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Stadtsuperintendent Rolf Domning bei der Gedenkveranstaltung am Löwenbrunnen 2019.

Gedenken 9.11.: Erinnerung an deportierte und ermordete jüdische Menschen

Rund um den 9. November gibt es viele Veranstaltungen in Erinnerung an deportierte und ermordete jüdische Menschen – es wird in Köln unter anderem einen Rundgang, eine Gedenkstunde, Gottesdienst, Lesung und Gedenkfeier geben. Die Zusammenfassung in der Übersicht:

09.11.2021, 12:00 Uhr
Evangelisch Leben in Köln und Region
Löwenbrunnen am Lern- und Gedenkort Jawne, Erich-Klibansky-Platz, 50667 Köln
Gedenkstunde am Löwenbrunnen: Schülerinnen und Schüler erinnern an die Shoa

Eine Gedenkstunde in Erinnerung an deportierte und ermordete jüdische Kinder und Jugendliche aus Köln findet am Dienstag, 9. November, 12 bis 13 Uhr, am Löwenbrunnen, Erich-Klibansky-Platz, statt. Auf dem Rand des Brunnens vor dem Lern- und Gedenkort Jawne stehen die rund 1.160 Namen dieser Kinder und Jugendlichen. Hier befand sich von 1884 bis 1942 ein Zentrum jüdischen Lebens in Köln unter anderem mit dem Jüdischen Gymnasium Jawne. Am Gedenktag tragen Schülerinnen und Schüler des Montessori-Gymnasiums Köln-Nippes die Ergebnisse eines Workshops „Erinnern an die Shoa“ vor. Zur Einführung spricht Pfarrer Rainer Lemaire, Schulreferat und Pfarramt für Berufskollegs im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region und Lern- und Gedenkort Jawne. Andreas Wolter, Bürgermeister der Stadt Köln, spricht ein Grußwort.

www.reli-koeln.de

09.11.2021, 17:30
Evangelisch Leben in Köln und Region
Synagogen-Gemeinde, Roonstraße 50, 50674 Köln
Mit Anmeldung bis 2.11.: Gedenkveranstaltung zum 83. Jahrestag Reichspogromnacht 1938
„Verschwörungstheorien gestern und heute“

Am Dienstag, 9. November, beginnt um 17.30 Uhr, in der Synagoge, Roonstraße 50, die Gedenkveranstaltung zum 83. Jahrestag der Reichspogromnacht von 1938. Vor 83 Jahren, vom 9. auf den 10. November brannten die Synagogen im gesamten Deutschen Reich, in Österreich und in der Tschechoslowakei. Der 9. November ist der Tag, an dem organisierte Schlägertrupps jüdische Geschäfte und Gotteshäuser in Brand setzten, Privatwohnungen plünderten und verwüsteten sowie tausende Juden misshandelt, verhaftet oder getötet wurden. Spätestens an diesem Tag konnte jeder in Deutschland sehen, dass Antisemitismus bis hin zum Mord staatsoffiziell geworden war. Ein Anschlag in Paris diente als Vorwand für diese Taten. Er diente als Vorwand für das vehemente Aufflammen von Verschwörungstheorien, die in einem Völkermord enden sollten. Für die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung ist eine Anmeldung per E-Mail an event@sgk.de bis Dienstag, 2. November, erforderlich. Es gilt die „3-G-Regel“. Beim Einlass müssen ein entsprechender Nachweis sowie ein gültiger Personalausweis vorgelegt werden.

09.11.2021, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Lechenich
Alter Jüdischer Friedhof, An der Weltersmühle, 50374 Erftstadt
Schweigegang zur Reichspogromnacht
Der Ökumene-Ausschuss lädt ein

Um der Gräuel der November-Pogrome nationalsozialistischer Gewaltherrschaft zu gedenken, lädt der Ökumene-Ausschuss der Evangelischen Kirchengemeinde Lechenich und des Pfarrverbandes St. Kilian am Dienstag, 9. November, 18 Uhr, zu einem Schweigegang ein. Beginn ist am alten Jüdischen Friedhof, An der Weltersmühle, mit Begrüßung der Teilnehmenden und Einführung in die Veranstaltung. Der Gang führt dann über den Marktplatz, wo Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Lechenich Texte vortragen. An der ehemaligen Synagoge, Judenstraße, wird der 29 jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Lechenich gedacht, die Opfer des Holocaust wurden. Der Schweigegang endet am Neuen Jüdischen Friedhof, Am Römerhofweg. Anschließend gibt es im Evangelischen Gemeindezentrum, An der Vogelrute 8, ein Beisammensein.

www.kirche-lechenich.de

09.11.2021, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Wesseling
Apostelkirche, Antoniusstraße 8, 50389 Wesseling
„Mit-gehen – Mit-gedenken“
Christliche Kirchen laden zur Erinnerung an die Reichspogromnacht ein

Am Dienstag, 9. November, laden die christlichen Kirchen in Wesseling, der Verein für Orts- und Heimatkunde Wesseling e.V. und die Stadt Wesseling zum „Gang des Gedenkens“ ein. Um 18 Uhr startet die Veranstaltung in der Apostelkirche, Antoniusstraße 8. Der Weg führt weiter zum Synagogen-Mahnmal ,,Am Mark“ und endet am alten jüdischen Friedhof an der Römerstraße. In ganz Deutschland wurden in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 Synagogen angezündet, jüdisches Eigentum zerstört und jüdische Bürger misshandelt und ermordet. Auch in Wesseling wurden die Synagoge, jüdische Ladenlokale und Wohnhäuser in Brand gesteckt und zerstört.

www.evangelisch-wesseling.de

09.11.2021, 18:00
Evangelische Gemeinde Köln
AntoniterCityKirche, Schildergasse 57, 50667 Köln
„Gottesdienst gegen das Vergessen“
Gedenken an die Pogromnacht

Einen Gottesdienst im Gedenken an die Schrecken und die Folgen der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 veranstaltet die Evangelische Gemeinde Köln am Dienstag, 9. November, 18 Uhr, in der Antoniterkirche, Schildergasse 57. Der „Gottesdienst gegen das Vergessen“ mit musikalischem Rahmenprogramm wird von Aaron Proujanski (Gesang) und Johannes Quack (Orgel) sowie Pfarrer Markus Herzberg (Liturgie) gestaltet.

www.antonitercitykirche.de

09.11.2021, 19:00
Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf
Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Junkersdorf, Birkenallee 20, 50858 Köln
„Tehillim/Psalmen“: Konzert in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche Junkersdorf
Crossover-Musikprojekt zum Gedenken an den Holocaust

Zum Gedenken an den Holocaust und die Pogromnacht von 1938 lädt die Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Köln-Junkersdorf am Dienstag, 9. November, 19 Uhr, in die Dietrich-Bonhoeffer-Kirch, Birkenallee 20, ein. „Tehillim/Psalmen“ ist ein Crossover-Musikprojekt mit neuen Kompositionen und Vertonungen von Psalmen in Hebräisch, Latein, und Deutsch für Stimme, Akkordeon und Violine von Bella Liebermann, Frank Stanzl und anderen. Zwischen jüdischer Tradition und Neuer Musik bewegt sich das musikalische Spektrum der Kompositionen. Dazu gehören Vokal- und Instrumentalensembles mit elektronischer und klassischer Musik sowie experimenteller und traditioneller Gesang. Ausführende, unter der Leitung von Frank Stanzl (Konzertorganist, Komponist und Kirchenmusiker), sind Bella Liebermann, das Ensemble „ColKolé“, Ulrich Cordes (Tenor), das Kölner Vokalensemble und das Ensemble für Neue Musik. Der Eintritt kostet 15 Euro.

www.junkersdorf.ekir.de

Weitere Veranstaltungen:

07.11.2021, 12:00
AntoniterCityTours
WDR Funkhaus, Wallrafplatz 5, 50667 Köln
Stadtführung „Jüdisches Köln“
Historische Führung mit Manfred Höffken

Am Sonntag, 7. November, 12 Uhr, laden die AntoniterCityTours zu einem Rundgang durch das (ehemalige) jüdische Köln ein. Referent Manfred Höffken erinnert dabei auch an die Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945. Die jüdischen Mitbürger Kölns wurden nach der Machtergreifung Hitlers systematisch entrechtet. Nach den Maßnahmen gegen jüdische Geschäfte, den Nürnberger Rassegesetzen und der Reichspogromnacht vom November 1938 sahen viele Kölner Juden nur noch die eine Möglichkeit, ihr Leben durch eine Flucht ins benachbarte Ausland zu retten. Insgesamt etwa 12.000 Juden wurden sogar noch bis in die letzten Kriegstage im Februar 1945 vom Bahnhof Köln-Deutz Tief mit Güterwaggons in die Todeslager im Osten transportiert und dort ermordet. Nur wenige überlebten den Holocaust. Der Treffpunkt für den Rundgang ist am WDR Funkhaus, Wallrafplatz 5. Die Teilnahme kostet 10 Euro, ermäßigt 8 Euro. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung über die Internetseite www.antonitercitytours.de oder über KölnTicket ist erforderlich.

www.antonitercitytours.de

07.11.2021, 15:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Lindenthal
Paul-Gerhardt-Kirche, Gleueler Straße 106, 50935 Köln
„Salomonisches“ – Lesung, Musik, Gesang
Veranstaltung im Rahmen des Jubiläums „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“

Wer am Sonntag, 7. November, zwischen 15 und 20 Uhr, in die Paul-Gerhardt-Kirche Lindenthalgürtel/Ecke Gleueler Straße zu Besuch kommt, kann an dem gemeindeübergreifenden Projekt „Salomonisches“ teilnehmen. Menschen aus der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Lindenthal, der Pfarrei St. Stephan sowie der Evangelischen Studierenden Gemeinde (ESG) lesen in diesen fünf Stunden aus dem Alten Testament (Prediger-Sprüche und Hoheslied) vor. Auch musikalisch wird das Thema „Salomonisches“ unter der Leitung von Ursula Döll, Kirchenmusikerin der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Lindenthal, umgesetzt. Es musizieren Arnd Sartor (Oboe), David Johnson (Violine) sowie Michael lrion (Shrutibox) und es singen Eva Bacher, Anja Barth, Ursula Döll, Ann-Katrin Gödde, Hedwig Groß-Bölting, Silvia Kuhn und Ela Thimme. Einlass ist jederzeit möglich. In den Pausen werden Getränke und Snacks angeboten. Es gilt die „3-G-Regel“ und Maskenpflicht. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

www.evangelisch-in-lindenthal.de

08.11.2021, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Buchforst-Buchheim
Kreuzkirche-Buchheim, Wuppertaler Straße 21, 51067 Köln
Lesung aus dem Roman „Helenes Versprechen“
Autorinnenlesung in der Kreuzkirche

Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Buchforst-Buchheim lädt am Montag, 8. November, 19 Uhr, zu einer Lesung in die Kreuzkirche, Wuppertaler Straße 21, ein. Der 3. Roman von Beate Rösler erzählt von der jüdischen Kinderärztin Helene Bornstein, die während der Nazi-Diktatur um das Leben jüdischer Weisenkinder kämpft. Das Buch beruht auf wahren Begebenheiten. Sebastian Kopplin und Bernd Spehl werden die Lesung musikalisch mit Musik jüdischer Komponisten begleiten. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Eine Anmeldung per E-Mail an g.klame@ekibubu.de oder per Telefon 0221/691888 ist erforderlich. Der Einlass erfolgt gemäß der „3-G-Regel“.

www.ekibubu.de

10.11.2021, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Lukaskirche, Porz-Mitte, Mühlenstraße 2, 51143 Köln
Gedenken an die Reichspogromnacht
Arbeitskreis „Kinder Abrahams“ lädt ein

An die menschliche Katastrophe der Reichspogromnacht im Jahr 1938 wird am Mittwoch, 10. November, 19 Uhr, in der Lukaskirche Porz, Mühlenstraße 2, gedacht. Zu der Gedenkfeier lädt der Arbeitskreis „Kinder Abrahams“ ein, in dem sich mehrere Religionsgemeinschaften zusammengeschlossen haben. Die Gedenkfeier findet unter dem Vorbehalt der dann gültigen Corona-Verordnung statt.

www.kirche-porz.de

Text: APK
Foto(s): APK