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Himmelfahrt der ganz eigenen Art – Atemzug für Atemzug bei der Beatmesse

Anlässlich einer Konferenz weilte der oberste Sternsinger Deutschlands, Monsignore Winfried Pilz, kürzlich in Rom und erlebte dort eine Himmelfahrt ganz eigener Art:  „Wenn ich aus dem Fenster sah, konnte ich beobachten, wie die Flugzeuge vom römische Flughafen starteten und andere wider landeten“, berichtete er in seiner Predigt während der Beatmesse in der Johanneskirche. „Das ist eine ständige Wechsel-Bewegung. Auch Gott musste zunächst herunter auf die Welt kommen, damit sie aufgerichtet werden konnte.“

Mit seinen Einlassungen traf der katholische Würdenträger in dem mit rund 500 Besuchern voll besetzten Gotteshaus das Thema des ökumenischen Gottesdiensts: Es sollte um die Verbindung von Leben und Tod gehen, die Anerkennung der Notwendigkeit des Todes als eines entscheidenden Aspekts des Lebens, das die Himmelfahrt erst ermöglicht. So folgte denn auch auf das eher düstere „Bekenntnis der Hoffnung“ von Ernesto Cardenal mit seinen Erinnerungen an Übel wie Hunger, Gefängnis und Dunkelheit schmissige Lieder der Gruppe Ruhama, die die Feier musikalisch begleitete.

Ivo Masanek, Pfarrer der Gemeinde Klettenberg, nahm das Thema Leben und Tod auf ganz spezielle Weise auf. Er forderte die Besucher auf, sich auf etwas zu konzentrieren, was sie nicht anfassen können, ohne das sie aber auch nicht da wären: ihren Atem nämlich. „Der Atem ist der Odem des Allmächtigen, der mir das Leben gegeben hat“, so Masanek. „Aber das Leben hieße nicht Leben, wenn es nicht durch den Tod begrenzt wäre. Atemzug für Atemzug ist das auch ein Abschiednehmen.“

Text: Hans-Willi Hermans
Foto(s): Hans-Willi Hermanns