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„Hauptsache gesund (?) – Übergänge in der Medizin“

Die enormen Fortschritte der modernen Medizin gehen wesentlich auf eine im 19. Jahrhundert einsetzende Spezialisierung zurück. Den Nutzen dieser Spezialisierung möchte heute keiner mehr missen. Zugleich wird verstärkt ein ganzheitlicher Blick auf den erkrankten Menschen gefordert – und damit auch das Zusammenwirken verschiedener Disziplinen: nicht nur Fachrichtungen der Medizin, sondern auch der Philosophie und der Theologie. Besonders dann, wenn Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen sich über einen längeren Zeitraum in einer Klinik aufhalten müssen.

In der Erfahrung von Schmerz und Leid steht für viele Betroffene und ihre Angehörigen – mitten im „normalen“ Klinikalltag des Wartens und Hoffens – die Theodizee-Frage im Raum: „Wie kann Gott das zulassen?“ Und so steht der Patient in seiner Komplexität als Mensch mit seiner Erkrankung, seinem weiteren Lebenskontext und seiner möglichen Genesung im Zentrum eines Symposiums am Freitag, 6. Februar, von 16 Uhr bis 21.30 Uhr, im Haus der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9‐11, Köln.

Untersuchung von Ohnmacht, Trauer und Verlust
Die Einführung hält als Vorstand der Stiftung Allgemeinmedizin Professor Dr. Jochen Gensichen. Der Präsident der Bundesärztekammer, Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery, und die evangelische Universitäts‐Professorin und Theologin Dr. Cornelia Richter konnten ebenfalls für Vorträge gewonnen werden. Richter untersucht in einem interdisziplinären Forschungsprojekt Krisenerfahrungen, und damit einhergehend, Ohnmacht, Angst, Verzweiflung, Trauer und Verlust. Ein Ziel des Projekts: die Zusammenstellung eines Katalogs aus pharmakologischen, therapeutischen und beratenden Maßnahmen.

Referenten aus Jena und Köln
Weitere Referenten sind Professor Dr. Konrad Reinhart, Direktor der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Jena, und der Geschäftsführer des „gesundheitsladen köln e.v.“, Gregor Bornes, der sich außerdem in zahlreichen Gremien engagiert – zum Beispiel in der kommunalen Gesundheitskonferenz Köln, im Arbeitskreis Patienteninteressen Köln, im PatientInnen Netzwerk NRW und im Lenkungsausschuss „Qualitätssicherung NRW“.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery

Moderation durch Kock und Bock
Im Anschluss an jeden Vortrag besteht die Gelegenheit zu einer Aussprache. Diese moderieren Altpräses Manfred Kock und Pfarrer Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon‐Akademie. Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist Mitglied im Kuratorium der „Stiftung Allgemeinmedizin“, welche das Symposium in Zusammenarbeit mit der Melanchthon-Akademie des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region veranstaltet.

Das Programm im Detail:

16.00 Uhr Eintreffen
16.15 Uhr: Begrüßung und Einführung
Professor Dr. Jochen Gensichen,
Stiftung Allgemeinmedizin Jena und Frankfurt/Main
16.45 Uhr Vortrag:
Ärztliche Versorgung zwischen Spezialisierung und Ganzheitlichkeit
Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery,
Präsident der Bundesärztekammer
Anschließend Aussprache – Moderation: Altpräses Manfred Kock
18.00 Uhr kleiner Imbiss
18.30 Uhr Vortrag
Chancen auf dem schmalen Grad der Intensivmedizin
Professor Dr. Konrad Reinhart,
Direktor der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Jena
Anschließend Aussprache – Moderation: Altpräses Manfred Kock
19.30 Uhr Vortrag
Ohnmacht, Angst und Sorge – klinische Belastungen aushalten
Professorin Dr. Cornelia Richter,
Institut für Systematische Theologie und Hermeneutik an der Evangelisch‐Theologischen Fakultät der Universität Bonn
Anschließend Aussprache – Moderation: Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon‐Akademie
20.30 Uhr: Schlussgespräch der Referenten
Unter anderem mit Gregor Bornes, Köln,
Bundesarbeitsgemeinschaft der PatientInnenstellen und Patientenvertreter im Gemeinsamen Bundesausschuss
Moderation: Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon‐Akademie
21.30 Uhr: Ende der Veranstaltung
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Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierte, eine Anmeldung ist erforderlich unter der E-Mail-Adresse anmeldung@melanchthon‐akademie.de oder unter der Rufnummer: 0221/93 18 03-0.

Text: APK
Foto(s): Privat