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„Gegen alle Hoffnungslosigkeit“: Die Karfreitagspredigt 2005 des evangelischen Stadtsuperintendenten Ernst Fey

Karfreitag ist für evangelische Christinnen und Christen der höchste Feiertag, in Erinnerung an die Versöhnung Gottes im Opfer Jesu, ohne das Ostern und das Osterfest nicht denkbar wären. In seiner Karfreitags-Predigt macht Stadtsuperintendent Ernst Fey, Pfarrer in Köln-Ossendorf und Superintendent des Kirchenkreises Köln-Nord, deutlich, dass dieses Opfer nur im Glauben, „gegen alle Hoffnungslosigkeit“ verstanden werden kann. Selbst menschliches Scheitern sei kein Grund, an dieser Hoffnung zu zweifeln Hier ein Auszug der Predigt, die er am 25. März 2005 in der evangelischen Dreifaltigkeitskirche, Köln-Ossendorf hält: 

Gott erinnern, Gott vertrauen, Gott etwas zutrauen
„Karfreitag geht es um die Erkenntnis, dass Menschen in ihrem Leben auch scheitern können, dass auch der Glaube dieser Frage nicht ausweichen kann.“ Fey erinnert an die „Lebensfragen durch die Geschichte des Glaubens seit Martin Luther: ‚Wie kann der Mensch damit leben, wenn er sein Ziel nie ganz erreicht, wenn sein Leben immer mitgeprägt ist durch Schuld und Versagen, durch Gelingen und Misslingen, durch Leid und Tod?'“ Karfreitag sei, so Fey, ein Stück Antwort auf die Frage: „Wer hilft dem Menschen im Scheitern zu überleben?“

Fey definiert den Karfreitag als „Korrektiv, weil er in die Tiefen menschlicher Existenz führt und das Schwere im Leben nicht ausblendet.“ Jesus gab die Verantwortung seines Lebens an Gott zurück: „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände“. So steht es bei Lukas.

Ob sein Lebensweg, seine Arbeit, seine Mission, sein Auftrag Erfolg war oder nicht, das mögen andere entscheiden“, sagt Fey über Jesus, aber: „Jesus lebte von einer Hoffnung, die gegen alle Hoffnungslosigkeit steht, einer Hoffnung, die für ihn aus dem Glauben und dem Gebet kam. Und beides heißt: Gott erinnern, Gott vertrauen, Gott etwas zutrauen, wenn alles verloren scheint.“

Die gesamte Predigt ist hier nachzulesen.

Tipp
Ostern in unseren Kirchen: Viel Musik, besondere Gottesdienste und Osterbräuche beim Spaziergang zu entdecken

Text: Fey/AL
Foto(s): ran