wir die gesamte Bandbreite des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region darstellen“, erläutert Infostellen-Leiterin Susanne Maroldt. Neben Gemeindebriefen und Veranstaltungshinweisen aus den 58 Kirchengemeinden in vier Kölner Kirchenkreisen liegen auch Informationen über Beratungsangebote und Fortbildungen der Ämter und Einrichtungen aus. Susanne Maroldt freut sich daher, dass die Idee der Schaufenster-Reihe von den Einrichtungen sofort aufgegriffen wurde. Melanchthon-Akademie und Diakonisches Werk haben den Anfang gemacht. Weitere Einrichtungen wie die Familienbildungsstätte, die Frauenreferate und die Antoniter-Siedlungsgesellschaft (ASG) werden in diesem und im nächsten Jahr folgen. Auch Gemeinden haben bereits Interesse angemeldet: So wird die Evangelische Kirchengemeinde Mauenheim-Weidenpesch im Dezember eine Vitrine gestalten.
Kontakt: Evangelische Informationsstelle Köln, Telefon 0221/660 57 22, www.evangelische-informationsstelle-koeln.de
Foto(s): MAT