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Die Initiative für den Gedenkstein ging von ihnen aus: Wolfgang Rüttgen und Brigitte Seifer-Rüttgen, Erika und Otmar Baumberger (v.l.)

Gedenkstein in der Märchensiedlung erinnert an jüdischen Architekten Manfred Faber

Im Stadtarchiv von Grevenbroich fand sich das einzige Foto Fabers.
Im Stadtarchiv von Grevenbroich fand sich das einzige Foto Fabers.
Bei der Gedenkfeier fanden nicht alle Platz unter dem Kastanienbaum in der Mitte des Plätzchens im Rotkäppchenweg.
Bei der Gedenkfeier fanden nicht alle Platz unter dem Kastanienbaum in der Mitte des Plätzchens im Rotkäppchenweg.

Unter und neben dem blühenden Kastanienbaum auf dem autofreien „Plätzchen“ im Rotkäppchenweg haben sich mehr als 150 Menschen versammelt – dicht an dicht. In einem Vorgarten fand die Stele aus Grauwacke ihren Platz – mit einer Bronzetafel, die jetzt Vorbeigehende an Manfred Faber erinnert. Der jüdische Architekt hatte ab 1920 nach englischem Vorbild im Auftrag der GAG rund 180 Siedlungshäuser für die Märchensiedlung in Holweide und Dellbrück errichtet.

Sie war bisher vor allem mit dem Namen des renommierten Architekten Wilhelm Riphahn verbunden, der im Privatauftrag eine Villa und gegenüber ein Doppelhaus im Rapunzelgässchen plante. Faber erhielt Berufsverbot im Dritten Reich, wurde nach Theresienstadt und dann nach Auschwitz deportiert. Er wurde am 17. Mai 1944 in Auschwitz ermordet.

Die Initiative für den Gedenkstein ging von Wolfgang Rüttgen und Brigitte Seifer-Rüttgen, Erika und Otmar Baumberger aus. Wie beliebt die Märchensiedlung ist, bewies auch die Unterstützung, die sie für ihr Erinnerungsprojekt erfuhren: Durch die Spenden von Institutionen wie der GAG, der Bezirksvertretung, Vereinen und Privatpersonen gibt es nun auch mehrere Informationstafeln über Faber.

www.maerchensiedlung-koeln.de

Text: Christel Boßbach
Foto(s): Dirk-Detlef Krotki / Stadtarchiv von Grevenbroich