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„Alles wird gut“ – Eine Sommerandacht von Superintendentin Susanne Beuth

Corona Sommer in Köln – das hatte in den Monaten März und April die Möglichkeit geboten, einmal ohne Touristen einen Blick auf die Stadt Köln zu werfen. „Am liebsten hätte ich sie heute mit auf den LVR Turm genommen“, sagt Superintendentin Susanne Beuth in ihrer Sommerandacht in der Video-Reihe „Horizonte“.  Die Aussichtsplattform oben auf dem Turm besucht Beuth alle zwei Jahre mit einer Freizeitgruppe mit Menschen mit Behinderung und genießt jedes Mal den Ausblick über die Stadt. „Und manchmal passiert auch etwas Besonderes“, erinnert sich die Superintendentin. So sah sie bei einem früheren Besuch über dem Vorgebirge schon dunkle Wolken. Und dann entdeckte jemand einen Regenbogen, der vom Turm aus komplett über den ganzen Himmel beobachtet werden konnte.

Für Pfarrerin Susanne Beuth war es ein unglaubliches Bild – der Regenbogen, dahinter dunkle Wolken eines Gewitters und die Besuchergruppe auf dem LVR Turm, der normalerweise bei Gewitter gesperrt wird. So erlebte sie es für sich wie „ein Zeichen, dass auch in schweren, gefährlichen Situationen, wie das in der Bibel erzählt wird, Gott mit diesem bunten Bogen sagt: Ich bin da, ich bin für euch da. Die Gefahren sind immer kleiner, als meine Liebe groß ist.“ So freut sich Beuth auf den nächsten Regenbogen in Köln, egal ob als Ausschnitt zwischen den Häusern in der Stadt oder bunt gemalt von Kindern in den Fenstern in den Kölner Veedeln. Die Botschaft bleibt „Alles wird gut“. „Das ist unsere Hoffnung. Alles wird gut, aber auch mitten in diesem Corona Sommer sind wir nicht allein.“

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Die gesamte Andacht können Sie im Video anschauen oder hier nachlesen:

Corona Sommer in Köln. Die Möglichkeit, mal ohne Touristen überall, einen Blick auf unsere Stadt zu werfen. Am liebsten hätte ich Sie heute auf den LVR Turm mitgenommen, wie er in meiner Sprache heißt. Wenn Sie im Internet googeln, finden Sie ihn unter Köln Triangel. Das ist ein Ort, wo ich sehr gerne bin – ungefähr alle zwei Jahre auf jeden Fall mit dem Club „Kreuznach“, einer Freizeitgruppe mit Menschen mit Behinderung, wo wir einmal hinfahren und dann die ganze Stadt Köln und das Umland von oben sehen können. Wir gehen einmal rundum und überall finden wir Orte und Zeichen, die etwas für die Menschen dieser Gruppe bedeuten. Wir sehen die Rodenkirchener Brücke. Dahinter ist Michaelshoven, da wohnt der und der. Wir schauen Richtung Mülheim und da wohnen zwei in einer WG. Wir gehen weiter und schauen Richtung Kalk. Da erkennt man gut das evangelische Krankenhaus, mit seinen hohen Stockwerken und da gibt es auch mehrere Wohngemeinschaften. Und so geht unser Blick weiter. Wir finden Orte, die wir kennen. Wir sehen das Uni-Center und das Justizzentrum, da ist unsere Gemeinde Köln-Klettenberg.

Und manchmal passiert auch etwas Besonderes. Heute zum Beispiel können wir nicht auf den Turm gehen, weil wegen Corona der Weg nicht offen ist. Aber es hätte heute auch sein können, dass einfach so geschlossen ist, denn Gewitter liegen in der Luft. Und dann darf man eben nicht oben auf diese Plattform. Sie hat etwas ganz Besonderes, dass man einmal so einen richtig weiten Blick mitten in Köln hat. Ich wohne in einem Stadtteil, wo die meisten Häuser vier oder fünf Stockwerke hoch sind, sodass man nie bis an den Horizont schauen kann. Als ich einmal dort oben war, da ist etwas ganz Besonderes passiert. Wir durften noch rauf, aber über dem Vorgebirge hatten sich schon dunkle Wolken gebildet. Und irgendwann entdeckte jemand einen Regenbogen. Es war ein Regenbogen, den man wirklich von unten, über den ganzen Himmel, bis zum anderen Bodenpunkt sehen konnte. Ein unglaubliches Bild mit den dunklen Wolken im Hintergrund.  Und wir waren auf dem LVR Turm, wo Gewitter Gefahr bedeuten.

Ich erlebte es wirklich als ein Zeichen, dass auch in schweren, gefährlichen Situationen, wie das in der Bibel erzählt wird, Gott mit diesem bunten Bogen sagt: „Ich bin da, ich bin für euch da. Die Gefahren sind immer kleiner, als meine Liebe groß ist.“ In Köln kann man meistens nur so ein Stück von einem Regenbogen sehen. Aber in diesem Sommer freue ich mich auch immer, wenn ich in Fenstern einen Regenbogen entdecke. Sie sind bunt gemalt von Kindern und manchmal mit dem Satz „Alles wird gut“. Das ist unsere Hoffnung. Alles wird gut, auch mitten in diesem Corona Sommer sind wir nicht allein.

 

Text: APK
Foto(s): APK