Am 24. und 25. September veranstaltet der Evangelische Kirchenverband Köln und Region wieder einen internationalen Orgelwettbewerb in der Trinitatiskirche. „Es ist seit 2019 das sechste Mal, dass junge Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland nach Köln kommen und an unserer Klais-Orgel musizieren“, sagt Wolf-Rüdiger Spieler, der als Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche und Fachmann für Orgelimprovisation den Wettbewerb organisiert hat und leitet.
In diesem Jahr erhält der Wettbewerb ein etwas verändertes Profil. Wolf-Rüdiger Spieler dazu: „Wir widmen ihn dem berühmten Organisten, Arzt, Theologen und Pazifisten Albert Schweitzer anlässlich seines 150. Geburtsjubiläums und seines 60. Todestages. Schweitzer hat als Musikwissenschaftler besonders das Orgelwerk von Johann Sebastian Bach erforscht und damit die „Orgelbewegung“ begründet. So werden wir den Organistinnen und Organisten die Möglichkeit geben, im Wettbewerb sowohl Orgelliteratur als auch Orgelimprovisationen zu präsentieren.“ Anders als in den Vorjahren findet der Wettbewerb 2025 nur in zwei Runden am Mittwoch, 24. September, ab 10 Uhr und am Donnerstagabend, 25. September, statt. Der Grund dafür ist, dass sich in diesem Jahr aus der Vielzahl der Anmeldungen nur acht Kandidatinnen und Kandidaten zur Teilnahme qualifizieren konnten.
Fachleute für Orgelspiel und Orgelimprovisation
„Wir haben im Auswahlverfahren ganz bewusst die Anforderungen hoch gesetzt, um dem internationalen Anspruch, den der Wettbewerb in Köln hat, gerecht zu werden“, erläutert Wolf-Rüdiger Spieler. Die Jury wird die gleiche sein, die schon einige Jahre zusammenarbeitet. Der Evangelische Kirchenverband hat erneut die Überlinger Münsterkantorin Melanie Jäger-Waldau, die Kölner Orgelprofessorin Mareile Krumbholz und der Kölner Orgelprofessor Thierry Mechler, den vom Niederrhein stammende Otto Krämer und Wolf-Rüdiger Spieler berufen. Die fünf Jurorinnen und Juroren sind ausgewiesen Fachleute für Orgelspiel und Orgelimprovisation und verfügen über große Erfahrung als Lehrkräfte an Musikhochschulen und in Meisterkursen.
Orgelkonzert am Mittwochabend, 19.30 Uhr sein
Ein besonderes Highlight im zweitägigen Wettbewerb wird ein Orgelkonzert am Mittwochabend, 19.30 Uhr sein, welches Jurymitglied Professor Thierry Mechler spielen wird. Dieses Zusatzkonzert findet in Kooperation mit der Albert-Schweitzer-Gesellschaft statt und präsentiert klangvolle Werke von Johann Sebastian Bach, Louis Couperin, Jean-Philippe Rameau, Clara Schumann, Albert Schweitzer, Claude Debussy und Maurice Ravel sowie eine virtuose Improvisation. Der Eintritt zum Konzert ist frei.
Die Finalisten haben die Möglichkeit, Preisgelder von 2.000, 1.500 und 1.000 Euro zu gewinnen. Außerdem wird es wieder einen Publikumspreis geben. „Im Finale am Donnerstag hat unser Publikum erneut die Möglichkeit, aktiv an der Preisverleihung mitzuwirken“, sagt Spieler. „In geheimer Wahl und per Stimmzettel können die Zuhörerinnen und Zuhörer bestimmen, wer den Zusatzpreis in Höhe von 500 Euro erhält“. Das Finale beginnt um 18 Uhr und die drei Vorspiele dauern rund eineinhalb Stunden. Danach gibt es eine Beratungspause, die Stimmauszählung und die Preisverleihung. Parallel zur Beratung und nach der Preisverleihung sind alle zum Austausch und zu Begegnung bei Getränken eingeladen.
Literaturstücke von Johann Sebastian Bach, César Franck und Max Reger
Während die vorzutragenden Literaturstücke von Johann Sebastian Bach, César Franck und Max Reger vorab bekannt gegeben wurden, bleiben die Themen für die Improvisationen bis zum letzten Moment geheim. Sie werden spontan zugeteilt und können – wie bei einer Improvisation aus dem Stegreif üblich – nicht vorbereitet werden. „Das erhöht für die Musiker und auch für das Publikum die Spannung, wenn man vorher nicht weiß, was musikalisch passieren wird“, sagt Wolf-Rüdiger Spieler.
Nicht nur das Finale, sondern auch der erste Wettbewerbstag ist öffentlich. „Orgelfreunde und Orgelfreundinnen sind also herzlich willkommen, am Mittwoch, zwischen 10 und ca. 15 Uhr in der Trinitatiskirche dabei zu sein“, lädt Wolf-Rüdiger Spieler ein.
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler
