Die Trinitatiskirche in der Kölner Innenstadt (c) Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH

Was trägt uns in Krisen? – Reformationsfeier 2021

Einsamkeit, Isolation, Ängste – aber auch Besinnung auf das Wesentliche: Die Menschen haben in der Corona-Pandemie zum Teil ähnliche, aber trotzdem auch sehr individuelle Erfahrungen gemacht. Auf dem Reformationsgottesdienst am 31. Oktober 2021 wird es genau darum gehen: um die persönlichen Erfahrungen der Menschen mit der Corona-Krise. Sie, die Gemeindemitglieder, sind aufgerufen, Ihren Kommentar auf dieser Seite zu hinterlassen: Wie haben Sie die Corona-Pandemie erlebt und wahrgenommen? Was hat Sie in dieser Zeit getragen? Was trägt uns in Krisen?

Ihre Stimme ist gefragt

Die Kommentare sind anonym und werden manuell freigegeben, gesammelt – und später in einer Auswahl auf dem Reformationsgottesdienst im Eingangsbereich der Trinitatiskirche auf Plakat-Sprechblasen veröffentlicht. Ziel ist es, die Gemeindeglieder und ihre Erfahrungen aktiv einzubinden, um sie zu hören, zu teilen und die Gemeinschaft zu stärken sowie Identifikation zu schaffen.

Unsere gemeinsame Reformationsfeier

Die Ansprache in der Reformationsfeier 2021 wird Prof. Dr. Christiane Woopen halten. Studierende der ESG werden außerdem ihre persönlichen Eindrücke aus der Corona-Zeit präsentieren und teilen. Im Gottesdienst ist zudem eine kurze, etwa dreiminütige Unterbrechung eingeplant. Es soll in dieser Zeit die Möglichkeit für ein Gespräch mit dem Banknachbarn gegeben werden, bei dem man die persönlichen Erfahrungen mit der Corona-Pandemie und anderen Krisen austauschen kann. Der Gottesdienst wird in den sozialen Medien gestreamt und als Hybrid-Gottesdienst angeboten.

Die Reformationsfeier des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region findet am Sonntag, 31. Oktober 2021, 18 Uhr in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln, statt. Es gelten die 3-G-Regeln und die Vorschriften der aktuellen Coronaschutzverordnung. Der Gottesdienst wird auch live auf www.youtube.com/kirchekoeln übertragen.

 

Dieser Beitrag hat 14 Kommentare

  1. Anonymous

    Ich habe in der Zeit der Corona-Lockdowns viel Zeit mit meiner Familie verbracht. Gemeinsam mit einer befreundeten Familie haben wir sehr viel Musik gemacht. Dieses musizieren hat mich durch diese Krise geleitet.

  2. Anonymous

    Humor bewahren hat mir geholfen.

  3. Sylvia

    Die Zeit mit Corona war anders. Nicht besser, nicht schlechter, einfach anders.
    Ich hatte Phasen, da habe die Entschleunigung genossen. Dieses eine Weile für mich sein können.
    Wenn mir die Decke auf den Kopf zu fallen drohte, dann habe ich mir eine Beschäftigung gesucht. Mittlerweile bin ich ein großer Fan von Online-Seminaren geworden. Als kreativer Geist habe ich mit Erfolg einige ehrenamtliche Aktionen ins Leben gerufen.
    Natürlich gab es auch nicht wenige Momente, in denen ich mich um andere Menschen gesorgt habe. Meine Mutter starb und eine Beerdigung unter Corona-Bedingungen war neben dem Verlust, dem Kummer und dem Schmerz schon eine Herausforderung.
    Es gab Tage, da habe ich die sozialen Kontakte vermisst, doch Skype und Co. waren hilfreich.
    Definitiv achtsamer bin ich geworden und freue mich mehr über die Gaben der Natur.
    Was mir geholfen hat, war meine augenzwinkernde Sichtweise auf die Welt, mein Humor und mein Hunger nach Wissen.
    Bleiben Sie optimistisch.

  4. Anonymous

    Ich habe die Zeit der Krise als „Defragmentierung“ erlebt. In meinem beruflichen Umfeld durfte technischer Fortschritt rückschrittliche Strukturen überwinden und lang überfällige Standards ermöglichen. Im privaten Umfeld fokussierte ich mich auf meine Familie und Nächsten. Ich lernte meine Nachbarn neu kennen und lieben. Menschliche Begegnungen in der Zeit des Lockdowns waren keine Selbstverständlichkeit. Sie waren Geschenke, die mir erhalten bleiben.

  5. Anonymous

    In der Pandemie hat mich als Schwangere mit Kleinkind und später als Mutter von zwei Kindern unter 3 die Kitaschließung körperlich belastet. Emotional haben mich die Kontakteinschränkungen belastet.
    Getragen hat mich der Wille, dass es meinen Kindern trotz allem gut geht und sie untraumatisiert bleiben. Ich war sehr oft ausgebrannt, habe dennoch die Kraft gefunden, für sie weiter zu funktionieren und mit ihnen jeden Tag etwas schönes zu unternehmen (basteln, spazieren gehen, Musik hören und tanzen, Musik spielen, …). Ein Bekannter von mir, der in den 40er Jahren aufgewachsen ist, hat mir mal erzählt, dass seine schönsten Kindheitserinnerungen aus der Kriegszeit sind, weil er den Krieg in Sicherheit bei Verwandten auf dem Bauernhof mit vielen Kindern verbracht hat und gar nicht richtig mitbekommen hat, dass Krieg war. Das wollte ich für meine Kinder: Schöne Pandemieerinnerungen schaffen, damit sie später wissen, durch Krisen kommt man durch und in allem steckt etwas schönes.
    Mein Mann hat mich dabei unterstützt. Und Verwandte und Freunde, auch wenn „nur“ per Videochat.

  6. Anonymous

    Ich habe zehn Monate während des Lockdowns im Homeoffice verbracht. Was sich anfangs als Fluch anfühlte, erwies sich später als Segen. Durch zahlreiche Videokonferenzen bin ich meinen Kolleginnen und Kollegen nähergekommen als in Jahren zuvor im Büro nebenan. Darüber hinaus gewann ich täglich knapp zwei Stunden Lebenszeit, die ich nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln auf dem Weg zur und von der Arbeit verbrachte. Das Vertrauen darauf, dass nichts ohne Grund geschieht und am Ende alles gut wird, trägt mich.

  7. Karl Heinrich Dietermann

    Während des langen Lockdowns sind mir in den Gottesdiensten und Predigten besondere Dinge sehr angenehm aufgefallen, und nahe gekommen:
    „Bei allen Sorgen, Schwierigkeiten und Nöten, der „Heilige Geist“ war wieder mitten unter uns! Varianten des „Zeitgeistes“ waren verschwunden!
    Die Gesamt Situation erinnerte mich an die schlimmen Kölner Bombennächte des 2. Weltkrieges. Die Atmosphäre war fast ähnlich. Mein besonderer Dank für gutes Gelingen an das Presbyterium der Paulus Kirche in Köln-Höhenhaus!!

  8. Anonymous

    Die Zeit der Lockdowns habe ich nicht als Einschränkung empfunden. Ich habe versucht, jedem Tag etwas Positives abzugewinnen. Ich habe das Glück, dass ich einen Partner habe, mit dem ich gerne auch lange Zeit „alleine“ bin. Daher fiel uns die Zeit nicht zu schwer. Schwierig war die Einschätzung, wie viel und wie nahe man den Kindern und Enkeln kommen konnte.

  9. Reinhard

    Als Rentner fühlten wir uns von der Pandemie nicht so stark betroffen wie die arbeitende Bevölkerung.

    Die Folgen der Isolation waren un Bezug auf die Kontaktsperren schon schwer.
    Fehlende Konzerte, Gottesdienste u.a. konnten durch die neuen Medien teilweise aufgehoben werden.

    Ich bin zudem. im Besitz eines Gebetbuchs dass mir sehr hilft Ruhe zu finden.

  10. Ede Wolf

    Die Pandemie hat durch ihre Folgen sicher viele Menschen in absolute Nöte gestuerzt. Mich haben die Kontakteinschraenkungen belastet.
    Trotzdem hatte ich niemals das Gefühl einer absoluten persönlichen Krise.

    In einer Krise muss ich beten um den Ausgang zu finden

  11. Anonym

    Die Corona Pandemie habe ich in meinem Alter nicht als Krise empfunden, ich habe mich eingerichtet.
    Teile der Folgen- die mit dem Verlust von familiären U a Kontakten einhergingen, die haben mich verletzt.

    Bei wirklichen persönlichen Krisen ( gekennzeichnet durch enorme Aengste) hilft mir das Gebet. Egal wie unzureichend es auch ausgedrückt ist.
    Der Gedanke an Gott, der auch mich trägt hilft mir wieder Halt zu finden

  12. Anonymous

    Die Corona-Pandemie war und ist für mich eine Zeit des ständigen Abwägens, was ich als sehr kräftezehrend empfunden habe. Ist es ok, die Kinder in die Schule zu schicken – oder ist Home-Schooling besser? Welche Freunde, Familienmitglieder darf man noch treffen, und auf welche Art und Weise? Wie verhalte ich mich, damit meine Kinder gut geschützt sind, aber trotzdem noch am Leben teilhaben können? Ich habe viel Kraft ziehen können aus der Familienzeit – der kleinen Kernfamilie mit meinen Kindern. Für sie habe ich jeden Tag versucht, etwas Schönes zu integrieren. Und das haben wir gelernt: In jeder schwierigen Situation steckt auch etwas Wertvolles.

  13. Anonymous

    Das allerschlimste was für mich war das ich meine Mama nicht mehr in den Arm nehmen konnte, nicht einmal auf ne Tasse Kaffee vorbeikommen…. Das war für mich das schlimmste. Meine Haut Krankheit sist wieder durch den Streß ausgelöst. Die Unsicherheit bei meinen Kindern wie geht es weiter, die zukunft, die Perspektive fehlt. Dennoch die ganzen Gespräche mit meiner Familie (per Telefon) und mit unseren Nachbarn gaben mir viel Kraft. Die kleinen tollen Gästen ob Kuchen, kleine gemalten Bilder,die kleinen Briefe zwischendurch. Die kleinen Aktionen unsere Gemeinde in Dormagen – Nievenheim half mir persönlich über vieles hinweg. Dennoch blieb bei mir immer das kleine unwohl in mir.. Geht das alles gut?! Bekomme ich die neue Mutante trotz vollständiger Impfung? Wie geht es weiter? Was ändert sich? Aber was bis heute geblieben ist, sind immer noch die Kleinigkeiten der Nachbarn, die Gespräche! mit Freunden und Familie.die den Tag verschönern.

  14. Anonymous

    Für mich war die Coronazeit eine Zeit der Entschleunigung und habe sie sehr genossen. Keine Termine, nichts. Ich bin viel ins Umland von Köln gefahren und habe die Einsamkeit sehr positiv wahrgenommen. Als Hobbyfotografin war es eine traumhafte Zeit für mich.

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