Evangelischer Friedhof Köln-Mülheim

Das älteste sichtbare Zeugnis der Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim am Rhein ist der Friedhof an der Bergisch Gladbacher Straße. Auf diesem historischen Begräbnisort wird auch heute weiterhin bestattet. Die Grabstellen stehen inzwischen nicht mehr nur den Gemeindegliedern, sondern allen Christinnen und Christen zur Verfügung. Bereits zwei Jahre nach Gründung der Gemeinde wurde dieser Friedhof 1612 auf den Befestigungsanlagen der ehemaligen Stadt Mülheim am Rhein eingerichtet. Der älteste erhaltene Grabstein aus Basalt, der an Gertrud Tilmans (verstorben 1614) erinnert, befindet sich gleich am Eingangsbereich. Viele Grabdenkmäler aus den letzten 400 Jahren sind für Persönlichkeiten errichtet worden, die für die politische, wirtschaftliche und geistliche Entwicklung von Mülheim stehen. Ihre Namen sind auch den weniger an Geschichte interessierten Mülheimern aus dem Straßenverzeichnis bekannt: Leverkus, Charlier, Andreae, Rhodius, Steinkauler, Steinkopf, Böcking und andere. Regelmäßig werden Führungen über den Friedhof angeboten.

Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein

Evangelischer Friedhof Quirlsberg, Bergisch Gladbach

Der historische Friedhof von Bergisch Gladbach entstand neben der Gnadenkirche, zeitgleich mit deren Einweihung im Jahr 1777. Heute sind dort noch 34 Grabsteine erhalten. Das älteste Grab stammt vermutlich aus dem Jahr 1782 und erinnert an Iohanna Gerdraut Fues, die Gattin des Papierfabrikanten Heinrich Schnabel. 1990 stellte die Stadt Bergisch Gladbach die gesamte Anlage unter Denkmalschutz, 1994 erschien die Dokumentation „Historischer Friedhof an der Gnadenkirche“. 1870 kaufte die Gemeinde ein zwei Morgen großes Stück Land oberhalb der Kirche auf dem Quirlsberg. Das ist der heute noch genutzte evangelische Friedhof von Bergisch Gladbach. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erhielt der Friedhof eine Trauerhalle, bei deren Finanzierung sich der Kirchbauverein der Gnadenkirche stark engagierte.

Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach

Evangelischer Geusenfriedhof

Im Jahre 1576 wurde vor dem „Weyertore, weit westlich der mittelalterlichen Stadtmauern von Köln“, ein evangelischer Friedhof angelegt. Zuvor diente den Verstorbenen der „Elendsfriedhof“ nahe der heutigen Severinsbrücke als Bestattungsfläche. Offenbar um einen würdigeren Begräbnisplatzes einzurichten, schenkte Ursula Goer zu Kaldenbroek den Protestanten ein Grundstück für den sogenannten Geusenfriedhof. Die ersten evangelischen Christinnen und Christen in der Stadt Köln lebten vornehmlich im „reformierten Bekenntnis“. Viele von ihnen kamen aus den Niederlanden und brachten von dort den Namen „Geusen“ mit. Der Überlieferung nach soll bei der Übergabe einer Bittschrift einer evangelischen Adelsgruppe aus den Niederlanden (1566) der Statthalterin Margarethe von Parma geflüstert worden sein, sie solle sich nicht vor einem Haufen Bettler (gueux) fürchten. Danach wurden vielerorts die Protestanten als Geusen benannt, in Köln auch der Friedhof. Im Jahr 1583 wurde das endgültige Verbot ausgesprochen, in der mittelalterlichen Stadt Begräbnise für Protestanten zuzulassen. Danach war der Geusenfriedhof der alleinige evangelische Friedhof im linksrheinischen stadtnahen Bereich Kölns. Seit der Zulassung evangelischer Begräbnisse auf dem kommunalen Zentralfriedhof Melaten und der ersten evangelischen Bestattung im Jahr 1928 fanden nur noch vereinzelt evangelische Beerdigungen auf dem Geusenfriedhof statt.

Evangelische Gemeinde Köln