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Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen – Oder: Warum wir zu Weihnachten spenden (sollten)

Traditionellereweise ist die Vorweihnachtszeit die Zeit der Spenden, der Spendenausfrufe – und auch der größten, nicht-anlassbezogenen Spendenfreudigkeit in Deutschland. Das mag als Tradition nach dem Motto: „war immer schon so“ oder auch unter theologischen Gesichtspunkten im Gedenken an die schwangere Maria, die ohne tätige Nächstenliebe nicht einmal einen Stall gefunden hätte, um Jesus auf die Welt zu bringen, gewertet werden; Fakt ist: Viele Menschen haben das ganze Jahr über Hilfe nötig. Und die Aktionen der großen christlichen Hilfs-Verbände sind immer auch so konzipiert, dass sie nicht nur im Dezember und nicht nur einzelnen Menschen helfen, jede Hilfsaktion hat ihre eignen Schwerpunkte. Und alle sind auf unsere Spenden angeweisen. Darum hier ein kurzer Blick auf die bundesweit tätigen Hilfswerke Caritas und Diakonie, aber auch auf die Diakoniespende des Evangelischen Stadtkirchenverbands Köln mit ihrem klar definierten Feld der Hilfe – in diesem Jahr für den Kölner Flüchtlingsrat.


1. Caritas und Diakonie, NRW-weit
Seit dem Ersten Advent gehen 50.000 ehrenamtliche Sammler gehen in den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in NRW von Haus zu Haus und erbitten eine Spende für pflegerische und soziale Arbeit, der beiden großen christlichen Hilfswerke Caritas (katholisch) und Diakonie (evangelisch). Die Aktion steht in diesem Jahr unter dem Motto „Von Mensch zu Mensch“.
„Die pflegerischen und sozialen Angebote, Dienste und Initiativen von Diakonie und Caritas brauchen die finanzielle Unterstützung aller“, erklärten Caritas-Direktor Heinz Josef Kessmann aus Münster und Diakonie-Direktor Uwe Becker aus Düsseldorf im Namen der beiden Verbände. Dies gelte „besonders jetzt, da die Gelder für soziale Aufgaben immer mehr gekürzt werden“. Caritas und Diakonie sammeln in Nordrhein-Westfalen seit 1948 gemeinsam. Die landesweite Sammlung der christlichen Hilfsorganisationen in den drei Landeskirchen und fünf Bistümern gilt als eine der ältesten ökumenischen Aktionen in Deutschland.
Internet: www.wirsammeln.de

2. Die Diakoniespende des Evangelischen Stadtkirchenverband Köln
„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“  – dies könnte das Motto sein für den Kölner Flüchtlingsrat e.V.  Ihm soll dieses Jahr die Diakoniespende des Verbandes zukommen: Alles, was bis Sommer 2006 unter dem Stichwort „Diakoniespende“ auf das Konto  Nuimmer 4404 bei der Kreissparkasse Köln (BLZ 370 502 99. ) eingezahlt wird, kommt diesem Zweck zugute.

Was ist, was tut der Kölner Flüchtlingsrat? Er tritt für die Rechte ratsuchender, oft rechtloser Menschen ein: Für MigrantInnen, Flüchtlinge, von Abschiebung bedrohten Menschen aus aller Welt – und jeden Glaubens. Er ist „parteiisch“ im besten Sinn: Der Flüchtlingsrat steht immer für die Interessen der Betroffenen ein, sucht konsequent die Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Stellen, um zu überzeugen und für sachgerechte Ergebnisse zu verhandeln.  Damit hat der Flüchtlingsrat dazu beigetragen, das migrationspolitische Klima vor allem auch in der Stadt Köln offener und konstruktiver zu gestalten. Die aktuelle Debatte um die Einrichtung einer kommunalen Härtefallkommission zum Beispiel ist dem Flüchtlingsrat zu verdanken.
Zum anderen stellt er sein fachliches Know-how Gemeinden, Einrichtungen und Beratungsstellen, haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Flüchtlingsarbeit zur Verfügung: Fortbildungen, Schulungen oder die Vernetzung von Institutionen und engagierten Menschen.  

Stadtsuperintendent Ernst Fey  appellierte an die Spenderinnen und Spender: „Der Kölner Flüchtlingsrat e.V. ist aus unserer Region nicht mehr wegzudenken. Im Interesse der betroffenen Menschen, aber auch im Interesse vieler Engagierter, die sich aktiv für den sozialen Frieden, für Integration, Toleranz und Völkerverständigung einsetzen, darf und soll er auch nicht mehr wegzudenken sein. Deshalb erbitten wir Ihre großherzigen Spenden“.

Text: Al-Mana
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