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Gott gibt Kraft, Schutz und Geborgenheit: Pfarrerin Stefanie Eschbach in der Martin-Luther-Kirche verabschiedet

Manchmal trennen sich Wege von Menschen, wenn die Zeit dafür gekommen ist, neue Schwerpunkte zu setzen. Und so wurde gerade Stefanie Eschbach aus ihrem Pfarrdienst in der evangelischen Gemeinde Porz-Wahn-Heide verabschiedet. Vor rund anderthalb Jahren hatte Pfarrerin Kerstin Herrenbrück sie an der Martin-Luther-Kirche willkommen geheißen, damals wechselte sie von Wipperfürth nach Köln. Nun gestaltete die Superintendentin den Abschiedsgottesdienst mit und für Pfarrerin Eschbach.

Stefanie Eschbach wechselt in die Evangelische Kirchengemeinde Dormagen im Kirchenkreis Gladbach-Neuss. Das dortige Presbyterium hat die Pfarrerin als Nachfolgerin für Pfarrer Martin Fröhlich gewählt. Er geht am 31. März 2025 in den Ruhestand. „Ich werde in Dormagen einen besonderen Schwerpunkt auf die Kinder- und Jugendarbeit legen“, kündigt die Theologin an und erzählt, dass natürlich auch dort ihre Labradorhündin Sinah an ihrer Seite sein wird. Die Hündin hat eine Ausbildung zum Therapiehund hinter sich und soll, wie auch schon im Kirchenkreis Köln Rechtsrheinisch, Kindergärten, Schulen und Altenheime mit Stefanie Eschbach besuchen.

Was eine Gemeinde ausmachen sollte

Im Gottesdienst ging es in der Predigt um die Verse 9-16 aus Römer 12, in denen Paulus beschreibt, was eine Gemeinde ausmachen sollte. Darin heißt es unter anderem, die Gemeinde solle das Böse hassen und dem Guten anhängen. Es geht um brüderliche Liebe, um Hoffnung, Gastfreundschaft, um Hilfe in der Not, Mitgefühl und Wertschätzung. Pfarrerin Eschbach setze all dies in Bezug zu guten Neujahrsvorsätzen, die ja oftmals hochgesteckt sind, aber deutlich weniger häufig lange halten. „Paulus setzt hohe Maßstäbe, doch seine Aufforderungen sind bis heute wertvoll. Es sind wunderbare Ziele für ein gutes Miteinander und zur Orientierung.“

Unterstützung, die Kraft, Schutz und Geborgenheit gibt

Doch es gelte, realistisch zu bleiben, da zu ehrgeizige Zielsetzungen die Freude am Leben ersticken können, betonte die Pfarrerin. „Die Kunst eines christlichen Lebens ist ein gesundes Mittelmaß. Jeder sollte das tun, was der Kraft seines Glaubens entspricht, sich nicht überfordern und auch kleine Erfolge wertschätzen.“ Es passt gut zu dieser Predigt, dass die Theologin Gott für sich als Lebenskraft definiert, als Unterstützung, die Kraft, Schutz und Geborgenheit gibt. Mal mehr, mal weniger, wie sie einräumt und es wohl jeder gläubige Mensch kennt. „Diese Gewissheit möchte ich an die Menschen weitergeben. Gerade in der Pandemiezeit habe ich sehr deutlich gespürt, dass wir als Kirche die Gemeindeglieder fragen müssen, was sie brauchen, dass wir mit Offenheit auf sie zugehen müssen.“

Energie und Kreativität

In ihrer Abschiedsrede vor dem Segen sprach Pfarrerin Herrenbrück davon, dass Stefanie Eschbach den Dienst der Verkündigung mit Energie und Kreativität versehen habe, als Seelsorgerin für Menschen aller Generationen da war. In den Voten der Gemeindeglieder wurde die Pfarrerin als geduldig und zugewandt beschrieben, als „ein toller Mensch, der sehr gemocht wird“ und immer mit anpackte, wenn tatkräftige Unterstützung gebraucht wurde. Beim anschließenden Empfang gab es dann noch einmal Gelegenheit zu Gesprächen und für gute Wünsche. Denn, wie Superintendentin Herrenbrück betonte, geht Stefanie Eschbach mit Segen „für den Blick zurück und den Weg, der vor ihr liegt“.

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl