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Grundsteinlegung für das neue Gemeindezentrum in Eil

Die Kirche als „ein Haus aus lebendigen Steinen“. Daran erinnerte Pfarrer Andreas Daniels bei der Grundsteinlegung für den Neubau des Gemeindehauses an der Markuskirche im südöstlichen Kölner Stadtteil Eil. Auch Thomas Wegst, Kantor der Evangelischen Kirchengemeinde Porz, lehnte sich für seine eigens verfasste und im vorangegangenen Gottesdienst gespielte Komposition an dieses biblische Wort an: „Ein Haus von lebendigen Steinen soll unser Gemeindehaus sein.“

Am Bauplatz erbat Daniels vor zahlreichen Gemeindegliedern Gottes Segen, dass das zu errichtende Gemeindehaus ein Ort der Begegnung werde. Ein Ort der Freude und Fröhlichkeit, der Musik und des Gebetes. Vikarin Christina Bernschein, Pfarrer Ralph Knapp, Skriba des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch, und Architekt Walter Maier im Rücken, legte Daniels eine präparierte Metallkapsel mit zeitgeschichtlichen Dokumenten in das vorbereitete kleine Mauergeviert. Den Inhalt hatte der Pfarrer im Gottesdienst vorgestellt: Urkunde, Bauplan und Spendenflyer für das Mobiliar, Tageszeitung vom Karsamstag, der aktuelle Gemeindebrief, Sammlung aktueller Münzen und die Noten der Komposition von Wegst.

Symbolische Hammerschläge
Maurer Hermann Braunstein bedeckte das geschlossene Rohr mit Sand. Schließlich setzten Daniels, Maier und Bernschein jeweils einen Stein darauf und klopften ihn symbolisch mit drei Hammerschlägen fest. Der Posaunenchor der Kirchengemeinde begleitete die Zeremonie musikalisch.

Kirchenmusikalisches Zentrum Markuskirche
Die Markuskirche ist das kirchenmusikalische Zentrum der Porzer Kirchengemeinde. „Die Konzertreihe an der Markuskirche hat eine große Ausstrahlungskraft über die Gemeinde hinaus“, erläutert Presbyterin Manguela Fokuhl. Aufgrund seiner Größe und Akustik eigne sich das Gotteshaus sehr gut für Konzerte, so die Vorsitzende des Öffentlichkeitsausschusses. Mit seinen „hervorragenden Probenmöglichkeiten“ stärke das neue Gemeindehaus den kirchenmusikalischen Schwerpunkt. Nach dessen Fertigstellung „werden mit Ausnahme der Kinder- und Jugendchorarbeit alle Chorgruppen an ´Markus´ proben“, sagt Fokuhl.

Der „beste Entwurf“
Aus dem Architektenwettbewerb ging das Büro Maier-Architekten in Köln-Dellbrück als Sieger hervor. „Dessen Entwurf ist eindeutig der beste“, so Wegst. „Alle unsere Vorgaben sind eingehalten worden“, sagt Fokuhl. Dazu zählten ein offenes Foyer, eine große Küche, ein Gruppen- sowie Vorbereitungs-/Büroraum, ein Sanitärbereich, Abstellmöglichkeiten sowie ein 210 qm messender Gemeindesaal. Dieser kann mit Verschiebewänden unterteilt werden. „Insbesondere erfüllt er räumlich und akustisch die Voraussetzungen für die Probenarbeit unserer Chöre.“ Zudem kann er laut Wegst auch als Konzertort genutzt werden.

Akustikkonzept und Schalldämmung
Maiers Akustikkonzept sieht zur Vermeidung von Flatterechos eine geometrische Grundform des Saales vor. Zudem „nutzungsbezogene, variabel positionierbare akustisch wirksame Elemente“. Dazu zählen mobile Trennwände mit unterschiedlichen Oberflächen, Vorhänge, Deckensegel, gepolsterte Stühle und eine Schleife für Hörgeschädigte. Die Gebäudehülle wird schalldämmenden ausgeführt. „Das sorgt dafür, das wir weder die Nachbarschaft beschallen noch Aufführungen und andere Veranstaltung von außen beschallt werden“, ist Wegst zuversichtlich.

Hoffnung auf diverse Angebote
Der Gemeinde- und zugleich Kreiskantor erhofft sich vom neuen Gebäude, dass „es Gemeinde baut“ und möglichst auch den Chorproben Zulauf bringt. Wegst wünscht sich, dass „wir das neue Haus insgesamt kreativ einbeziehen können“. Eine Flügeltür wird das Gemeindehaus und die Kirche verbinden. „Dieser Durchbruch eröffnet neue Möglichkeiten“, freut sich Wegst. Beispielsweise könnten in der Pause eines Konzerts in der Kirche die Besuchenden sich ins Foyer begeben und an der Theke ein Getränk zu sich nehmen.

Größe und Baukosten
Das neue Gemeindehaus an der Nordseite der Markuskirche wird über eine Brutto-Fläche von 514 Quadratmeter verfügen. 1,1 Millionen Euro soll der Bau kosten. Die Finanzierung erfolgt durch die Evangelische Kirchengemeinde Porz, die unter anderem den Erlös des Verkaufs der Matthäuskirche verwendet, und durch den Evangelischen Kirchenverband Köln und Region. Daniels rechnet „vorsichtig“ mit der Fertigstellung Ende des Jahres. Im nächsten Frühjahr soll die feierliche Einweihung stattfinden.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich