Die Auszeichnung „Vorbildliches Bauwerk in Nordrhein-Westfalen 2015“ hat die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg für ihr Friedrich-Lamerdin-Haus entgegen nehmen dürfen. Vergeben wurde sie vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW in Kooperation mit der Architektenkammer NRW.
Das Haus ist ein freundliches Gebäude mit einem breiten Treppenhaus. Der Blick aus den Fenstern und von den Balkonen auf der Rückseite fällt auf den Außenspielbereich der Kindertagesstätte Tersteegenhaus und bietet viel Grün. Als Niedrigenergiehaus konzipiert, verfügt der Neubau über fünf Geschosse mit rund 1.900 Quadratmetern Wohnfläche für 34 unterschiedlich geschnittene, barrierefreie Mietwohnungen und diverse Gemeinschaftsräume.
Äußerst geschickt gelöst
Es handele sich um „qualitätsvolle Grundrisse“ und um ein „sinnvolles Angebot an Gemeinschaftseinrichtungen“, heißt es in der Begründung der Jury. Gelobt werden die gelungene städtebauliche Einbindung des Seniorenhauses und die „unverkennbar moderne Formensprache“ der Architektur. Die innere Erschließung mit nur einem einzigen Treppenhaus und kurzen Laubengängen sei äußerst geschickt gelöst, heißt es weiter in der Begründung. „Der Neubau von altengerechten Wohnungen in zentraler Lage ist ein wichtiger Beitrag zur Bewältigung des demografischen Wandels unserer Gesellschaft. Diese Bauaufgabe wurde hier vorbildlich umgesetzt.“
Großzügige Erbschaft ermöglichte den Bau
Am ersten Advent 2011 wurde das Friedrich-Lamerdin-Haus im Rahmen einer stimmungsvollen Feier eingeweiht. Eine großzügige Erbschaft hat den im Januar 2010 begonnenen Bau ermöglicht. Dieses Erbe hat das 1979 verstorbene Gemeindeglied Friedrich Lamerdin hinterlassen. Gemäß seinem Willen ist es nach dem Tod seiner Ehefrau Lore Lamerdin 2003 der evangelischen Kirche in Klettenberg zugefallen. Laut Maßgabe für die Seniorenarbeit. „Es sollte ein Wohnhaus für ältere Menschen im Viertel werden, kein Heim“, betonte Pfarrer Jost Mazuch anlässlich der Einweihung vor vier Jahren.
Realisierung durch Kölner Architekten
Für die Architektur des Hauses zeichnet das Kölner Architektenbüro 3pass verantwortlich, die Fachplanung übernahmen die Kölner Firmen Milbradt & Lemke sowie Pfeil & Koch Ingenieurgesellschaft aus Stuttgart. Großzügige Unterstützung erfuhren der Bau und die Einrichtung des Cafés und das Büro des Seniorennetzwerks durch die Stiftung Wohlfahrtspflege des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stiftung Deutsches Hilfswerk „Ein Platz an der Sonne“.
Vergeben wird der Preis alle fünf Jahre. Aus 203 Einreichungen hat die Jury in diesem Jahr 33 Projekte ausgewählt. Dazu gehört das Seniorenwohnhaus in Köln-Sülz mit seinen 34 Wohnungen, Büros und einem Café.
Foto(s): Jens Kirchner