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Friedenslauf von Berlin nach Köln: Kabeya Kabongo lief 620 Kiometer zu Fuß zum Kirchentag

Kabeya Kabongo startete am 13. Mai seinen Friedenslauf in Berlin. Am 6. Juni kam der gebürtige Kongolese und treuer ehrenamtlicher Mitarbeiter in der evangelischen Gnadenkirche Bergisch Gladbach rechtzeitig zum Kirchentag in Köln an. Präses Nikolaus Schneider wünschte ihm vor dem Start viel Glück.

Kamerateams kämpfen um ein Statement von ihm
Sein Handy klingelt ständig. Telefonisch gibt er ein Interview nach dem anderen. Unter großem Presserummel hat der Bergisch Gladbacher Friedensläufer Kabongo Kabeya am Mittwoch seine letzte Etappe zum 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Köln hinter sich gebracht. Am 13. Mai startete er am Brandenburger Tor in Berlin zu seinem Friedenslauf. 620 Kilometer in 26 Tagen ist er gelaufen.

„Es tut schon alles etwas weh“,
sagt der 37jährige und zeigt auf seine Oberschenkel. Auch die Schuhe, Mitte Mai neu gekauft, sind völlig hinüber. „Aber ich bin froh, dass ich es geschafft habe“, so Kabeya. „Phänomenal“, beurteilt Pfarrer Thomas Werner die Leistung. Werner, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Bergisch Gladbach, hatte den Lauf mit Mitarbeiterinnen und Mitrarbeitern der Kirchengemeinde logistisch unterstützt. Abends kam Kabeya bei Pfarren der am Wege liegenden Gemeinden unter. „Ich bin froh, dass er überall so herzlich aufgenommen wurde“, so Werner.
Am Dienstag wurde der Friedensläufer von jubelnden Kindergartenkindern, Gemeindemitarbeitern und dem Pfarrer der Gandenkirche in Bergisch Gladbach empfangen.

Nur einen Tag Pause hat er gemacht
Sonst hat der Mann, der „für Frieden in der ganzen Welt“, wie er sagt, gelaufen ist, jeden Tag bis zu 60 Kilometern zurück gelegt. „Am schlimmsten war die Strecke von Iserlohn nach Soest“, berichtet er. Dauerregen machte ihm gerade auf der längsten Etappe zu schaffen. Nach einem zwölfstündigen Gewaltmarsch lag er mit Fieber im Bett. „Ich bin am nächsten Tag einfach wieder weiter gelaufen.“ Mit Hilfe von Fieber hemmenden Mitteln hat er auch die nächste Station geschafft. „Und dann ging es schon wieder“, kann Kabeya heute über den Tiefpunkt lachen. Am Dienstag traf Kabeya Angelika Rüttgers. Viel Glück für die letzte Etappe wünschte ihm die Frau des NRW-Ministerpräsidenten, die zu einem offiziellen Besuch in Gladbach war. Dann ging es mit dem Bimmelbähnchen der Gemeinde zum Marktplatz. Von dort aus wieder zu Fuß weiter nach Köln, begleitet von dem Kamerateam eines Privatsenders. Gemeindeglieder und die Vizechefin des Q1 – dem Bergisch Gladbacher Jugendtraff, Conny Uphoff, begleiteten ihn auf seinem Weg zum Kirchentag, wo er am Abend die Eröffnungsmesse auf dem Heumarkt erleben wollte.

Der Präses machte Kabeya Mut
Schon vor seinem Lauf kam Kabeya auf einem Vorbereitungstreffen zum Kirchentag auch mit Präses Nikolaus Schneider zusammen. Kabeya erzählte dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland von seinem Vorhaben: „Er kam auf mich zu und erzählte, dass er auf die Situation in seinem Heimatland Kongo aufmerksam machen will, und dazu an diese Aktion gedacht hat. Ich finde, das ist eine großartige Idee und es passt auch gut zum Kirchentag. Weil es auf eine unvermutete, kreative Weise aufmerksam macht auf die Probleme, die es in Afrika gibt, auf die ungeheueren Nöte dort. Und es macht auch deutlich, dass wir zusammengehören – das ist auch richtig.“

Am Donnerstag holte den Afrikaner der Alltag ein. In einem Bergisch Gladbacher Altenwohnheim musste der Pflegehelfer zum Frühdienst ran.

Text: Klaus Pehle
Foto(s): Pehle