Bernd-Christoph Matern / fundus-medien.de

Für Christinnen und Christen ist der Tod nicht identisch mit dem physischen Tod am Ende des Lebens. Mit Jesu Auferstehung ist dem Tod die Macht genommen – das ist die Botschaft des Neuen Testaments. Der letzte Feind ist besiegt, auch wenn die Bitterkeit des Sterbens bleibt. Für Christinnen und Christen bleibt die Hoffnung im Glauben daran, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist. Dieser Gedanke ist in aller Regel Bestandteil christlicher Bestattungen – und zwar auf allen Friedhöfen, nicht nur auf evangelischen. Wer bei einem Todesfall oder in der Begleitung Sterbender seelsorgliche Hilfe oder praktischen Rat braucht, kann sich jederzeit an die zuständigen Pfarrerinnen und Pfarrer der eigenen Ortsgemeinde wenden – Hilfe beim Auffinden der Kontakte bietet die Gemeinde-Übersicht.

Café Mittendrin, Köln-Dünnwald

Das Café Mittendrin wird unter anderen getragen von den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in Köln-Dünnwald. Weitere Partner sind das Seniorennetzwerk im Stadtteil und die Nachbarschaftshilfe „Kölsch Hätz“. Das Café ist zu einem Treffpunkt geworden. Der Slogan „Butterbrote und Begegnung“ trifft zu, denn viele Menschen haben entdeckt, dass man dort nicht nur guten Kaffee trinken und bei einem reich belegten Butterbrot den Hunger stillen, sondern sich dort auch prima verabreden oder neue Leute kennenlernen kann. Das ist aber noch nicht alles. Zu den Angeboten gehören eine Trauer-Selbsthilfegruppe, regelmäßige Gesprächsabende und Vorlesestunden für Kinder.

Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dünnwald

Café Zeitenwende – ein Angebot für trauernde Menschen in Bocklemünd

Im „Café Zeitenwende“ können Besucherinnen und Besucher weinen und lachen, schweigen und reden, neue Kontakte schließen sowie Kaffee und Kuchen genießen. Jeden letzten Montag im Monat hat das Trauercafé in den Räumen der evangelischen Auferstehungskirche Bocklemünd geöffnet. Begleitet wird es von Mitarbeiterinnen des Ökumenischen Hospizdienstes im Kölner Westen.

Christliche Bestattung

In der kirchlichen Bestattung kommt zum Ausdruck, dass der auferstandene Christus „dem Tode die Macht genommen hat“ (2. Timotheus 1,10). Der Gottesdienst zur Bestattung soll die Hoffnung auf die Auferstehung der Toten zum Ausdruck bringen. Die kirchliche Bestattung setzt voraus, dass der/die Verstorbene der Kirche angehörte. Auf Wunsch der Eltern können auch ungetauft verstorbene Kinder kirchlich bestattet werden. Dasselbe gilt für totgeborene Kinder und Föten. Keinem Gemeindeglied darf aufgrund seiner Todesumstände eine kirchliche Bestattung verwehrt werden. Gehörte der/die Verstorbene einer anderen christlichen Kirche an, so kann er/sie trotzdem in Ausnahmefällen evangelisch bestattet werden. Die kirchliche Bestattung von Verstorbenen, die keiner christlichen Kirche angehörten, kann ebenso im Ausnahmefall geschehen, wenn die evangelischen Angehörigen den Wunsch nach einer kirchlichen Bestattung äußern und wichtige seelsorgliche Gründe dafür sprechen.

Formen und Voraussetzungen der Bestattung im evangelischen Rheinland

Die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) steht den Angehörigen von Verstorbenen neben der traditionellen Erdbestattung auch bei Feuerbestattung, Urnenbeisetzung bzw. Bestattung auf einem naturnahen Friedhof zur Seite. Für Absprachen zur kirchlichen Bestattung kann man sich entweder direkt oder über ein Bestattungsinstitut mit der Pfarrerin, dem Pfarrer oder dem evangelischen Pfarramt in Verbindung setzen. Die kirchliche Bestattung setzt grundsätzlich voraus, dass die Verstorbenen Mitglied der Evangelischen Kirche waren. Wenn die Verstorbenen nicht getauft oder nicht Mitglied der Evangelischen Kirche waren, kann auf Bitten der evangelischen Angehörigen ausnahmsweise eine kirchliche Bestattung stattfinden, wenn die Verstorbenen sie nicht ausdrücklich abgelehnt haben.

Evangelische Kirche im Rheinland

Gedenkfeiern für Menschen, die ohne Trauerfeier beerdigt worden sind

Für Menschen, die ohne Trauerfeier beerdigt worden sind, wird seit Herbst 2006 an jedem dritten Dienstag eines Monats ein Gedenkgottesdienst gefeiert. Die ökumenischen Feiern finden im jährlichen Wechsel in den „Kirche(n) am Neumarkt“ – in der evangelischen Antoniterkirche und in der katholischen Kirche St. Aposteln – statt. Initiiert hat diese Gedenkfeiern ein Initiativkreis aus Katholiken und Protestanten. Gemeinsam mit der Stadt Köln und dem Bestatterverband wurde dieser regelmäßige Gedenkgottesdienst verabredet. Allein das Ordnungsamt der Stadt Köln muss monatlich etwa 70 Menschen ausschließlich ohne Trauerfeier bestatten lassen, weil es keine anderen Auftraggebenden gibt. Darüber hinaus finden zunehmend Bestattungen ohne Trauerfeier und ohne sichtbares Grab statt. Bislang fehlte für diese Verstorbenen ein Ort des Gedenkens. Als Erinnerung an die unbedacht Verstorbenen dient ein Gedenkbuch unter dem Kreuz am Taufstein in der jeweiligen Kirche. Dort werden die bekannt gewordenen Namen der in Köln ohne Trauerfeier Bestatteten schriftlich festgehalten. Dieses Buch hält die Erinnerung an die Verstorbenen wach und schafft dauerhaft einen öffentlichen Ort des Gedenkens. Während des Gottesdienstes werden die Namen aus dem Buch verlesen.

Kirchliche Bestattung. Ein evangelischer Wegweiser

Dieser „evangelische Wegweiser“ zur kirchlichen Bestattung wurde herausgegeben vom Evangelischen Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch, erstellt von Pfarrerin Swantje Eibach-Danzeglocke und Pfarrer Martin Evang (Arbeitsstelle für Gottesdienst der Evangelischen Kirche im Rheinland, Wuppertal). Das  Heft gibt Informationen und Empfehlungen zur kirchlichen Bestattung aus evangelischer Sicht. Ihm liegt die 2004 erschienene Bestattungsagende für die Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) zu Grunde. Auf einem heraustrennbaren Formular können Leserinnen und Leser eigene Wünsche für die Bestattung festhalten.

Trauer bei Verlust von Geschwistern

Die evangelische Christuskirche in der Kölner Innenstadt bietet einen regelmäßigen Austausch für Menschen, die um ihre Geschwister trauern. Auf der Internetseite der Evangelischen Gemeinde Köln ist der Kontakt zur Organisatorin dieser Gruppe zu finden.

Evangelische Gemeinde Köln

Trauernetz – evangelische Anlaufstelle im Internet

Wer einen Menschen verliert, erlebt ganz verschiedene Gefühle. Sie alle sind wichtig und müssen durchlebt werden. Dabei kann auch diese Internetseite der Evangelischen Kirche helfen: mit Texten und Bildern, die sorgfältig aufeinander abgestimmt sind, mit Gebeten, Lyrik und Meditation und dem „Trauernetzteam“. Zum Team gehören Seelsorgerinnen und Seelsorger, die immer für Trauernde da sind, deren Gedanken aufgreifen, für Fragen offen sind und bei der Suche nach Trauergruppen und -angeboten vor Ort helfen. Adressen für regionale Angebote gibt es auf dieser Seite auch – eine Adressdatenbank kann Kontakte nennen.

Trauernetz

Evangelische Friedhöfe

Evangelischer Friedhof Köln-Mülheim

Das älteste sichtbare Zeugnis der Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim am Rhein ist der Friedhof an der Bergisch Gladbacher Straße. Auf diesem historischen Begräbnisort wird auch heute weiterhin bestattet. Die Grabstellen stehen inzwischen nicht mehr nur den Gemeindegliedern, sondern allen Christinnen und Christen zur Verfügung. Bereits zwei Jahre nach Gründung der Gemeinde wurde dieser Friedhof 1612 auf den Befestigungsanlagen der ehemaligen Stadt Mülheim am Rhein eingerichtet. Der älteste erhaltene Grabstein aus Basalt, der an Gertrud Tilmans (verstorben 1614) erinnert, befindet sich gleich am Eingangsbereich. Viele Grabdenkmäler aus den letzten 400 Jahren sind für Persönlichkeiten errichtet worden, die für die politische, wirtschaftliche und geistliche Entwicklung von Mülheim stehen. Ihre Namen sind auch den weniger an Geschichte interessierten Mülheimern aus dem Straßenverzeichnis bekannt: Leverkus, Charlier, Andreae, Rhodius, Steinkauler, Steinkopf, Böcking und andere. Regelmäßig werden Führungen über den Friedhof angeboten.

Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein

Evangelischer Friedhof Quirlsberg, Bergisch Gladbach

Der historische Friedhof von Bergisch Gladbach entstand neben der Gnadenkirche, zeitgleich mit deren Einweihung im Jahr 1777. Heute sind dort noch 34 Grabsteine erhalten. Das älteste Grab stammt vermutlich aus dem Jahr 1782 und erinnert an Iohanna Gerdraut Fues, die Gattin des Papierfabrikanten Heinrich Schnabel. 1990 stellte die Stadt Bergisch Gladbach die gesamte Anlage unter Denkmalschutz, 1994 erschien die Dokumentation „Historischer Friedhof an der Gnadenkirche“. 1870 kaufte die Gemeinde ein zwei Morgen großes Stück Land oberhalb der Kirche auf dem Quirlsberg. Das ist der heute noch genutzte evangelische Friedhof von Bergisch Gladbach. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erhielt der Friedhof eine Trauerhalle, bei deren Finanzierung sich der Kirchbauverein der Gnadenkirche stark engagierte.

Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach