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Hinsehen, nachdenken, handeln: Wir haben NUR EINE WELT!

Vielleicht haben Sie sich das ja auch schon gefragt: Was soll das eigentlich? „Erste Welt – dritte Welt“? Waren vielleicht die Schweizer vor den Chinesen auf der Welt? Ganz sicher nicht! Und doch: Durch langen Sprachgebrauch geübt, weiß heutzutage jedes Kind, was mit „erster“ und „dritter“ Welt gemeint sein soll. Dass dies eine regelrechte Falle sein kann, weit mehr als nur sprachliche Schlamperei, das stellt Hanno Sparbier-Conradus in seiner unglaublich vielfältigen und reichhaltigen neuen Internetseite ohne Vorbehalte klar: „Weltenbegriffe dienen der Distanzierung, der Ab- und Ausgrenzung: Wer beispielsweise von ‚Dritter Welt‘ spricht, meint damit, dass dort gegenüber der eigenen ‚Ersten Welt‘ Entwicklung ’nachzuholen‘ ist. Begriffe wie ‚Nord‘ und ‚Süd‘ geben sich wertfreier, meinen aber dieselbe Abgrenzung. Die Grenzen dieser ‚alten‘ Welten sind jedoch durch technischen Fortschritt und Globalisierung immer durchlässiger für Nachrichten, Waren- und Finanzströme geworden. Sparbier-Conradus möchte dem etwas entgegensetzen.

www.nureinewelt.de
Folgerichtig heißt seine neue Seite darum „nureinewelt„. Denn der Preis für die scheinbare Vereinfachung der Welt durch ihre Klassifizierung in „erste“ oder „dritte“, in „Industrienation“ oder „Entwicklungsland“ ist immens hoch, ist kaum abzusehen. Sparbier-Conradus weiter: „So entstand eine eigene globale Welt der Reichen und Mächtigen der Erde, die ihre Interessen nur nach dem eigenen wirtschaftlichen bzw. strategischen Nutzen definiert. Millionen von Menschen werden in die Arbeitslosigkeit ‚freigesetzt‘, ganze Völker der Herrschaft von Hunger, Seuchen und regionalen Warlords überlassen. Die Grenze zur Welt der Armen und Schwachen verläuft quer durch Regionen, Länder und Kontinente.“ Sparbier-Conradus weiß genau, wovon er spricht, engagiert er sich doch seit Jahren auch im Prozess der Agenda21, an deren Kölner Internet-Seiten er übrigens ebenfalls großen Anteil hat.

Die Welt von heute ist auch die Welt von morgen
Bei beiden Ansätzen steht selbstverständlich die Frage nach der Zukunft dieser – mit Sicherheit nur einmal vorhandenen – Welt im Vordergrund. Ob es sich denn „lohne, eine Hypothek auf eine ‚Welt von morgen‘ aufzunehmen?“, fragt Sparbier-Conradus in nureinewelt weiter. Seine Antwort beschönigt nichts: „Die Zukunft ist zunehmend in eine separate ‚Welt von morgen‘ ausgegrenzt worden, die zwar als bedeutsam gilt, aber beliebig verfügbarer Entsorgungsplatz für Probleme der ‚Welt von heute‘ ist. Denn die Reichen und Mächtigen sind auf ihren kurzfristigen Nutzen fixiert. Mit fatalen Folgen: Renditeerwartungen werden immer kurzfristiger, Quartalszahlen als Medienereignisse inszeniert, Reagieren statt Regieren wird zum Politiktrend. Es gilt zunehmend nur noch der Preis, nicht der Wert. Viele Menschen flüchten aus Konkurrenzdruck in Selbstausbeutung. Sie verdrängen, dass Arbeitszeit Lebenszeit ist, arbeiten wie die Kranken, hegen die Illusion, als Gesunde in Rente gehen zu können. Immer mehr Hoffnungen werden auf die Zeit zukünftiger Generationen vertagt, während wir zugleich die Handlungsmöglichkeiten dieser Generationen mit immer größeren Hypotheken belasten.“ Schlimm ist für Sparbier-Conradus dabei vor allem auch, dass die Arbeit von Menschen, ihr Wert für Mitgeschöpfe und Schöpfungsressourcen kaum noch zählen.

Denn: Es gibt nur EINE Schöpfung
Eigentlich ist es ganz klar: Es gibt nur EINE Schöpfung, also auch nur EINE Welt, daraus folgt für den Autor, dass es zwingend ist, „zur ganzheitlichen Sicht der EINEN Welt zu finden, um die drängenden Probleme lösen zu können. Verantwortliches zukunftsbeständiges Handeln, das für diese EINE Welt die Interessen von Wirtschaft, Sozialem und Umwelt in Einklang bringt, ist nötig und machbar!“ Und schließlich: „Auch die neu entstandene Bedrohung eines globalisierten Terrorismus darf nicht als ‚Welt‘ einer Religion, eines Volkes oder einer ‚Achse des Bösen‘ ausgegeben werden, um Großmachtinteressen zu rechtfertigen.“

Zukunftsleitbilder sind notwendig
Manche werden sich jetzt fragen: Muß denn bei einer solchen Diskussion am Ende immer ein „darf nicht“, „kann nicht“ oder „geht nicht“ stehen? Eindeutig: nein. Und schon gleich gar nicht auf der Seite, die hier vorgestellt werden soll. Da gibt es Zukunftsleitbilder wie beispielsweise die „Wendeszenen„, Initiativen, um selbst aktiv zu werden – etwa „Solar und Spar„, interessante Anregungen – wissen Sie beispielsweise, was ein „Negawatt“ ist? -, ein Forum mit engagierten Diskussionspartnern, Veranstaltungshinweise und vieles mehr. Ganz klar: Hinsehen, nachdenken, handeln!


Text: Al-Mana
Foto(s): nureinewelt