Christlich-muslimische Begegnung
Mit der „christlich-muslimischen Begegnung“ als Arbeitsfeld wollen evangelische Christinnen und Christen im Rahmen des interkulturellen Zusammenlebens Gespräche und Begegnungen zwischen Christentum und Islam in Köln und Umgebung fördern. Mit Gemeindeabenden, Seminaren und Moscheebesuchen soll einem möglichen Informationsdefizit in evangelischen Gemeinden begegnet werden. Regelmäßig werden Projektgruppen und Gesprächskreise veranstaltet, die offen sind für alle interessierten christlichen und islamischen Gläubigen. Der Dialog wird gefördert durch gemeinsam getragene Veranstaltungen, zum Beispiel durch das interreligiöse Friedensgebet. Kontakte bestehen zu islamischen Gemeinden, Vereinen und Verbänden, zu den Synodalbeauftragten für Islam in Köln und zu dem landeskirchlichen Beauftragten für Islamfragen, außerdem zum Referat für Interreligiösen Dialog der Erzdiözese Köln. In Kooperation mit dem Schulreferat werden Schulklassen besucht, informiert und zu Moscheebesuchen angeregt. Religionslehrerinnen und -lehrer können an Fortbildungen zu christlich-islamischen Themen teilnehmen. In Kooperation mit der Melanchthon-Akademie werden themenspezifische Bildungsveranstaltungen für Erwachsene angeboten.

Christlich-muslimische Begegnung in Köln und Region

Gedenkfeiern für Menschen, die ohne Trauerfeier beerdigt worden sind
Für Menschen, die ohne Trauerfeier beerdigt worden sind, wird seit Herbst 2006 an jedem dritten Dienstag eines Monats ein Gedenkgottesdienst gefeiert. Die ökumenischen Feiern finden im jährlichen Wechsel in den „Kirche(n) am Neumarkt“ – in der evangelischen Antoniterkirche und in der katholischen Kirche St. Aposteln – statt. Initiiert hat diese Gedenkfeiern ein Initiativkreis aus Katholiken und Protestanten. Gemeinsam mit der Stadt Köln und dem Bestatterverband wurde dieser regelmäßige Gedenkgottesdienst verabredet. Allein das Ordnungsamt der Stadt Köln muss monatlich etwa 70 Menschen ausschließlich ohne Trauerfeier bestatten lassen, weil es keine anderen Auftraggebenden gibt. Darüber hinaus finden zunehmend Bestattungen ohne Trauerfeier und ohne sichtbares Grab statt. Bislang fehlte für diese Verstorbenen ein Ort des Gedenkens. Als Erinnerung an die unbedacht Verstorbenen dient ein Gedenkbuch unter dem Kreuz am Taufstein in der jeweiligen Kirche. Dort werden die bekannt gewordenen Namen der in Köln ohne Trauerfeier Bestatteten schriftlich festgehalten. Dieses Buch hält die Erinnerung an die Verstorbenen wach und schafft dauerhaft einen öffentlichen Ort des Gedenkens. Während des Gottesdienstes werden die Namen aus dem Buch verlesen.

Evangelische Gemeinde Köln, Antoniterkirche

Interkulturelle Woche Köln
Seit 1975 findet jährlich im Herbst bundesweit die Interkulturelle Woche (IKW) statt – so auch in Köln. Die Woche bietet einen Anlass, sich mit Fragen der Chancengleichheit und Partizipation von Migrantinnen, Migranten und Flüchtlingen auseinander zu setzen. Die IKW ist ursprünglich deutschlandweit eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Die Initiative wird von den Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Ausländerbeiräten, Ausländerbeauftragten und deutsch-ausländischen Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. Bis heute ist das Eintreten für bessere politische und rechtliche Rahmenbedingungen des Zusammenlebens von Deutschen und Zugewanderten ein Ziel der „Woche“ geblieben. Aber auch durch Begegnungen und Kontakte im persönlichen Bereich ein besseres gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und zum Abbau von Vorurteilen beizutragen, ist ein zentrales Anliegen der Initiative. Deshalb werden die Informationsveranstaltungen durch Feste und Begegnungen sowie Theater-, Tanz- und Filmvorführungen, Lesungen und Ausstellungen von Künstlerinnen und Künstlern ergänzt. In Köln gehören neben dem Evangelischen Kirchenverband Köln und Region das katholische Stadtdekanat, die Caritas, die AWO, die Ditib, die Baha’i-Gemeinde, der Tscherkessischen Kulturverein Köln, der Jugendmigrationsdienst, städtische Einrichtungen und der Gewerkschaftsbund zum Trägerkreis.

Interkulturelle Woche

Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
Köln hat eine lange jüdische Tradition. Die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit setzt sich in Stellungnahmen, Veranstaltungen, Publikationen und mit Projekten ein für die Bewahrung der Menschenwürde, für ein tolerantes und friedliches Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher nationaler, religiöser, weltanschaulicher und sozialer Herkunft in Köln und Region, für einen geschwisterlichen Dialog zwischen Christen und Juden und für ein tieferes Verständnis der Weltreligionen.

Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.

Löwenbrunnen – Kindergedenkstätte am Erich-Klibansky-Platz
Seit 1990 gibt es in Köln einen Erinnerungsort, der an die Geschichte jüdischer Kindheit in Köln und die Deportation von 1100 Kindern während der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur erinnert. Die Kindergedenkstätte Löwenbrunnen zwischen Sankt-Apern- und Helenenstraße umfaßt einen Brunnen, in dessen Umrandung die Namen von aus Köln deportierten Kindern eingraviert sind – den Löwenbrunnen. Der Brunnen steht auf einem Platz, der einmal ein Schulhof war – der Schulhof der Jawne. Die Jawne zu Köln war die erste und einzige weiterführende jüdische Schule im Rheinland, 1938 wurde zudem die Israelitische Volksschule Lützowstraße dorthin verlegt. Der langjährige Leiter der Jawne, Dr. Erich Klibansky, versuchte erfolglos, seine Schülerinnen und Schüler vor der Deportation zu bewahren. Es ist vor allem der Erinnerungsarbeit der verstorbenen Eheleute Dieter und Irene Corbach zu verdanken, dass die Geschichte dieses Ortes und seiner Einrichtungen, sowie das Schicksal seiner Schüler und Lehrer nicht in Vergessenheit gerieten. Die Corbachs – beide waren Synodalbeauftragte für das christlich-jüdische Gespräch im evangelischen Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch – haben den Löwenbrunnen mit Hilfe privater Spenden gestiftet. Sein Name leitet sich ab von dem von „Jawne“-Schüler und Bildhauer Hermann Gurfinkel gefertigten Skulptur „Löwe von Juda“, die das Mahnmal krönt. Jedes Jahr im November findet am Löwenbrunnen eine Gedenkfeier für die ermordeten Kinder statt, an der sich auch der Evangelische Kirchenverband Köln und Region neben vielen anderen beteiligt.

Die Jawne zu Köln

Ökumene im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region
Seit Oktober 2005 ist im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region die Melanchthon-Akademie für alle Fragen von ökumenischer Relevanz innerhalb des Verbands zuständig. Informationen, Publikationen und Predigten zum Nachlesen, wie etwa die der monatlichen Ökumenischen Abendgebete in der Antoniterkirche, sind auf den Internetseiten der Melanchthon-Akademie verfügbar.

Melanchthon-Akademie

Rat der Religionen und Kölner Friedensverpflichtung
In Köln gibt es zahlreiche Religions- und Glaubensgemeinschaften. Viele haben auch ihren zentralen Sitz in der Domstadt. Zur Förderung der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Akzeptanz rief Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma im Mai 2006 den „Rat der Religionen“ – damals in Deutschland einzigartig, nach einem Vorbild von Kölns Partnerstadt – ins Leben. Rund 20 verschiedene Religionsgemeinschaften nahmen an diesem ersten Treffen teil, darunter auch der Evangelische Kirchenverband Köln und Region, denn dessen damaliger Stadtsuperintendent Ernst Fey war maßgeblich an der Gründung des Rats der Religionen beteiligt.

Stadt Köln