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Vom Presbyterium gab es für Pfarrer Frank Drensler (l.) ein selbst gestaltetes Bild für das neue Zuhause und eine Kaffeetasse.

„Fels in der Brandung“: Gemeinde Sindorf verabschiedet Pfarrer Frank Drensler

„Einen alten Baum verpflanzt man nicht“ – oder doch? Pfarrer Frank Drensler bricht vor dem Ruhestand noch einmal auf zu neuen Ufern. Nach 29 Jahren verlässt er Sindorf und wechselt nach Xanten. Seine Frau Simone, ebenfalls Pfarrerin, hatte eine Stelle in Xanten angenommen. Frank Drensler folgt ihr und übernimmt jeweils eine halbe Stelle in Xanten und in Büderich. Beide Stellen wurden zum 1. Oktober frei.

Frank Drensler war neben der „ganz normalen Gemeindearbeit“ auch 20 Jahre lang in der Notfallseelsorge für Kerpen und den Rhein-Erft-Kreis aktiv. Als Synodalbeauftragter für Partnerschaft und Weltmission wagte er auch immer wieder den Blick über den Tellerrand und organisierte Hilfsprojekte und Stipendienprogramme in Indonesien, die durch gegenseitige Besuche und Spendenaktionen auch in das Gemeindeleben hineinwirkten. Nicht zuletzt engagierte sich Frank Drensler als Gemeindeberater und unterstützte Gemeinden beispielsweise in Prozessen der Regionalisierung, der Konzeptionsentwicklung oder der Beilegung interner Konflikte.

Dankbarkeit für fast drei Jahrzehnte Dienstzeit

Mit einem Gottesdienst in der Christus-Kirche verabschiedete sich Drensler nun von der Gemeinde. Im Vordergrund stand die Dankbarkeit für fast drei Jahrzehnte Dienstzeit, in der vieles gewachsen ist, von den ersten Schritten in die „digitale Verkündigung“ bis zum interreligiösen Dialog. Da passte es gut, dass im Lesungstext von zehn geheilten Aussätzigen die Rede war, von denen nur einer, ausgerechnet ein Samariter, umkehrte, um Jesus für seine Heilung zu danken (Lukas 17, 11 – 19).

„Wenn Sie sich erinnern, schauen Sie zugleich auch nach vorne!“

In seiner sehr persönlich gehaltenen Predigt berichtete Frank Drensler von einem emotionalen Konzerterlebnis im MEDIO.RHEIN.ERFT und leitete damit gekonnt über zum Dank an den Frauenchor Kerpen, der aus Dankbarkeit für „Probenasyl“ in der Christus-Kirche (und mangels eines gemeindeeigenen Chores) den Gottesdienst musikalisch gestaltete. „Die Formung meiner Person, die ich erfahren habe, dafür bin ich dankbar“, resümierte er und gab der Gemeinde noch mit auf den Weg: „Wenn Sie sich erinnern, schauen Sie zugleich auch nach vorne!“

Nach dem Gottesdienst war dann Gelegenheit für zahlreiche persönliche Grußworte, begleitet von Präsenten, die an die alte Heimat erinnern oder das Einleben in der neuen Heimat versüßen sollten. Drenslers katholischer Amtskollege Hans-Gerd Wolfgarten beschrieb die Zusammenarbeit als „mitbrüderlich und unkompliziert“. Er erinnerte an gemeinsame Schulgottesdienste, „Runde Tische für Sindorf“ und interreligiöse Begegnungen. Besonders betonte er die Teilnahme an der Fronleichnamsprozession und den schon zur Tradition gewordenen ökumenischen Gottesdienst am Pfingstmontag. Auch Sindorfs Ortsvorsteher Hans-Jürgen Bröcker verabschiedete sich mit einem Buchgeschenk.

Doch wie geht es nun für die Gemeinde weiter? Aus dem Presbyterium kamen Signale, die zuversichtlich in die Zukunft schauen lassen: Die Ausschreibung werde bereits vorbereitet und bis ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gefunden sei, werde man sich bemühen, der Gemeinde „eine Menge interessantes Pfarrpersonal zu präsentieren“.

Text: Priska Mielke
Foto(s): Priska Mielke