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Frei leben – ohne Gewalt. Internationale Fahnenaktion gegen Gewalt an Frauen, Diskussion in Köln.

Am 25. November beteiligen sich die Frauenbeauftragten der Evangelischen  Kirche in Köln und Umgebung (Stadtkirchenverband, Mitte und Rechtsrheinisch) an der Fahnenaktion „Frei leben – ohne Gewalt“. Die Fahnenaktion, die von der Organisation Terre des Femmes ins Leben gerufen wurde, findet jeweils am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, statt. An diesem Tag werden Fahnen an öffentlichen Orten aufgehangen, um gegen jegliche Gewalt an Mädchen und Frauen zu protestieren.

Ein Gedenktag an drei ermordete Frauen
Ausgehend von Lateinamerika wurde der 25. November zum Internationalen Gedenktag gegen die Diskriminierung, Unterdrückung und Verfolgung von Frauen
Anlass war die Ermordung der drei Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal. Sie wurden am 25. November 1960 wegen ihrer politischen Aktivitäten vom militärischen Geheimdienst der Dominikanischen Republik nach monatelanger Folter getötet. Das Schicksal der Mirabal-Schwestern bei ihrem Kampf gegen die Diktatur gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, um auf die Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen.  Terre des Femmes hat im Jahr 2001 eine Fahne entwickelt, die von vielen Fraueninitiativen, Gruppen und Verbänden genutzt wird, um die vielfältigen Formen der Gewalt an Frauen öffentlich zu machen und dagegen zu protestieren.

Nein zu Verbrechen im Namen der Ehre
Im Jahr 2004 steht die Kampagne unter dem Thema „Nein zu Verbrechen im Namen der Ehre“. Jährlich werden nach einer Studie des UN-Weltbevölkerungsberichtes etwa 5.000 Mädchen und Frauen in mindestens 14 Ländern im Namen der Ehre ermordet. Die Dunkelziffer wird jedoch sehr viel höher sein, weil die wenigsten Fälle vor Gericht behandelt werden.  Auch in Deutschland geschehen Verbrechen im Namen der Ehre; es werden Mädchen und Frauen gedemütigt, verletzt und in ihren Rechten beschnitten.

Mit seiner Beteiligung an der Fahnenaktion wendet sich auch der Evangelische Stadtkirchenverband Köln gegen jegliche Form von Gewalt an Mädchen und Frauen.
Gewaltbetroffene Mädchen und Frauen können Hilfe (auch anonym) beim Sozialdienst katholischer Frauen erhalten unter der Internet-Adresse www.gewalt-los.de. Von Terre des Femmes ist die Kölner Kontakt-Frau Regina Haas, Tel.: 02 21 / 2 82 83 44
e-mail: koeln@frauenrechte.de.
Für den Evangelischen Stadtkirchenverband Köln treten Pastorin Christina Schlarp (Telefon 0221/3382-105, schlarp@kirche-koeln.de), Heike von Hagen (Telefon 0221/33 82-297, hagen@kirche-koeln.de) für die Aktion ein.

Offenes Gespräch im Domforum
Unter dem Motto „Nein zu Gewalt an Frauen“ – „Verbrechen im Namen der Ehre?“ wollen auch in Köln, am 25. November 2004, 17 bis 18.30 Uhr im DomForum Frauen auf die „Ehrverbrechen“ aufmerksam machen, denn: Auch in Deutschland geschehen Ehrverbrechen wenn Mädchen und junge Frauen sich von den traditionellen Ansichten ihrer Familie entfernen. Darauf aufmerksam zu machen und Schritte zur Überwindung vorzustellen, ist Ziel des Gespräches, an dem Doerthe Brockt (SKF-Frauenhaus Remscheid),  Cigdem Özgüzel (Frauenberatungszentrum Kalk),  Sabine Osbeld (Interkultureller Mädchentreff, Mädchenhaus Köln) und eine MItarbeiterin von agisra, dem Beratungszentrum für Migrantinnen, teilnehmen.

Text: SKV
Foto(s): Terre des femmes