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Förderpreis für die Idee mit dem Bollerwagen!

„Die Kirche muss zu den Menschen gehen“, so das Motto der Brückenschlag-Gemeinde in Köln-Flittard/Stammheim. Deshalb ging dort bis November jeden Mittwoch von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr die Kirche mit dem Bollerwagen ins Veedel. Auf dem Spielplatz zwischen der Ricarda-Huch-Straße und der Moses-Heß-Straße in Köln-Stammheim, stand Antje Gensichen jede Woche mit dem mobilen „Lichtblick-Café„. Mit Kaffee, Tee, Mineralwasser, Klappstühlen, Sonnenschirm und stets offen für Fragen und Gespräche mit den Vorbeigehenden. Die Gemeindepädagogin nimmt die These der Gemeinde wörtlich und dafür wurde die außergewöhnliche Idee nun auch ausgezeichnet.

Ein großer Erfolg für eine pfiffige Idee.
Beim Wettbewerb „Fantasie des Glaubens“ des Arbeitskreises Missionarische Dienste belegt das Projekt „Kirche im Veedel – Lichtblick unterwegs“ in diesem Jahr den dritten Platz. Aus fast 100 Bewerbern aus dem gesamten Gebiet der Evangelischen Kirche in Deutschland wurde das „Lichtblick“ ausgewählt „Mit dem mobilen Café geht die Gemeinde dahin, wo das Leben ist. Wir finden: Das ist so gut und kostet fast nichts, das kann jeder. Ein Projekt, das so einfach wie pfiffig ist!“ so hieß es in der Laudatio zu dem Projekt. „Für uns hier ist das ein riesengroßer Erfolg. Klasse, dass dieses Projekt so aufgenommen wurde!“ freut sich Antje Gensichen über die Auszeichnung, die mit 2.000 Euro dotiert ist.

Eine Institution in der Gemeinde.
Das „Lichtblick-Café + mehr“ in der Kirchengemeinde Köln-Stammheim gibt es bereits seit 1996. Es wurde als ökumenische Begegnungsstätte eröffnet. Aktiv zuhören, zum Gespräch einladen oder auch Hilfestellungen bei Problemen aufzeigen, das gehört zu den Zielen der Aktion. Ebenso wie Gottes Gastfreundschaft im Alltag der Menschen erfahrbar zu machen. Dabei können Gensichen und ihre Begleiter mittlerweile auf ein Netz von Hilfsangeboten aus der eigenen Gemeinde zurückgreifen. „Lichtblick“ ist in den vergangenen Jahren weit über Stammheim hinaus ein wichtiger Ort geworden, an dem sich ganz unterschiedliche Menschen treffen, ein offenes Ohr und Beratung finden. Ein Kulturprogramm mit Lesungen, Konzerten und Ausstellungen gehört ebenso zum „Lichtblick“, wie der Buchladen und die Kleiderkammer.

Ermunterung zum Nachahmen
Regelmäßig ging das Café zum ersten Mal in diesem Jahr auf die Straße. „Statt zu klagen, dass immer weniger Menschen in die Kirche kommen, haben wir uns auf den Weg gemacht!“ so Gensichen. Sie muntert dringend zum Nachmachen auf und hat auf der Homepage sogar bereits eine Packliste für Interessierte zusammengestellt.

Text: Sandra Kaufmann
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