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Felix Mendendelssohn Bartholdy, der Kosmopolit: Aspekte seines kirchenmusikalischen Schaffens – Kirchenkreis-Konzert in Zollstock am 15. November

„Felix Mendelssohn Bartholdy – ein Kosmopolit. Aspekte seines kirchenmusikalischen Schaffens“ dies ist der Grundgedanke eines Konzertes des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd, das Kantoreien, Bläserchöre und Kirchenmusiker/innen am Sonntag 15. November, ab 18 Uhr in der Melanchthonkirche Köln-Zollstock , Breniger Straße 18, zusammenführt. Hintergrund der musikalischen Zusammenstellung dieses Konzertes ist: Mendelssohn Bartholdy ließ sich während seiner ausgedehnter Reisetätigkeit oft dazu anregen, für die vorgefundenen Rahmenbedingungen von Aufführungsorten, für Musiker und Orchester Neues zu schreiben, Musik zu komponieren, die auf all die neuen Bedingungen Bezug nahm.

Zur Bedeutung von Felix Mendendelssohn Bartholdy
Er war zu Lebzeiten eine unbestrittene musikalische Autorität in Europa, gleichermaßen geachtet und gefeiert als Komponist, Instrumentalvirtuose und Improvisator sowie als Dirigent und Organisator des Musiklebens.“ So beschreibt es Andreas Schröder in einer Betrachtung der Orgelwerke Mendelssohns. Seine Orgel-Sonaten sind der gelungene Versuch nach den formvollendeten Sonaten Beethovens, dieser Tatsache war man sich in der Romantik bewusst und strebte daher nach inhaltlicher Erweiterung, um Neues und Neugestaltiges für ein traditionsreiches Instrument zu komponieren. Robert Schumann sagte es in Bezug auf Mendelssohns Orgelpräludien so: „Stände Bach aus dem Grabe auf, so würde er sich freuen, dass Komponisten wie Mendelssohn noch Blumen auf dem Felde ziehen, wo er so riesenarmige Eichenwälder angelegt.“ Doch die Traditionen hat Mendelssohn gleichwohl nie geleugnet: Durch den groß angelegten ersten Satz der nur zweisätzigen A-Dur- Sonate beispielsweise leuchtet bei allem Neugesagten der Cantus Firmus „Aus tiefer Not schrei ich zu Dir“.

Mendendelssohn Bartholdy, der Kosmopolit
Mendendelssohn Bartholdy war ein Komponist mit umfassender Bildung, weit gespannten Interessen und Fähigkeiten; ein Musiker, der durch zahlreiche Reisen nach England, Frankreich oder Italien seinen Horizont stets erweitert hat. Dies ist das Haupt-Thema des Konzerts.
Sein kompositorisches Schaffen umfasst dabei viele unterschiedliche Genres, unter anderem hat er sich der Kirchenmusik gewidmet und für verschiedene Gelegenheiten Kompositionen geschrieben: Anlässlich seiner Englandreisen schrieb er orgelbegleitete Motetten für den anglikanischen Service. Liedbearbeitungen für die französisch-reformierte Gemeinde in Frankfurt entstanden auch deshalb, weil Mendelssohns Gattin Cécile Jeanrenaud die Tochter des dortigen, aus der französischen Schweiz stammenden Pastors war.
Die Kirchen­musikerinnen und Kirchenmusiker des Kirchenkreises Köln-Süd planen seit Jahren immer wieder zusammenführende Projekte. 2007 war es die Aufführung des Orgel-Gesamtwerkes von Dietrich Buxtehude. Im diesjährigen Konzert werden Mendelssohns englisch- und französischsprachige Chormusik, seine Orgelwerke und Werk-Einrichtungen für Bläser im Mittelpunkt stehen.

Zur Entstehungsgeschichte der aufgeführten Werke
In einem längeren Prozess entstanden die drei Motetten op. 69 für den Anglikanischen Service, die erst viel später eine deutsche, dann nicht mehr orgelbegleitete Fassung erhielten. Es sind dies: der Psalm 100, ein Magnificat und das Nunc dimmittis .
Der Lobgesang des Simeon nach Lukas 2,29-32 hat seinen liturgischen Platz im Abendservice. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde das Canticum Simeonis auch am 11. November 1847, bei dem berühmten Gedenkkonzert für Mendelssohn im Leipziger Gewandthaus aufgeführt.
Der „Elias“ wurde 1846 in Birmingham zu einer Zeit uraufgeführt, als auch die englischen Motetten noch einmal einer kritischen Revision unterzogen wurden.
Das achtstrophige Cantique preist Christus als den Erlöser durch Tod und Auferstehung . Es entstand vermutlich ebenfalls im Herbst 1846 für die Wallonische Gemeinde in Frankfurt. Als Textdichter wird Daniel Touchon vermutet, der der wallonischen Gemeinde in Hanau vorstand.

Die Aufführenden
Bei dem Kirchenkreis-Konzert 2009 musizieren die Kantoreien, Bläserchöre und Organisten aus den Evangelischen Kirchengemeinden Köln-Bayenthal und -Zollstock, Brühl, Frechen, Rodenkirchen und Sindorf gemeinsam. In besonderer Weise wirken dabei unter den Musikerinnen und Musikern des Kirchenkreises mit : Marc Jaquet , Barbara Bannasch, Klaus Giesler, Thomas Koch, Walter Raab und Barbara Mulack. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei.

Das Programm



  • Begrüßung durch den Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Köln Süd, Dr. Bernhard Seiger

  • Sonate Nr.3 A-Dur op.65 für Orgel

  • O be joyful in the Lord , Psalm 100

  • Motette für Chor und Orgel, op.69

  • Jauchzet dem Herrn alle Welt, Psalm 100, in einer Bearbeitung für Bläser

  • Sonate Nr. 4 B-Dur, op.65 für Orgel

  • „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ – aus „Elias“, in einer Bearbeitung für Bläser

  • Sonate Nr. 4 B-Dur für Orgel

  • „Wer bis an das Ende beharrt“, aus „Elias“, in einer Bearbeitung für Bläser

  • „Lord , now lettest thou thy servant depart in peace“ Canticum Simeonis, eine Motette für Chor und Orgel, op.69

  • «Cantique pour L‘ Eglise Wallone de Francfort » für Chor, Bläser und Orgel

Text: Kreiskantorin Barbara Mulack
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